Turniere
1. Spieltag


TSV Sasel

2

:

0


Hamm United FC

Anpfiff

Fr - 27.05. 19:00 Uhr

Spielstätte

Saseler Parkweg

Zuschauer

447

Schiedsrichter

Jan Clemens Neitzel-Petersen (E. Norderstedt)

„Mit richtig Eiern!“ – Sasel kommt der Oberliga näher!

Sasels Kevin Göde konnte während der Saison nur selten als Torschütze glänzen. Nach seinem Treffer zum 2:0 schrie er die Freude heraus. Foto: noveski.com

Der TSV Sasel hat sich von dem Gerede um die Austragung der beiden Relegationsspiele der Landesliga-Dritten im Kampf um den Oberliga-Aufstieg – für den Fall, dass Altona die Aufstiegsrunde zur Regionalliga erfolgreich abschließt – nicht beeindrucken lassen und sich im ersten Aufeinandertreffen trotz einiger Ausfälle eine hervorragende Ausgangsposition verschafft! „Wir wurden heute Morgen vom Verband informiert, dass gespielt wird – und haben auch nie irgendetwas anderes gehört“, entgegnete TSV-Coach Danny Zankl im Anschluss an die 90 Minuten auf Nachfrage, inwieweit der Protest der „Geächteten“ gegen das Stattfinden dieser Spiele Einfluss auf die Vorbereitung hatte, und fügte an: „Die sind Dritter in ihrer Liga geworden, deshalb verstehe ich die ganze Aufregung nicht. Wir sind froh und freuen uns über die Chance.“

Der Führungstreffer! Daniel Lichy - einer der Kleinsten auf dem Platz - übersprang seine Gegenspieler und nickte zum 1:0 ein. Foto: noveski.com

Eine Chance, die seine „Parkwegler“ auch wahrnahmen. „Wir haben uns auch nie hingestellt und geklagt, dass uns die Punkte gegen Uetersen nun fehlen, denn ansonsten wären wir schon längst aufgestiegen.“ In der Anfangsphase sorgten jedoch die Gäste für das erste Ausrufezeichen, als Alessandro Schirosi auf halblinks Danijel Suntic frei spielte und der an Todd Tuffours Parade scheiterte (6.). „Anfangs waren wir noch ein wenig nervös, aber danach haben wir mit richtig Eiern gespielt!“, befand Zankl, dessen Ensemble Mitte der ersten Hälfte, als man immer besser in Fahrt kam, gnadenlos zustieß: Sebastian Zinselmeyer flankte punktgenau von rechts – im Zentrum übersprang Daniel Lichy Gegenspieler Ronn Asante und nickte aus sieben Metern zur Saseler Führung ein (22.)! Die Hausherren hatten das Geschehen nun im Griff und legten vor der Pause nach, als Michael Meyer durchs Zentrum marschierte und unter Bedrängnis den maßgeschneiderten Pass auf „Rückkehrer“ Kevin Göde spielte. Dieser zog von links nach innen, narrte Asante und Hoppe und schoss aus acht Metern unters Gebälk zum 2:0 ein (40.)! „Für ‚Kev‘ freut es mich ganz besonders. Er war mit einem Bänderriss lange raus, hat fünf Wochen lang nicht trainiert und sich heute für die Truppe zur Verfügung gestellt“, verriet Zankl, der unter anderem auf André Lohfeldt, Lenny Kratzmann, Nico Behrends und Sven Körner verzichten musste.

Hamm verliert die Nerven

Ganz cool und abgezockt unter die Latte: Kevin Göde (r.) vernaschte zunächst Ronn Asante (l.) und verlud auch Samuel Graudenz. Foto: noveski.com

Sasel kam druckvoll aus der Kabine, war auf den dritten Treffer aus. Doch Timo Adomat fand mit seinem Schuss nach einem kurz ausgeführten Eckball in Graudenz seinen Meister (51.), ehe Nico Zankl nach einem abgeblockten Meyer-Schuss per Direktabnahme aus guter Position verzog (62.). Praktisch im direkten Gegenzug fasste sich Schirosi auf der anderen Seite ein Herz und feuerte die Kugel aus der Distanz nur knapp über die Latte (63.). Dann waren wieder die „Parkwegler“ an der Reihe – und zwar in Person des eingewechselten Dario Warlich, der nach einer Hereingabe von links das Spielgerät mit der Fußspitze nur um Haaresbreite rechts unten am Pfosten vorbei beförderte (74.). Die letzte Chance der Gäste vergab erneut Suntic, der wieder von Schirosi in Szene gesetzt wurde. Aus 14 Metern traf er allerdings den Ball nicht voll (76.). Bei Hamm machte sich vermehrt – auch untereinander – der Frust breit. Chris Mahrt, der zuvor schon mit einem vermeintlichen Nachtreten negativ auffiel, verlor bei seiner Auswechslung komplett die Fassung (61.). Fünf Zeigerumdrehungen vor Ultimo handelte sich Tammim Yousofzai noch die Ampelkarte ein – sein vierter Feldverweis in dieser Saison! Und um ein Haar wäre den Zankl-Schützlingen mit dem Schlusspfiff noch das 3:0 gelungen – doch Samuel Graudenz entschärfte einen Niederstadt-Schuss nach Adomat-Zuspiel im kurzen Eck mit einer spektakulären Fußabwehr (90. +3).

„Sind immer für ein Tor gut, auch auf so einer Schimmelwiese“

Enttäuschung und Frust bei Samey Ludin (l.) und Danijel Suntic (r.). Foto: noveski.com

„So lange die Saseler zufrieden sind, bin ich es auch“, freute sich Danny Zankl über die gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Mittwoch im Hammer Park. „Man hat gesehen, dass wir auf dem Zahnfleisch gehen. Aber die Leute, die reingekommen sind, haben ihre Aufgabe sehr gut erfüllt.“ Und weiter: „Nach der Halbzeit haben wir zehn, 15 Minuten lang nochmal alle Körner rausgehauen, uns gute Situationen erspielt und hätten das 3:0 machen müssen. Das Wichtigste war, dass wir danach die Null halten. Das haben die Jungs echt gut gemacht und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten zwischen Sechzehner und Mittellinie mehr Ballbesitz haben und nicht in dumme Konter laufen. Jetzt gehen wir mit einem guten Ergebnis ins Rückspiel, haben durch das sechste Zu-Null-Spiel in Folge weiter Selbstvertrauen geschöpft – auch wenn wir immer als Hurra-Mannschaft angesehen werden. Wir haben die wenigsten Gegentore beider Landesligen kassiert und können auch verteidigen.“ Sein Gegenüber, Uli Schulz, konstatierte: „Wir hatten unsere Chancen, haben diese aber nicht genutzt. Und dann kippt so ein Spiel natürlich. Aber noch ist nichts verloren, im Fußball ist alles möglich.“ Während Zankl abschließend zu Protokoll gab: „Man hat durchaus die Wichtigkeit des Spiels gemerkt. Wir sind auch stark genug, noch ein Tor nachzulegen – auch auf so einer ‚Schimmelwiese‘. Daran haben wir uns in den letzten Wochen schon gewöhnt.“