Viele heiße Duelle und Zweikämpfe im Edmund-Plambeck-Stadion zwischen zwei Teams, die im Kampf um den Klassenerhalt alles in die Waagschale warfen.Foto: Eintracht Norderstedt/Alexander Koltermann

Ein letzter Angriff, ein letzter Vorstoß – und ein letzter Versuch, doch noch den „Lucky Punch“ zu landen. Eine tolle Stafette, ein guter Angriff – und eine herrliche Kombination zwischen Florian Meier, Manuel Brendel und Dane Kummerfeld, der von der linken Grundlinie scharf querspielte und dem durchgeeilten Brendel die Siegchance ermöglichte. Mit der rechten Innenseite beförderte er den Ball in Richtung langes Toreck. Viele der 495 Zuschauer hatten bereits den Torschrei auf den Lippen – aber ein Flensburger Abwehrbein warf sich in den Abschluss und verhinderte den Einschlag. Die Gefahr war für die Gäste aber längst noch nicht gebannt. Das Spielgerät fiel Kevin Prinz von Anhalt rechts im Sechzehner auf den Schlappen – drüber und Schluss (90. +4)!

„Ich hab‘ mich schon auf’m Zaun gesehen“, war Jean-Pierre Richter anschließend schon wieder zu Späßen aufgelegt – und hätte den möglichen Siegtreffer wohl ausgiebig gefeiert. Kurz zuvor hätte er sich aber beinahe „eingebuddelt“, nachdem Weiche urplötzlich die Doppelchance auf den „Dreier“ hatte. Aber gleich zweimal konnte Marcel Cornils einen stark parierenden Arne Exner nicht bezwingen (90. +1). Ein Wellenbad der Gefühle!

18-jähriger Youngster bester Norderstedter

Ersin Zehir agierte nicht immer glücklich. Foto: Eintracht Norderstedt/Alexander Koltermann

Sehr griffig und willig, enorm präsent und mit schnellem sowie sehr effektivem Umschaltspiel begegnete Norderstedt dem Gast aus Flensburg. Besonders imposant: Der 18-jährige Youngster Florian Meier. Den Führungstreffer der Richter-Rackerer bereitete der „Blondschopf“ mit einem Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte und ordentlich Zug nach vorne mustergültig vor. Brendel machte einige entschlossene Meter im linken Halbfeld, zog ein Stück weit nach innen und schlenzte die Kugel traumhaft aus 17 Metern in den rechten Winkel (9.)! Norderstedt wollte nahtlos an den Debütsieg unter Richter in Jeddeloh (2:0) anknüpfen.

Eine Punkteteilung, die am Ende in beide Richtungen hätte ausschlagen können. Foto: Eintracht Norderstedt/Alexander Koltermann

Und Jungspund Meier versprühte besonders viel Spielfreude. Über von Anhalt, Nick Selutin und Nils Brüning kam der Ball zu Meier, der Jesper Heim mit seinem „Streichler“ aufs lange Eck zu einer Glanztat zwang (33.). Auch an der Großchance von Selutin, der aus 13 Metern halbrechter Position an Heims Fingerspitzen scheiterte (12.), war Meier mit seinem Zuspiel auf Brüning beteiligt. Glück hatten die Hausherren indes unmittelbar nach dem 1:0, als Exner seinen dicken Fauxpas gegen Dominic Hartmann wieder wettmachte (11.), aber auch in Minute 29, als Pelle Hoppe nur um Haaresbreite am linken Toreck vorbei zielte.

Ex-Norderstedter ärgert die Eintracht

Apropos Pelle Hoppe: Der Ex-Norderstedter war es auch, der seine ehemaligen Teamkollegen nach Wiederanpfiff kalt erwischte. Eine Linksflanke von Yusri El-Kandoussi nickte er vor dem am Ball vorbeifliegenden Exner auf Kniehöhe in die Maschen – 1:1 (48.)! Weiche kam sehr druckvoll aus der Kabine, aber die Garstedter fingen sich schnell wieder und kämpften leidenschaftlich. Nach einer Rechtsflanke von Eric Gueye und einer Kopfballablage von Brüning prüfte Moritz Frahm Heim aus kurzer Distanz im rechten Kreuzeck (78.). Und dann kam die verrückte Nachspielzeit…

Was hatten beide Trainer nach dem Spiel zu sagen? Hier gibt's die PK im Video!