LOTTO-Pokal
4. Spieltag


SC Nienstedten

1

:

3


TSV Sasel

Anpfiff

Di - 03.10. 19:30 Uhr

Spielstätte

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Zuschauer

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Schiedsrichter

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LOTTO-Pokal

„Mir fehlen wirklich die Worte!“ – Sasel bezahlt Pokal-Sieg teuer!

Simon Siegfried erzielte das wichtige Führungstor für den TSV Sasel, wird nun aber einige Monate lang ausfallen. Foto: noveski.com

Es sei das „erwartet schwere Spiel“ gewesen. Gegen einen Gegner, der „dafür bekannt ist, sehr heimstark zu sein. Das ist eine eingeschworene Truppe, die sehr homogen und schon lange beisammen ist. Das hat man auch gesehen. Die haben uns über 90 Minuten alles abverlangt“, fand Marco Stier sehr anerkennende Worte für den SC Nienstedten. Am Ende habe sein TSV Sasel zwar einen „verdienten Sieg“ eingefahren und den Einzug in das Pokal-Achtelfinale perfekt gemacht. Aber: „Nienstedten ist ein sehr guter Landesligist. Das war keine einfache Nummer“, bilanzierte Stier.

Lukas-Gabriel Kourkis machte mit dem 3:1 den Deckel drauf. Foto: noveski.com

Mit einem satten 23-Meter-Strahl ins linke untere Toreck brachte Simon Siegfried das Weiterkommen des amtierenden Hamburger Meisters und Pokalfinalisten früh auf den Weg (13.). „Wir waren die bessere Mannschaft, hatten sehr viele Ballbesitzphasen und eine gute Spielkontrolle“, befand Stier, dessen Mannen allerdings das zweite Tor verpassten. Sowohl Lukas-Gabriel Kourkis als auch Siegfried scheiterten aus kürzester Distanz am glänzend reagierenden Max Wolf. Und Nienstedten? Bei Standards stellten die Hünen vom Quellental den Gast ein ums andere Mal vor große Probleme. Zunächst noch ohne Ertrag.

Aber in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff zeigte der Hammonia-Landesligist, dass man sich noch nicht geschlagen geben wollte. „Wir sind nicht gut aus der Kabine gekommen, waren nich wach, etwas nervös und haben uns zu viele schnelle und einfache Ballverluste geleistet“, so Stier. Während der SCN „die zweite Luft“ bekam – und Sasel nach einem eigenen Eckball (!) gnadenlos auskonterte. Mit einem abgefälschten Schuss gegen die Laufrichtung von Anton Lattke besorgte Yannick Reutter den Ausgleich (56.)! Doch die „Parkwegler“ zeigten sich unbeeindruckt. Nach Zuspiel von Deran Toksöz schloss Jassin Zabihi trocken aus 16 Metern zum 2:1 ab (72.), ehe Kourkis eine Vorarbeit von Abdel Hathat zum 3:1-Endstand für den Favoriten veredelte (86.).

Ellerbrock wird wieder "monatelang ausfallen"

Die ganz große Freude über den Achtelfinal-Einzug kam bei Marco Stier aber nicht auf. Vielmehr sprach er im Nachgang von einem „absoluten Super-GAU“. Grund: Mit Kjell Ellerbrock und Simon Siegfried verlor der TSV-Trainer mal wieder zwei Leistungsträger. „Wir waren alle heilfroh, als Kjell endlich zurück war. Für mich ist er einer der, wenn nicht sogar der beste Innenverteidiger in der Oberliga“, schwärmt Stier von seinem Verteidiger, der bereits nach nicht einmal 30 Minuten die Segel streichen musste. „Er hat bei einem Pressschlag richtig durchgezogen und sofort signalisiert, dass irgendwas passiert ist im Fuß.“ Dieser war sofort angeschwollen und Ellerbrock musste ins Krankenhaus, um geröntgt zu werden. „Im Mittelfuß ist auf jeden Fall etwas passiert und kaputtgegangen. Es wird noch von Spezialisten geprüft, ob das operiert werden muss. Aber auf jeden Fall ist es eine schwerwiegende Verletzung am Mittelfußknochen. Damit wird er uns monatelang ausfallen.“

Siegfried erleidet Schultereckgelenkssprengung

Gerade erst von einer langwierigen Verletzung genesen, wird Kjell Ellerbrock dem TSV Sasel in den kommenden Monaten wieder nicht zur Verfügung stehen. Foto: noveski.com

Doch „der Wahnsinn“ ging noch weiter. „Nach einem Solo durch drei, vier Leute wurde ‚Siggi‘ (Simon Siegfried, Anm. d. Red.) abgeräumt und ist ganz unglücklich auf die Schulter gefallen“, verriet Stier. Der Krankenwagen musste anrücken – und auch der „Flügelflitzer“ wird dem Meister lange fehlen. „Er ist ein überragender Fußballer, war in vielen Spielen unser ‚Man of the Match‘ und wird auf jeden Fall seinen Weg machen“, ist Stier total überzeugt von den Qualitäten des „Blondschopfes“, der sich bei dem Sturz eine Schultereckgelenkssprengung mit dem schwersten Grad zugezogen hat. „Er muss operiert werden und wird dann vier bis fünf Monate ausfallen“, findet die Seuche in Sasel kein Ende.

„Es hört einfach nicht auf! Wir können machen, was wir wollen. Ich glaube, wir haben in dieser Saison nicht ein Pflichtspiel bestritten, aus dem wir ohne Verletzten rausgegangen sind. Das ist wirklich nicht mehr normal. Wir können nicht vernünftig trainieren, keine Inhalte in der Praxis, sondern nur in der Theorie vermitteln. Es ist wirklich wie verhext. Wir sind alle verzweifelt“, rang Stier um die richtigen Worte. „Wir wollten jetzt in so einen kleinen Flow kommen und ich war auch guten Mutes, dass wir das schaffen. Und dann kriegen wir wieder zwei solche Nackenschläge.“