Start verpatzt, dann furios – Panthers ballern sich fürs Finale warm!

Die Raubkatzen fahren ihre Krallen aus! Die Hamburg Panthers stehen erneut im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft und feierten das dementsprechend ausgiebig. Foto: noveski.com!

Zu Beginn hatte es den Anschein, als würde es auf den nächsten Futsal-Krimi hinauslaufen. Doch dann fuhren die Hamburg Panthers ihre Krallen aus und fegten vor rund 350 Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek über den VfL 05 Hohenstein-Ernstthal hinweg. Mit 6:3 setzten sich die „Raubkatzen“ durch und stehen damit in zwei Wochen im großen Finale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner wird Holzpfosten Schwerte sein, das sich im zweiten Halbfinale gegen NAFI Stuttgart überraschend klar mit 10:4 durchsetzte. Dementsprechend wird das große Endspiel in Schwerte steigen.

In der ersten Viertelstunde machte den Panthers das unorthodoxe Spiel der Gäste noch arg zu schaffen. Schon früh geriet man in Rückstand, nachdem Christopher Wittig für den VfL traf. Anschließend vergaben die Ulusoy-Mannen einige Hochkaräter, bis der überragende Maher Mazhoud ein unnachahmliches Solo aufs Parkett zauberte und dieses wuchtig mit dem Ausgleich krönte (11.). Michi Meyer, der vergangene Woche aufgrund eines Skiurlaubs noch gefehlt hatte, und der ebenfalls bärenstarke Onur Saglam, der das Außennetz traf, verpassten die Führung. Stattdessen ging Hohenstein-Ernstthal wieder in Front – und das durch den ehemaligen Bundesliga-Profi des 1. FC Köln oder auch Energie Cottbus, Sebastian Helbig, der aus halbrechter Position ganz kaltschnäuzig flach ins lange Eck einschoss (16.). Nichts zu halten für Deniz Altindas, der das Tor bei den Panthers hütete. Grund: der eigentliche Stammkeeper Yalcin Ceylani sah am Nachmittag im Punktspiel mit seinem Club FC Türkiye gegen Concordia in der Nachspielzeit die Rote Karte. Da weder HFV noch DFB eine endgültige Antwort liefern konnten, ob die Sperre auch für den vom DFB organisierten Futsal-Cup gelten würde, zog Ceylani lieh vor dem Spiel selbst die Reißleine, um kein Risiko einzugehen.

De la Cuesta sorgt für Jubelstürme

Filigran und technisch stark: Panthers-Spielertrainer Onur Ulusoy lässt den Ball sprechen. Foto: noveski.com!

Nach dem abermaligen Rückstand fingen sich die Panthers und fanden zu ihrem Spiel zurück. Mohamed Labiadh mit tollem Auge für Saglam, der freistehend in den Schlusssekunden des ersten Durchgangs einschob – 2:2 (20.)! In den zweiten 20 Minuten ließen die „Raubkatzen“ schließlich überhaupt keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer das Feld als Sieger verlassen würde. Mazhoud bediente Stefan Winkel, der mit ein wenig Glück durch die Hosenträger des ansonsten herausragenden Gäste-Fängers Tom Grabowski zur erstmaligen Hamburger Führung traf (24.)! In der Folge hielt Grabowski sein Team mit einigen Glanzparaden, wie bei der Dreifach-Chance von Mazoud (30.) oder Ulusoys Gewaltschuss (31.), im Rennen. Keine 60 Sekunden darauf war aber auch er machtlos, als Sascha de la Cuesta für das Highlight sorgte, indem er nach einer herein geloppten Ecke von links volles Risiko ging und das Leder aus halbrechter Position volley in den linken Giebel jagte (32.) – 4:2!

„Ich will unbedingt in die Champions League!“

Das überragende Panthers-Duo Onur Saglam (li.) und Maher Mazhoud (M.). Foto: noveski.com!

Die Vorentscheidung? Mitnichten! Marc Benduhn sorgte mehr oder weniger aus dem Nichts heraus wieder für Spannung (35.). Drei Zeigerumdrehungen waren noch auf der Uhr, als der VfL sein im Futsal begrenztes Foullimit von fünf überschritt. Bedeutet: ab sofort wird jedes Vergehen mit einem Zehnmeter bestraft. Maher Mazhoud legte sich die Pille zurecht und donnerte sie unters Quergebälk – 5:3 (37.)! Hohenstein-Ernstthal nahm nun seinen Keeper aus dem Kasten, ersetzte ihn durch einen zusätzlichen Feldspieler – allein es half nichts. Wie schon wenige Augenblicke zuvor war Onur Saglam nur durch ein Foulspiel zu bremsen. Wieder Mazhoud, wieder staubtrocken unter die Latte – 6:3 (38.)! „Für mich ist es das erste Finale, seitdem ich in Deutschland bin. Letztes Jahr hat es leider nicht geklappt – jetzt bietet sich uns eine neue Chance. Ich will unbedingt in die Champions-League“, jubelte Matchwinner Mazhoud hinterher.

„In der zweiten Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt!“

„Wir hatten leichte Anfangsschwierigkeiten, da der Gegner früh gepresst hat, womit wir nicht gerechnet haben. Das war sehr mutig. Aber wir haben uns berappelt, in der Auszeit genau besprochen, wie die Laufwege aussehen sollen und die zweite Halbzeit dominiert. Am Ende haben wir es recht deutlich gewuppt“, freute sich Onur Saglam, der als einziger Spieler für das Finale fraglich ist, da er mit seinem Verein Dassendorf am selben Tag gegen Altona 93 ran muss. „Ich hoffe, dass wir da eine gute Lösung finden“, gab der „Linksfuß“ zu Protokoll. Spielertrainer Onur Ulusoy bilanzierte derweil: „Wir haben uns zu Beginn so ein bisschen dem Niveau des Gegners angepasst. Sie spielen halt eher noch den klassischen Hallenfußball und keinen Futsal. Dann lässt du 10, 20 Prozent nach und diese Leichtsinnigkeit spürt man dann. In der Pause haben wir alles noch einmal angesprochen und unser wahres Gesicht gezeigt – auch wenn wir es deutlich einfacher hätten haben können. Es gibt noch Luft nach oben!“

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