RL Nord Meisterrunde
24. Spieltag


FC Teutonia 05

3

:

3


SV Werder Bremen (U23)

Anpfiff

So - 13.03. 14:00 Uhr

Spielstätte

Stadion Hoheluft

Zuschauer

644

Schiedsrichter

Bickel (Hannover)

Regionalliga-Meisterrunde

Nach Dreifach-Führung „nur“ 3:3 – aber: Teutonia 05 trotzt den „Sorgen“…

Can Düzel (re.) krönte seine starke Vorstellung mit dem Führungstreffer. Foto: Heiden

Als der Schlusspfiff ertönte, stapfte Dietmar Hirsch wutentbrannt auf den Platz und in Richtung des Unparteiischen. Der Trainer des FC Teutonia 05 fühlte sich „in der einen oder anderen Situation benachteiligt“, wie er hinterher zugab. Vor allem über das Zustandekommen des 2:2-Ausgleichstreffers der Gäste aus Bremen zeigte sich Hirsch verärgert: „Dem Tor geht ein glasklares Foulspiel an Mats (Facklam, Anm. d. Red.) voraus! Diese Kleinigkeiten sind heute nicht für uns gepfiffen worden. Da sind wir vielleicht nur Ottensen…“

Mit Köpfchen: Mats Facklam (Mi.) bejubelt sein Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 für Teutonia 05. Foto: Heiden

Vor allem kurz vor Ultimo kochten die Emotionen in einem turbulenten Regionalliga Nord-Meisterrunden-Spiel noch einmal über, als Kevin Weidlich von Oscar Schönfelder von hinten ordentlich umgesenst wurde und es im Stadion Hoheluft zu einer Rudelbildung kam. Schiedsrichter Felix Bickel machte es sich ganz leicht und ahndete die Situation einfach gar nicht. Am Ende blieb es beim 3:3-Unentschieden! „Wir sind mit dem Ergebnis unzufrieden, mit dem Spiel nicht“, bilanzierte Hirsch, der vor allem der vergebenen Großchance kurz vor der Pause nachtrauerte, als Mats Facklam nach feinem Zuspiel von Can Düzel noch einmal uneigennützig querlegen wollte, aber Fabian Istefo knapp an der Kugel vorbei rutschte (44.).

Istefo mit zwei Torvorlagen

Mit gewohnt extravaganter Frisur war Fabian Istefo an zwei Teutonen-Treffern direkt beteiligt. Foto: Heiden

Apropos Fabian Istefo: Der Teutonen-„Wirbelwind“ zeigte mal wieder eine starke Leistung. Nachdem Can Düzel die Hausherren nach starker Einzelaktion in Front brachte (11.) und Schönfelder einen Konter zum 1:1 abschloss (26.), war es eben jener Istefo, der nach einem ganz feinen Ball von Marcel Andrijanic mit seiner Flanke den Kopf von Facklam fand – 2:1 (31.)! Es folgte das nicht geahndete Foulspiel an Facklam, der Ball in die Spitze – und das 2:2 durch den pfeilschnellen Abdenego Nankishi (58.). Doch die Teutonen hatten die prompte Antwort parat: Balleroberung im Halbfeld, über Miguel Fernandes und Andrijanic kam das Leder auf rechts zu Davidson Eden. Dessen Linksflanke legte Istefo am zweiten Pfosten mit der Brust in den Rückraum ab, wo der aufgerückte und starke Eugenio Lopes aus 15 Metern per Flachschuss ins kurze Eck einschweißte – 3:2 (61.)!

"Wir haben es gut gemacht und mutig gespielt"

Heißer Kampf um den Ball: Davidson Eden (re.) behält im Duell die Oberhand. Foto: Heiden

Doch auch die dritte Führung reichte schlussendlich nicht zum „Dreier“, weil die Mannen aus Ottensen eine Flanke nicht verhindern und verteidigen konnten, der eingewechselte Philipp Kühn sich zu leicht gegen Tjorben Uphoff behaupten und aus der Drehung ins lange Eck einschießen konnte (87.). „Ich finde, wir haben es gut gemacht, mutig gespielt und versucht, hoch zu pressen“, konstatierte Hirsch – und sah einen „sehr spielstarken“ Gegner „mit vielen jungen Leuten, die in den Profi-Kader wollen und ordentlich Tempo haben“. Man habe sich „etwas überlegt“ und wollte „Bremen nicht spielen lassen. Aber das kann man natürlich nicht über 90 Minuten ausschalten und verhindern.“

"Der eine oder andere hat sich ja Sorgen gemacht, dass wir wieder auf den Sack kriegen"

Überschwängliche Freude bei Eugenio Lopes nach seinem ersten Regionalliga-Tor für die 05er zur 3:2-Führung. Foto: Heiden

Dabei wusste Hirsch auch, dass „drei Gegentore zu viel sind“. Aber: „Das kann passieren, wenn man mutig verteidigt und die erste Welle nicht aufhalten kann. Dann wird es schwer.“ Allerdings: „Man muss auch erstmal drei Tore gegen eine der besten Defensiven schießen. Wir nehmen das Positive mit und haben gut dagegengehalten.“ Und das, obwohl sich „der eine oder andere ja schon Sorgen gemacht hat, wenn wir gegen eine ‚Zweite‘ spielen, dass wir dann wieder auf den Sack kriegen, weil wir gegen Kiel hoch verloren haben und zuletzt auch gegen den HSV im Test“.

"Wir können nur noch gewinnen"

Kurz vor Schluss ging es zwischen beiden Teams noch einmal hoch her. Foto: Heiden

Ein weiterer positiver Aspekt: „Die Spieler sind unzufrieden mit dem Ergebnis. Das zeigt den guten Charakter der Jungs“, lobte Hirsch die Sieger-Mentalität – und nahm den Druck von seinem Team: „Wir sind jetzt in der Meisterrunde und können nur noch gewinnen. Natürlich wollen wir um Platz eins mitkämpfen. Es wäre heute eine schöne Chance gewesen, aber wir haben auch niemanden wegziehen lassen“, befand er nach dem Spektakel an der Hoheluft. „Ich denke, dass wir einen Deut besser waren – auch die besseren Torchancen hatten“, so der Ex-Profi abschließend.