„So etwas habe ich auch noch nie erlebt“, jubelt Zippel, der maßgeblich für den Aufschwung des Bezirksligisten verantwortlich zeichnet. Mit seiner Inthronisierung begann die Fabelserie: 19 Spiele, 17 Siege, zwei Unentschieden. Diese soll am Sonntagmittag im Heimspiel gegen Neuland ihren Höhepunkt finden. Dabei sei auch eine Vizemeisterschaft für Zippel schon ein Erfolg: „Nach dem Saisonstart und dem Tod von Kapitän Grubesic waren alle am Boden. Deshalb wäre auch der zweite Aufstiegsrang noch großartig.“ Dass die Mannschaft die Moral eines Stehaufmännchens besitzt, bewies sie auch im Nachholspiel gegen Türkiye II, das ihnen drei Matchbälle im Kampf um die Meisterschaft bescherte. 

Arslan dreht das Spiel

Ob Marc Zippel seine erfolgreiche Arbeit bei Nikola Tesla fortsetzt, steht aktuell noch in den Sternen. Foto: noveski.com!

Nachdem Morena und Arslan gleich zu Beginn drei hochprozentige Torchancen ausließen, setzte es gegen den Tabellenzehnten nämlich gleich einen doppelten Nackenschlag. Nach einem Torwartfehler von Milanovic rettete Teslas Balotsch mit der Hand auf der Linie. Obwohl Schiedsrichter Köhler auf die, wegen der Verhinderung eines Tores eigentlich fällige, Rote Karte verzichtete, machte Balotsch seiner Unzufriedenheit ob der Entscheidung so deutlich Luft, dass er sich die Ampelkarte einhandelte. Den von Kadem Karakus schwach geschossenen Strafstoß hielt Milanovic zwar, nach Meinung des Assistenten jedoch erst hinter der Linie. 1:0 und Überzahl für die Hausherren. Tesla zeigt sich aber nicht geschockt. Auch, als ihnen ein klarer Handelfmeter verweigert wird, bleiben Zippel und Co. gelassen. „Das hat er wohl aufgrund der tief stehenden Sonne nicht gesehen“, entschuldigt Zippel später die Fehlentscheidung.

Trotz Unterzahl blieben die Gäste überlegen – und drehten das Spiel. Ali Arslan staubte erst zum Ausgleich ab und donnerte das Leder dann aus 25 Metern unter die Latte. Ein Traumtor, dem wenig später eine vorentscheidende Szene folgte. Türkiye-Spieler Aycelebi ließ sich zu einem Wegstoßen des Gegners hinreissen und sah dafür Rot. Tesla personell wieder gleichauf und dazu in Führung, das sollte dem Ligaprimus reichen. In Durchgang zwei staubte Eugen Helmel nach einem Querpass zum 3:1 ab, bevor Türkiye noch einmal zurückkam. Einen unstrittigen Foulelfmeter verwandelte diesmal Yulian Angelov ohne Probleme. Doch mit der Ruhe eines Tabellenführers brachte Tesla den Vorsprung nicht nur über die Zeit, sondern baute ihn mit zwei Kontertoren durch Helmel und Pavlovic weiter aus. „Wir sind völlig glücklich“, freute sich Zippel: „Das war nach dem 4:1 gegen Pauli das nächste Highlight.“ Und das waren längst nicht die einzigen in der unfassbaren Serie. „Das ist wohl einmalig in Hamburg, ein Wahnsinnsritt“, befand sich auch Zippel auf der Suche nach Superlativen.