Oberliga Hamburg
10. Spieltag


TSV Sasel

4

:

0


Niendorfer TSV

Anpfiff

So - 30.09. 15:00 Uhr

Spielstätte

Parkweg

Zuschauer

196

Schiedsrichter

Björn Krüger (SV Börnsen)

Saseler „Machtdemonstration“ gegen „sauschlechte“ Niendorfer!

Vier Tore - und es hätten noch einige mehr sein können - durften Lukas Kourkis (2. v. re.) und seine Saseler bejubeln. Foto: Kormanjos

Als sich die Spieler des Niendorfer TSV nach dem Abpfiff wie geprügelte Hunde an der Bank zusammenfanden, saß Daniel Brückner noch mit gesenktem Kopf am Ende der einen Platzhälfte auf dem grünen Kunstgeläuf am Parkweg. Erst langsam raffte er sich auf und trottete sichtbar niedergeschlagen zu seinen Kameraden hinüber. Es war ein Bild mit Symbolcharakter. Denn in den 90 Minuten zuvor (alle Höhepunkte im LIVE-Ticker zum Nachlesen) wurden Brückner und Co von furios aufspielenden Saselern regelrecht vermöbelt – und zwar im sportlichen Sinne. „Es war in allen Bereichen sauschlecht von uns!“, echauffierte sich Trainer Ali Farhadi auf der anschließenden Pressekonferenz.

„Es war schon eine kleine Machtdemonstration, die wir hier im ersten Heimspiel abgebrannt haben“, brachte Sasel-Abwehrrecke Jan-Henrik Kaetow das Gesehene treffend auf den Punkt, ohne dabei auch nur ansatzweise in Euphorie zu verfallen: „In den letzten Wochen war es häufiger so, dass wir im Training von Danny (Zankl; Anm. d. Red.) ein bisschen was auf die Mütze bekommen haben“, verriet er – und präzisierte auf Nachfrage: „Weil im Training ab und zu vielleicht so ein wenig die Leidenschaft oder das Engagement gefehlt haben. Von daher ist es umso schöner, sich im ersten Heimspiel als Team die Lorbeeren abzuholen.“ Allen voran Kaetow selbst. Der ehemaliger Pinneberger räumte im Abwehrzentrum nicht nur kompromisslos auf und gewann nahezu alle seine Zweikämpfe, sondern brachte auch noch die abgefangenen Bälle präzise bei seinem Teamkollegen an und leitete damit ein ums andere Mal brandgefährliche Vorstöße ein.

Zankl-Zocker zaubern nach Herzenslust

Zwei Tore, eine Vorlage: Rund 20 Minuten vor Schluss bekam Lukas Kourkis (2. v. li.) seinen verdienten Abgang. Foto: Kormanjos

So auch in Minute 54. Kaetow eroberte am eigenen Sechzehner den Ball – und schon ging es ganz schnell. So schnell, dass sich die Gäste kaum umblicken konnten, ehe Marcel Kindler den Ball bereits aus dem eigenen Tornetz fischen durfte. Benjamin Nadjem bediente Stefan Winkel, der Lukas-Gabriel Kourkis links im Strafraum freispielte. Dieser legte von der Grundlinie quer, sodass der mitgelaufene Nadjem vollstrecken konnte – 3:0! Die „Sachsenwegler“ kamen kaum hinterher – wie auch schon im ersten Abschnitt. Ein Beispiel: Nach einem eigenen Eckball wurde der Gast gnadenlos ausgekontert. Winkel, Nadjem, Kourkis, der zu Timo Adomat weiterleitete. Der Kapitän behielt rechts im Strafraum die Übersicht, schloss nicht selbst ab, sondern setzte den inzwischen eingerückten Kourkis in Szene – 1:0 (12.)! Beim zweiten Treffer passte Nadjem vom rechten Flügel in den Rücken der Abwehr auf Nico Zankl, der 17 Meter vor dem Gehäuse bereits freie Schussbahn hatte, aber den auftischenden Ball ohne Umschweife für Kourkis durchsteckte. Dieser veredelte den Angriff gegen völlig verdutzte und kaum hinterherkommende Niendorfer ganz cool (34.)!

In der Form schlagbar? „Nein!“

Nicht erst nach dem 3:0 durch Nadjem glich die Partie einer Vorführung. Und so waren die Schützlinge von Ali Farhadi, der Leon Meyer bereits nach 36 Minuten einen Denkzettel verpasste und für ihn Evailton Fernandes brachte, mit dem 0:4 noch gut bedient. Von Adomat in Aktion gebracht, markierte Winkel technisch fein aus der Drehung den Treffer zum Endstand und hatte auch noch bei seiner Auswechslung kurz darauf ein Lächeln im Gesicht (80.)! „Es ist umso schöner, im ersten Heimspiel vom ersten bis zum letzten Spieler eine so konstant gute Leistung zu bringen. Man kann der Mannschaft nur ein großes Kompliment machen“, befand auch Kaetow, der auf die Frage, ob es in der Liga eine Mannschaft gibt, die Sasel schlagen kann, wenn man so groß aufspielt, entgegnete: „Nein!“ Insbesondere jetzt, wo am Parkweg die Arbeiten in Sachen Lärmschutzwand fertiggestellt sind. „Hier sind wir eine Macht!“

Wie hart NTSV-Coach Ali Farhadi mit seinen Mannen ins Gericht ging und wie stolz Danny Zankl über den Auftritt seiner Saseler ist: Die PK mit beiden Trainern im Video