Regionalliga Nord
12. Spieltag


Eimsbütteler TV

1

:

1


SV Drochtersen-Assel

Anpfiff

Di - 21.11. 19:00 Uhr

Spielstätte

Sportpark Eimsbüttel

Zuschauer

250

Schiedsrichter

Ole Schulz

Regionalliga Nord

Nach einer „30-Minuten-Predigt“ – Der ETV bastelt an seiner „Märchenstory“

Torjäger Maurice Boakye (Mi.) war für den ETV wieder zur Stelle und erzielte den Ausgleichstreffer. Archivfoto: Heiden

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – so auch der Eimsbütteler TV! Der Regionalliga-Aufsteiger ist im dritten Spiel in Folge ungeschlagen geblieben und hat am Dienstagabend vor heimischer Kulisse gegen die SV Drochtersen-Assel eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass man in der vierthöchsten Spielklasse mithalten und bestehen kann. „Ein sehr ansehnliches Regionalliga-Spiel von beiden Mannschaften“, sah nicht nur ETV-Coach Khalid Atamimi, sondern auch viele der neutralen Besucher im Sportpark Eimsbüttel. „Das war eine gute Leistung“, so Atamimi, der die Vermutung äußerte: „Ich glaube, nach Oldenburg und HEBC hat es Klick gemacht bei den Jungs“, sprach er auf die 1:4-Pleite in Oldenburg und das Pokal-Ausscheiden beim Oberligisten (4:6 n. E.) an.

Obwohl es augenscheinlich „Klick gemacht“ hat, musste der Trainer zuletzt immer mal wieder einschreiten. „Ich habe die Jungs wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und unser Lieblingswort von der Demut nahegelegt“, verriet er nach der Punkteteilung gegen die personell durchaus dekoriert besetzten Gäste aus dem Kehdinger Stadion noch ein weiteres Detail: „Gestern hatten wir Spielerersatz- und Regenerations-Training – und ich habe das Training nach 40 Minuten abgebrochen, weil’s einfach nicht gut war. Daraufhin habe ich den Jungs eine 30-minütige Predigt gehalten, worauf es ankommt. Und wenn wir nicht immer 100 Prozent abrufen und geben, dann können wir auch nicht so ein Spiel abliefern, wie wir es heute gemacht haben.“

Boakye egalisiert frühen Rückstand

Das Spielerersatz- und Regenerations-Training brach ETV-Coach Atamimi ab und hielt vor seinem Team eine halbstündige Predigt. Archvifoto: Heiden

Atamimis Worte fanden offenbar Gehör – trotz eines frühen Rückstandes. Einen schnellen Gegenzug schloss Moritz Göttel mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze über Viktor Weber hinweg zur Drochtersen-Führung ab (7.). Aber der ETV zeigte sich zunächst unbeeindruckt. Erst fing Henok Tewolde einen Abschlag von Patrick Siefkes per Kopf ab. Dann wurde blitzschnell umgeschaltet. Zwar wurde der Angriff von Nikola Serra abgefangen – doch der Innenverteidiger leistete sich einen kapitalen Bock im eigenen Sechzehner und ermöglichte Maurice Boakye den Ausgleich (23.)! Der starke Nick Leptien legte keine 60 Sekunden später fast nach, scheiterte aber an Siefkes‘ Riesentat (24.).

"Wenn wir das beibehalten, dann bin ich positiv gestimmt"

Dennoch erhielt der Youngster, der im zweiten Durchgang weitere zweimal nur knapp an einem Torerfolg vorbei schrammte, im Nachgang ein Sonderlob von seinem Trainer: „Nick hat ein überragendes Spiel gemacht. Kompliment an den Jungen, dass er immer an sich glaubt und auch an sich arbeiten möchte.“ Während seine Elf es „insbesondere in der ersten Halbzeit nicht hinbekommen hat, den Zehner-Raum zu schließen“ und Dennis Rosin viel Raum ließ, hätte man im zweiten Abschnitt durchaus „in Führung gehen können, wenn wir die Konter ein bisschen besser ausgespielt hätten“, konstatierte Atamimi. Aber: „Die waren mit ihren Standards auch immer wieder gefährlich.“ Letztlich blieb es bei der Punkteteilung. „Wichtig ist einfach die Defensivarbeit und die Leidenschaft, die die Jungs aktuell zeigen. Wenn wir das beibehalten, dann bin ich positiv gestimmt.“

"Bei 19 Punkten hätte ich vorher unterschrieben"

Bisher kam Nick Leptien (li.) vor allem auf Joker-Einsätze. Im Heimspiel überzeugte der Youngster in der Startelf des ETV. Archvifoto: Heiden

Die Hinrunde ist für den ETV beendet. 13 Punkte nach 17 Spielen – eine Ausbeute, die Atamimi vor der Saison unterschrieben hätte? „Bei 19 Punkten hätte ich vorher unterschrieben“, entgegnete der ETV-Coach, der nach wie vor den unnötigen Niederlagen in Spelle (2:3 nach 2:0-Führung) und bei Kilia Kiel (1:2) nachtrauerte. „Wir haben aber auch Punkte geholt, die im Vorfeld nicht zu erwarten waren. Es gab allerdings auch Spiele, wo uns die Grenzen aufgezeigt worden sind. Ich hätte mir gewünscht, dass es bei den Jungs früher Klick macht. Aber beim ETV schreibt man immer mal wieder Märchenstorys – und vielleicht schreiben wir diese Märchenstory, dass wir in der Liga bleiben.“