LOTTO-Pokal
3. Spieltag


Rasensport Uetersen

6

:

1


SV Lurup

Anpfiff

Di - 07.08. 18:30 Uhr

Spielstätte

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Zuschauer

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Schiedsrichter

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Mit Pott zum Pott?

Jubelnde Rasensportler nach dem halben Dutzend gegen Lurup. Foto: Klaas Dierks

Am Dienstagabend empfing der Kreisligist Raspo Uetersen mit dem Bezirksligisten SV Lurup in der dritten Runde des Oddset-Pokals ihren dritten höherklassigen Gegner. Zuvor hatten sie zuhause mit Union Tornesch und Hetlingen bereits jeweils einen Landes- und einen Bezirksligisten aus dem Wettbewerb geworfen.

Während der Underdog weitestgehend in Bestbesetzung antrat, hatte der Gast nicht nur verletzungsbedingte Ausfälle und urlaubsbedingten Absagen zu kompensieren (u.a. der lange in Uetersen fußballerisch aktive Luruper Kapitän Martin Bushaj sowie Thorben Dahlgrün, Chris Bardick, Hüsnü Turan und Weys Karimi). Auch mit der für einen Wochentag relativ frühen Ansetzung der Partie um 18:30 Uhr hatten die Hamburger zu kämpfen. So konnten Khaled Belkhodja, Ozan Mutlu und Cherno Njie erst im Laufe des Spiels eingewechselt werden. Beide Mannschaften versuchten bei sehr warmen Temperaturen von Anfang an spielerische Akzente zu setzen, was der eingespielteren Heimmannschaft zunehmend besser gelang.

Koziol eröffnet den Torreigen

SVL-Keeper Joschka Grimme ist das erste Mal geschlagen: Artur Koziol besorgt die Raspo-Führung. Foto: Klaas Dierks

So kamen die Hausherren bereits nach wenigen Minuten nach schnellem Angriff über rechts zu einer ersten guten Gelegenheit, doch Marcel Jobmann hechtete im Strafraum vergeblich nach der scharf hereingezogenen Flanke. Ein Freistoß aus circa 30 Metern verfehlte in der Folge knapp links das Ziel, ebenso wie ein versuchter Seitfallzieher von Kirill Shmakov, der vom Fünfmetereck den Ball nicht ganz kontrollieren konnte. Die nächste Großchance setzte Laut aus Uetersen nach schöner Vorarbeit über rechts aus vier Metern fulminant über die Querstange des Luruper Gehäuses. Der offensive Druck der Heimmannschaft resultierte in einigen Freistößen in Tornähe des Gastes. In der 21. Minute konnte Joschka Grimme, der sich turnusmäßig mit Benjamin Ernst im Tor der Hamburger abwechselt, nach einem solchen Freistoß gerade noch mit einer guten Parade gegen Marvin Schramm Schlimmeres verhüten. Beim nächsten Freistoß war er dann aber machtlos. Nachdem der Ball scharf flach in den Strafraum gebracht wurde, kam der Ball beim Klärungsversuch eines Luruper Spielers direkt auf Uetersens Artur Koziol, der die Kugel ohne Umschweife in fast zentraler Position aus sechs Metern in den von ihm aus linken Knick zur Führung einschweißte.

Erst Ausgleich, dann Gelb-Rot: Lurup kassiert weitere Nackenschläge

Eiskalt vollstreckt: Raspo-Kapitän Philipp Ehlers (re.)schweißt ins lange Eck zum 2:1 ein. Foto: Klaas Dierks

Zu diesem Zeitpunkt gab es kaum vielversprechende Offensivaktionen des Bezirksligisten. Mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf Fatih Bayraktar brachte Haji Jamal sein Team jedoch wieder ins Spiel. Von zwei gegnerischen Spielern verfolgt und bedrängt, behielt Bayraktar die Kontrolle über den Ball und lupfte ihn etwa vom rechten Strafraumeck über den herausgelaufenen Keeper Alexej Schmidt gekonnt und kaltschnäuzig zum Ausgleich in die Maschen (35.). Vier Minuten später konnte Uetersens Kapitän wieder nur durch ein Foul auf dem rechten Flügel gebremst werden. Mit Gelb-Rot musste der Luruper Verteidiger daraufhin vom Platz. Vielleicht war die Verteidigung des Gastes noch nicht genügend strukturiert, denn nur drei Minuten später brachte ein Angriff über genau jene Seite wieder über den Uetersener Kapitän Ehlers in der 42. Minute die erneute Führung der Schleswig-Holsteiner. Er setzte sich mit einem unwiderstehlichen Antritt von den Verfolgern ab und ließ Torwart Grimme mit seinem Schuss ins lange Eck aus 15 Metern keine Chance.

Joker Pott netzt doppelt

Danach war die erste Halbzeit, die durch zwei willkommene Trinkpausen verlängert wurde, zu Ende. Nach der Pause kamen Cherno Njie für den angeschlagenen Sören Raschke und Ozan Mutlu für Marlon Eckhoff auf Seiten der dezimierten Luruper ins Spiel. Uetersen hielt auch in der zweiten Hälfte den Druck hoch und kam zu weiteren Chancen. Nach einer Ecke knallte Uetersens Kapitän Philipp Ehlers den Ball mit einem spektakulären Seitfallzieher aus 13 Metern auf das Luruper Tor, doch Grimme zeigte sich der Herausforderung gewachsen und fischte ihn ebenso spektakulär aus dem rechten Winkel. In der 63. Minute zeigte Grimme erneut seine Klasse, als er im eins gegen eins gegen Jobmann Sieger blieb. Gegen den Kopfball von ihm nach Flanke von Raphael Friederich war er dann allerdings eine Minute später machtlos (65.).

Uetersens Doppeltorschütze André Pott. Foto: Klaas Dierks

Ein Einwurf in der 77. Minute auf Höhe des Luruper Fünfmeterraumes ergab erneut eine heikle Situation. In einer Traube aus Abwehrspielern und Angreifern um den Elfmeterpunkt kam es zu einem Gedränge, das der Schiedsrichter nicht abpfiff. So kam erneut Marcel Jobmann an den Ball und schoss ihn aus sieben Metern aufs Tor. Dabei wurde er nach Sicht vom Schiedsrichter regelwidrig von Sulayman Bojang zu Fall gebracht. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ehlers mit seinem zweiten Treffer zum 4:1. In der darauffolgenden Trinkpause bekam der Luruper Abwehrspieler wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte, so daß der Gast nach Wideranpfiff nur noch zu neunt auf dem Rasen der Uetersener stand. Trotzdem gab Lurup nicht auf und kam sogar noch zu einer Chance nach Freistoß; allerdings ging der Ball deutlich über das Tor.

Die Tore schossen dagegen weiter die Platzherren. Der für den Doppeltorschützen Ehlers eingewechselte Andre Pott erhöhte nach Flanke von Marvin Schramm frei aus fünf Metern zum 5:1. Pott blieb es ebenfalls vorbehalten mit dem Schlusspfiff den Endstand von 6:1 zu erzielen, um ebenfalls als Doppeltorschütze nach Abpfiff vom Platz zu gehen. Lurup kann sich nun ganz den Ambitionen in der Liga widmen. Mit Quickborn wartet am Freitag ein schwerer Gegner, gegen den man in der letzten Saison beide Spiele verloren hat. Auf wen Uetersen im Pokal trifft, wird die kommende Auslosung zeigen. Sicher ist, dass die Mannschaft für jeden Gegner ein echter Prüfstein werden wird.

Klaas Dierks