Sa - 04.09. 14:00 Uhr
Meiendorfer Straße
120
Björn Lassen (Barsbütteler SV)
Oberliga 01
SVCN strotzt „nicht vor Selbstvertrauen“ – aber: „Wir wollten ein Ergebnis erzielen – das haben wir getan“
„Dass wir aktuell grundsätzlich nicht vor Selbstvertrauen strotzen, das war klar, uns bewusst und auch zu sehen. Aber wir wollten ein Ergebnis erzielen – und das haben wir getan“, lautete das Resümee von Curslack-Coach Christian Woike. Nach zwei Niederlagen ging es für seine Elf einzig und allein um die drei Punkte – und die fuhren die „Deichkicker“ ein. „Letzte Woche haben wir gegen eine Siebenerkette gespielt, heute zeitweise gegen eine Achterkette. Von daher mussten wir da ganz neue Ansätze generieren“, schmunzelte „Crille“ – und führte aus: „Die erste Halbzeit war natürlich wahnsinnig destruktiv vom Gegner. Uns muss man vorwerfen, dass wir kaum Lösungen gefunden haben, was aber auch wirklich schwer ist, so eine Defensive zu bespielen.“ Umso wichtiger war der Führungstreffer unmittelbar vor dem Gang in die Kabine.
Mokhlis bestraft haarsträubenden Fehler
Meiendorf-Trainer Gökhan Acar ärgerte sich derweil über das (Elfer-)Geschenk: „Ich weiß nicht, ob da nicht vorher schon ein Kontakt war“, sprach er auf das Duell zwischen SVCN-Angreifer Lechler und seinem Verteidiger „Neco“ Agdan an. „Dennoch müssen wir uns da cleverer anstellen“, monierte er. Nichtsdestotrotz: „Er liegt auf dem Boden und kriegt den Ball an den Ellbogen. Ich weiß nicht, ob das ein Elfmeter ist“, rätselte Acar über den Pfiff des Unparteiischen Björn Lassen, der eine überaus kleinliche Linie fuhrt, jeden Kontakt abpfiff und nahezu alles mit einer Gelben Karte bestrafte. Auch Acar selbst, nachdem sich dieser über eine kläglich vergebene Großchance von Evailton Fernandes aufregte (57.). Es wäre der Anschlusstreffer gewesen. Denn kurz zuvor nutzte Hamed Mokhlis – nach einer Lechler-Kopfballverlängerung – das indiskutable Abwehrverhalten von Atef Zakerwal aus und stellte auf 2:0 für die Gäste (54.).
"Wenn du in der Oberliga solche Chancen nicht nutzt..."
Meiendorfs Evailton Fernandes (Mi.) hatte die große Chance zum 1:2, vergab diese aber kläglich. Foto: Kormanjos
Auf die Riesengelegenheit von Fernandes zum 1:2 folgte ein weiterer Hochkaräter: Diesmal war es Curslack-Keeper Gianluca Babuschkin, der ein Geschenk verteilte, was Ahmed Ak nicht anzunehmen wusste (73.). „In der Oberliga kriegst du nicht so viele Torchancen. Und wenn du solche Möglichkeiten nicht nutzt, kriegst du sie halt hinten rein und holst keine Punkte“, echauffierte sich Acar. „Unser Matchplan war, dass Curslack ruhig das Spiel machen soll. Das ist ja auch eine gute Truppe.“ Aber: „Der Plan ist ja aufgegangen. Denn irgendwann wurden sie nervös und haben mit langen Bällen gearbeitet. Genau das wollten wir.“ Nach Vorlage von Damian Ilic gelang dem nach längerer Krankheit wiedergenesenen Ex-Curslacker Mustafa Ercetin tatsächlich das 1:2 (74.) und die Hoffnung war zurück.
"Wir haben bestimmt, dass der Gegner mitspielen darf"
Woike: „Wir haben bestimmt, dass der Gegner doch mitspielen darf“, ging er auf die vielen Unzulänglichkeiten und Abspielfehler seiner Equipe ein. „Ansonsten wäre es hier gar nicht mehr so eng oder nervös geworden, weil aus der Kreativität oder Idee vom Gegner heraus war nix zu erwarten, sondern nur durch unsere eigene Schwäche. Die haben wir gezeigt. Aber in der jetzigen Phase, in der wir sind, haben wir uns trotzdem stabil präsentiert. Damit bin ich erstmal einverstanden“, so Woike, dessen Mannen in der Nachspielzeit – nach diversen katastrophal ausgespielten Kontersituationen – den Deckel draufmachten. Weil Pascal El-Nemr stark nachsetzte und Sulejman Hoxha etwas konfus aus seinem Kasten kam, hatte Christian Peters leichtes Spiel (90. +3).
"Die Gegentore waren lächerlich"
Nach dem Spiel war Meiendorf-Trainer Gökhan Acar über die "lächerlichen" Gegentore außer sich. Foto: Kormanjos
„Es ist einfach sehr ärgerlich, weil hier definitiv mehr drin war!“, schimpfte Acar. „Die Gegentore waren allesamt Geschenke und lächerlich – deshalb ärgere ich mich auch so sehr.“ Woikes Fazit: „Die Mannschaft, die gestalten muss, ist immer im Nachteil“, ging er auch darauf ein, dass sein Team eher eine Kunstrasen-Mannschaft sei, was er jedoch keineswegs als Entschuldigung gelten lassen wollte. Aber: „Es ist nicht so einfach für eine Mannschaft, die nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt, dann Lösungen zu finden.“