Und diesen nötigen „Kampf, Biss und Einsatz, gepaart mit Cleverness“ vermisste der FCE-Coach bei seinem Team. „Das Spiel lebte vor allem von der Physis und da ist Osdorf eigentlich allen Mannschaften überlegen“, sah der 35-Jährige einen großen Vorteil auf Seiten der Hausherren. Doch der Reihe nach. Die Hausherren spielten von Beginn an zielstrebig nach vorne, setzten den Gegner früh unter Druck, vergaßen dabei aber ein wenig. ihre Möglichkeiten zu nutzen. „Wir hatten Chancen im Fünfminutentakt, doch entweder hielt der Torwart auf der Linie oder irgendwie kam noch ein Bein dazwischen“, verzweifelte Osdorf-Trainer Piet Wiehle an der Seitenlinie. Aber nach all den ungenutzten Chancen gelang es Jeremy Wachter kurz vor der Halbzeitpause, doch noch den Führungstreffer zu erzielen (41.)! „Das war längst überfällig“, kommentierte Wiehle die knappe Halbzeitführung. 

"Heute war mit so wenig Aufwand ein Punkt möglich gewesen!"

In der Gästekabine ging es währenddessen ordentlich rund. Elmshorns Trainer Dennis Gersdorf fuhr bei der Pausenansprache etwas aus der Haut und ärgerte sich selbst nach dem Spiel noch ein wenig: „Heute war mit so wenig Aufwand ein Punkt möglich gewesen!“ Doch es sollte einfach nicht sein. Seinem Team gelang zwar kurz nach Wiederanpfiff „aus heiterem Himmel“ und mit „einer halben Torchance“ der Ausgleichstreffer durch Veton Hajrizi, der eine Hiob-Ecke mit dem Kopf verwerten konnte (50.), doch durften sich die Gäste nicht lange über den Treffer freuen, auch weil der TuS laut Wiehle „nahtlos an die erste Halbzeit anknüpfte.“ Und dies hieß: Chancen über Chancen. „Enderle, Massoud, Wachter und Ude“ hatten allesamt „riesen Möglichkeiten“, so Wiehle weiter – doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Irgendwann lag der Ball dann aber doch im Netz der Gäste. TuS-Topscorer Antonio Ude gelang die erneute Führung gegen einen seiner zahlreichen Ex-Klubs, nachdem FCE-Keeper Jannik Reichel einen langen Ball des Gegners fangen wollte, diesen allerdings abklatschen ließ und anschließend den Ude-Schuss nicht mehr parieren konnte (61.)! In den Folgeminuten gab es für die Zuschauer an der Wilhelmshöh weitere Strafraumszenen zu sehen, die aber genauso ungenutzt blieben, wie die unzähligen Möglichkeiten zuvor.

"Mich interessiert nicht die Höhe des Sieges!"

Schlussendlich blieb es bei dem 2:1, welches zwar „kein Fußballfest“ war, jedoch laut Wiehle auch „ein 5:1 oder 6:1 hätte werden können“. Und obwohl der TuS die „letzte Konsequenz vermissen ließ, das Ding über die Linie zu drücken“, war der Coach zufrieden: „Unterm Strich steht das 2:1. Mich interessiert nicht die Höhe des Sieges, sondern das wir gewonnen haben. Am Ende zählen nur die drei Punkte!“

"Die Welt ist für mich in Ordnung, solange das Team ihre Hausaufgaben macht"

Durch den heutigen Sieg steht der TuS Osdorf weiterhin an der Tabellenspitze der Landesliga Hammonia und konnte sogar seinen Vorsprung ausbauen, auch weil der Konkurrent aus Wedel nicht über ein Remis gegen Teutonia hinaus kam. „Wir müssen zusehen, dass wir unsere Spiele gewinnen, weil die anderen Mannschaften Punkte liegen lassen“, erklärte Wiehle, für den die „Welt in Ordnung ist, solange sein Team die Hausaufgaben macht“. Sieben Mal bekommt Osdorf in dieser Saison noch Hausaufgaben auf und die nächsten sind mit Bezug auf den VfL Pinneberg II am kommenden Sonntag. Sollte die Wiehle-Elf auch diese Hausaufgaben erfolgreich machen und womöglich den VfL besiegen, folgt eine Woche der Regeneration, bevor es zum Topspiel gegen die ’Rothosen’ vom Hamburger SV III geht. Für den FC Elmshorn dagegen geht es bereits am Dienstagabend weiter. Dann gastiert Nikola Tesla an der Wilhelmstraße bevor am Sonntag der nächste große Brocken auf das Team von Dennis Gersdorf trifft. Dann kommt der Tabellendritte TSV Sasel zu den Krückaustädtern.