Bezirksliga Süd

„Nicht er hat gekündigt – wir haben uns von ihm getrennt!“

Sercan Topbas (re.) findet überaus deutliche Worte - und sagt, dass sich der Verein von Trainer Yusuf Akbel getrennt habe. Foto: Bode

Ihm sei „nicht daran gelegen, schmutzige Wäsche zu waschen oder eine große Schlammschlacht auszutragen“, erklärte Yusuf Akbel – und verkündete zugleich seinen Rückzug als Trainer bei Süd-Bezirksligist Inter 2000. Es mache „keinen Sinn, wenn die Basics nicht gegeben sind“, so der ehemalige „Co“ von Marco Stier beim HSV Barmbek-Uhlenhorst. Doch der Verein hat eine ganz andere Sicht auf die Dinge und bezieht nun Stellung. Sercan Topbas, der vor Akbel das Traineramt bei Inter innehatte und noch immer die Fäden im Hintergrund in der Hand hält, sagt: „Nicht er hat gekündigt – wir haben uns von ihm getrennt!“

Die Erwartungshaltung war groß: Mit Yusuf Akbel sollte ein Ex-Profi den Bezirksligisten Inter 2000 wieder zum Erfolg führen. Nun aber ist die „Ehe“ zwischen beiden Parteien schon wieder geschieden – und das nach kürzester Zeit und gerade mal einem Liga-Spiel gegen HEBC II (1:3). Sercan Topbas, der den Club von ganz unten bis in die Landesliga geführt hat und zuletzt auch wieder das Sagen bei Inter hatte, lässt kein gutes Haar am nun Ex-Coach: „Wir haben ihm einen Kader hingestellt. Er selbst wollte Spieler mitbringen – aber es kam nicht ein einziger. Es gab keinen Vorbereitungsplan, kein Ausdauer-, Schnelligkeits- oder Krafttraining. Im Gegenteil. Das Training wurde ständig abgesagt – es war einfach überhaupt keine Struktur vorhanden“, findet Topbas deutliche Worte. Doch das war noch nicht alles.

"Er war nie zufrieden, wollte immer mehr"

Yusuf Akbel hatte nur ein kurzes Intermezzo als Inter-Coach. Foto: Bode

„Wir befinden uns im Amateurbereich. Ich mache das jetzt seit 25 Jahren – 17 davon als Spieler und seit acht Jahren als Funktionär. Aber es hat auf menschlicher und charakterlicher Ebene überhaupt nicht gepasst. Er war nie zufrieden und wollte immer mehr.“ Auch was das Finanzielle betrifft, wie Topbas meint: „Er hat einen Monat trainiert, aber drei Monatsgehälter bekommen.“ Am Montagabend habe es eine interne Teamsitzung gegeben, bei der man den Spielern erklärt habe, „warum wir uns von Yusuf getrennt haben“, so Topbas. „Die Spieler sind alle sehr motiviert“, blickt er nun nur noch voraus – und hat eine weitere Neuigkeit zu verkünden.

Neue Heimat am Vom-Elm-Weg

Denn: Inter 2000 trainiert und spielt ab sofort auf einer neuen Anlage. Von der Snitgerreihe zieht der Club auf den Platz des Horner TV am Vom-Elm-Weg um. Dort steht dem Verein künftig ein ganz neuer Kunstrasenplatz zur Verfügung. Er selbst, so Topbas, wolle das Traineramt nun erst einmal wieder selbst bekleiden – zumindest bis zum Winter. Wie es dann weitergeht, wird sich zeigen…