Bezirksliga West

Neuer Weg am Ramskamp: Atug bleibt – und fängt die „Elmshorner Jungs“ ein!

Ümit Karakaya (re.) ist seit 2014 absoluter Leistungsträger bei HR, hat 82 Oberliga-Einsätze zu Buche stehen und erreichte mit dem Team 2017 das Pokalfinale. Nun zieht es ihn zum FC Elmshorn. Foto: KBS-Picture.de

Acht Spiele – nur eine Niederlage: Dank eines furiosen Zwischenspurts unter der Regie von Seyhmus Atug, der zu Jahresbeginn seine erste Station als Cheftrainer in Angriff nahm, hat sich der FC Elmshorn in der Bezirksliga West aller Abstiegssorgen entledigt und am Ende sogar noch einen einstelligen Tabellenplatz eingefahren. Dabei hat Atug aus seiner jahrelangen Erfahrung als Spieler auch nochmal seine Kontakte spielen lassen und die bereits höherklassig aktiven Benjamin Bambur und Sid Ziskin von einem Engagement am Ramskamp überzeugt. Erster schlug mit neun Toren in sieben Spielen – darunter zwei Hattricks bei 3:0-Siegen und zwei Treffern beim 2:0-Erfolg bei Cosmos Wedel – voll ein und hatte maßgeblichen Anteil am Turnaround. Letzterer wird nach seinem „Abstecher“ wieder eine Etage höher bei HT 16 angreifen.

Seyhmus Atug wird seine Arbeit beim FC Elmshorn fortsetzen - und hat viele Jungs aus dem Umkreis für den neuen Weg begeistern können. Foto: KBS-Picture.de

Doch zurück zu Bambur, dessen „Aushilfsangebot“ eigentlich nur bis Saisonende galt und angedacht war. Allerdings lässt Atug nichts unversucht, ohne großen Druck aufzubauen, den 32-jährigen einstigen Oberliga-Goalgetter weiter an seiner Seite zu haben. „Das wäre natürlich absolut brutal, wenn er bleibt“, hofft Atug auf das Ja-Wort des Routiniers. Denn nicht nur sportlich, sondern vor allem auch als Führungsspieler könnte Bambur in der kommenden Saison eine ganz wichtige Funktion einnehmen.

„Wir werden im Sommer einen Umbruch haben, die Mannschaft verjüngen und wollen auch wieder eine Zweite Herren als Unterbau an den Start bringen“, kündigt Atug, der dem West-Bezirksligisten als Chefcoach erhalten bleibt, an. Zwischen Erster und Zweiter Herren strebt man künftig wieder „eine ganz enge Zusammenarbeit an“, berichtet Atug – und erklärt: „Wir haben das so gehandhabt, dass die Spieler, mit denen wir aus sportlicher Sicht nicht weitermachen werden, das Gesicht der neuen Zweiten werden sollen. So besteht auch wieder die Möglichkeit, immer mal wieder bei Bedarf auf Spieler, die schon in dieser Liga gespielt haben, zurückzugreifen.“

Ümit Karakaya kommt von HR

Mit seiner höherklassigen Erfahrung hat Benjamin Bambur (re.) einige Spiele fast im Alleingang entschieden. Nun hofft man in Elmshorn auf den Verbleib des Torjägers. Foto: KBS-Picture.de

Was den Kader der Liga-Mannschaft betrifft, hat man den einen oder anderen Hochkaräter an Land gezogen – und das wohl überlegt: „Wir haben versucht, alle Jungs aus dem Raum Elmshorn, die immer ganz nach Hamburg gefahren sind, einzufangen und für uns zu gewinnen“, lautete der Plan von Atug und den Elmshorner Verantwortlichen. Und zumindest in einigen Teilen ist das Konzept aufgegangen: Ümit Karakaya (kickte in der Jugend für den HSV, Concordia, FC St. Pauli und Eintracht Norderstedt), seit 2014 absoluter Leistungsträger bei Hammonia-Landesligist SV Halstenbek-Rellingen, 82 Mal in Hamburgs höchster Spielklasse aktiv und beim tragisch verloren gegangenen Pokalfinale 2017 gegen Eintracht Norderstedt (1:2) über 120 Minuten als Schaltfigur auf dem Platz, führt die Riege der Neuzugänge an!

"Ein echter Kracher": Sercan Er wechselt aus Niendorf an den Ramskamp

Ein „echter Kracher“ ist auch Sercan Eray Er, der in der vergangenen Saison mit elf Toren als linker Verteidiger oder Außenbahnspieler entscheidend zur Hammonia-Meisterschaft des Niendorfer TSV II beitrug und damit sogar bester Schütze der Sachsenweg-U23 war. In der gerade zu Ende gegangenen Spielzeit stand der 20-Jährige in 27 Spielen auf dem Platz, erzielte vier Treffer – und durfte auch bei der Liga-Mannschaft, wo er zu zwei Einsätzen kam, ein ums andere Mal reinschnuppern. „Sercan ist ein Elmshorner Jung. Viele Freunde von ihm spielen bei uns. Deshalb konnten wir ihn von dem Weg überzeugen. Er war auch ein Kandidat für die Oberliga-Mannschaft“, macht Atug keinen Hehl daraus. Aber: „Aktuell ist der Aufwand aufgrund seines Studiums zu groß, weshalb er erstmal wieder mit Freunden zusammenspielen möchte. Aber der Junge kann noch das eine oder andere im Fußball erreichen“, hält einer, der es wissen muss, große Stücke auf den Linksfuß.

Vier weitere Neuzugänge

Sercan Er hat in der U23 des Niendorfer TSV auf sich aufmerksam gemacht und möchte nun mit Freunden beim FC Elmshorn für Furore sorgen. Foto: KBS-Picture.de

Ebenfalls von Niendorf II zieht es Max Kleim an den Ramskamp. Cemil Akpinar, dessen Bruder Ciwan Akpinar sowie die beiden Cousins Mert und Osman Acar bereits beim FCE kicken, kommt vom Kummerfelder SV – ebenfalls aus der Landesliga Hammonia. Vom Liga-Kontrahenten SV Lieth wechseln derweil Ensar Polat und Olcay Aydin nach Elmshorn. „Beide haben gegen uns gespielt und einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, erinnert sich Atug – und kündigt an: „Wir sind noch an zwei, drei weiteren Spielern – auch Elmshorner Jungs – dran. Das ist unser Ziel und unser Weg.“ Derzeit hat man einen 20 Mann starken Kader. „Wir wollen auf 23, 24 Spieler kommen“, untermauert Atug.

"So schnell wie möglich die nötigen Punkte einfahren"

Das Ziel mit der neuen Truppe? „Durch den Umbruch geht es in erster Linie ganz klar darum, so schnell wie möglich zusammenzufinden und die Klasse zu halten sowie die eine oder andere Mannschaft zu ärgern. Man hat in dieser Saison gesehen, wie brutal hart das ist, bis zum Schluss gegen den Abstieg zu spielen. Und wir werden eine sehr junge Mannschaft haben. Da heißt es dann, so schnell wie möglich die nötigen Punkte einzufahren.“ Denn Atug, der parallel für den ASV Hamburg in der Landesliga Hansa die „Buffer“ schnürt, weiß genau: „Wenn du einmal unten drin bist, wird es schwer, da wieder rauszukommen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir schnell zu einer Einheit werden.“ Auch ein Trainingslager soll dafür den Grundstein legen…