Oberliga Hamburg
26. Spieltag


HEBC

0

:

0


TuS Dassendorf

Anpfiff

So - 05.02. 10:45 Uhr

Spielstätte

Reinmüller

Zuschauer

200

Schiedsrichter

Kevin Rosin (SV Lieth)

Oberliga

Ohne Harnik ein laues Lüftchen: „Dasse“ verliert an Boden - HEBC strahlt nur bedingt!

Lieferten sich vor allem in der ersten Halbzeit einige heiße Duelle: Tjorven Köhler (Mi.) und Kerim Carolus im Kampf um die Lufthoheit. Foto: Kormanjos

Er überlegte und grübelte lange, was er zum Auftritt seiner TuS Dassendorf sagen und wie er die Darbietung beim HEBC (alle Highlights im LIVE-Ticker) bewerten soll, ehe Thomas Hoffmann mit einem leicht ironischen Unterton konstatierte: „Zu Null gespielt. Das ist schon mal gut und das war auch das Ziel.“ Zu viel mehr reichte es für den Meisterschafts-Aspiranten am Reinmüller allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. „In der ersten Halbzeit hatten wir ja noch zweimal ein bisschen Glück“, sprach Hoffmann auf die beiden Aluminium-Treffer der Hausherren an - und haderte: „Bei uns hat heute die Durchschlagskraft nach vorne gefehlt. Ich mache den Jungs vom Engagement her keinen Vorwurf. Aber so richtig laufen tut es noch nicht“, musste „Hoffi“, der aufgrund einer Krankheit von Trainer-Pendant Peter Martens heute alleine an der Seitenlinie die Kommandos gab, eingestehen.

Allan Muto (re.) wirbelte für den HEBC auf dem Flügel. Hier im Duell mit Zhi-Gin Lam. Foto: Kormanjos

Noch bevor die Frage zu Ende gestellt und der entscheidende Name gefallen war, entgegnete Hoffmann mit einem deutlichen: „Ja!“, ehe er ausführte: „Das wäre viel zu einfach“, wollte er den offensiv weitestgehend harmlosen Auftritt seiner „Wendelwegler“ nicht auf das Fehlen von Martin Harnik (Wade) zurückführen. „Da haben wir eigentlich auch noch andere Leute, die ein Tor schießen können. Aber wir haben uns heute spielerisch nicht so durchsetzen können im vorderen Bereich, dass wir auch mal etwas erzwungen haben. Das ist ein bisschen wenig für uns.“

In der ersten Halbzeit war es ein Dropkick von Kerim Carolus, der Patrick Meins damit zu seiner einzigen (!) Glanzparade im ganzen Spiel zwang (10.). Im zweiten Durchgang sorgte Len Aike Strömer mit einer Einzelaktion zumindest für etwas Torgefahr (79.). „In der letzten Woche hat es so ein bisschen an der Rückwärtsbewegung gehapert, heute an der Vorwärtsbewegung. Von daher müssen wir mit dem 0:0 wohl zufrieden sein“, bilanzierte Hoffmann.

HEBC mit zwei Alu-Treffern

Janek Wrede (Mi.) - im Austausch mit Referee Rosin - und Kevin Houndjame zeigten eine ganz starke Leistung in der Innenverteidigung.

Insbesondere deshalb, weil die überaus mutig und couragiert auftretenden Kocadal-Kicker den Plan ihren Trainers in den ersten 45 Minuten nahezu perfekt umsetzten. Piet Oldag eroberte am gegnerischen Sechzehner nach einer Nachlässigkeit der Gäste in einer Pressingsituation den Ball und tauchte auf einmal blank vor Sebastian Kalk auf. Der Abschluss landete allerdings an der Unerkante der Latte (9.)! Ans Quergebälk beförderte auch Tjorven Köhler das Spielgerät unmittelbar vor dem Pausenpfiff aus der zweiten Reihe (45. +1).

„In der ersten Halbzeit haben wir wirklich sehr gut gespielt und Dassendorf das Leben so schwer gemacht, dass sie tatsächlich auch ein bisschen laufen mussten“, nahm Özden Kocadal einen auch fußballerisch starken Auftritt seines HEBC wahr. „Von Dassendorf habe ich keine richtige Torchance gesehen.“ Im zweiten Durchgang sah er hingegen „kein schönes Fußballspiel mehr von beiden Seiten. Es war nur noch Kampf.“

"Hätten es verdient, in dieser Liga zu bleiben"

Viele umkämpfte Duelle in der zweiten Halbzeit. Richtiger Spielfluss wollte nicht mehr aufkommen. Aber der HEBC verteidigte das Remis bockstark. Foto: Kormanjos

Und so ging er mit „gemischten Gefühlen“ aus dem Spiel raus. „Wir müssen natürlich etwas kleinere Brötchen backen und können uns darüber freuen, einen Punkt mitgenommen zu haben. Es verbessert unsere Situation aber nicht wesentlich. Auch wenn das natürlich ein schöner Achtungserfolg ist.“ Die Partie gebe ihm auch „ein, zwei Erkenntnisse, dass wir mithalten können in der Liga, auch zurecht dort sind - und ich denke auch, wir hätten es verdient, in dieser Liga zu bleiben“, hofft Kocadal, „dass das den Jungs auch nochmal einen Push gibt, an sich zu glauben“.

Apropos Glaube: „Wenn wir in der zweiten Halbzeit so an uns geglaubt hätten, wie noch in der ersten, ein bisschen mehr über Spielkultur und die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, gekommen wären, auch mal so einen Gegner zu bespielen und dafür zu sorgen, dass sie auch mal dem Ball hinterherlaufen, dann wäre das Spiel vielleicht noch etwas anders gelaufen und wir hätten hier noch ein bisschen strahlender gestanden“, war ein Sieg alles andere als unmöglich. Dennoch befand Kocadal: „Insgesamt ein sehr couragierter Auftritt von uns mit vielen Dingen in der ersten Halbzeit, die wir uns vorgenommen haben, wo der Matchplan abgerufen wurde und auch wirklich funktioniert hat. In der zweiten Halbzeit war es dann nur noch Kontersicherung und nach meinem Geschmack zu viele lange Bälle. Aber bitte, das war Dassendorf. Die spielen einfach mal gegen den Zweiten 6:0, wenn sie wollen. Es wäre heute möglich gewesen - auch vom Spielverlauf. Aber insgesamt ist das schon super.“

"Bin mir ganz sicher, dass die Entscheidung am letzten Spieltag fällt"

Kevin Houndjame (Mi.) ging keinem Zweikampf aus dem Weg und entschied fast alle für sich. Foto: Kormanjos

Weniger zufrieden war man auf der anderen Seite mit der Punkteteilung: „Ich will jetzt nicht sagen, dass das bedeutet, dass wir an Boden verlieren. Aber nur Unentschieden bringen dich natürlich auch nicht richtig nach vorne. Vor allem haben wir jetzt schon seit sechs Monaten kein Auswärtsspiel auf Kunstrasen gewonnen. Wenn wir das nicht ändern, brauchen wir uns eigentlich auch gar nicht mehr mit dem ersten Platz beschäftigen. Das müssen wir irgendwann mal hinkriegen“, haderte Hoffmann - und meinte in Bezug auf die Tabelle: „Es ist alles eng beisammen und ich bin mir ganz sicher, das habe ich auch schon nach dem Sieg gegen den ETV gesagt, dass sich das am letzten Spieltag entscheiden wird.“