Oberliga

„Wir werden auf alle Fälle alles dafür tun, um eine wirklich gute Rolle zu spielen“

Andreas Bergmann will mit Altona 93 "eine wirklich gute Rolle" in der Oberliga spielen. Foto: noveski.com

„Damit“, betont Andreas Bergmann ohne groß zu grübeln, müsse er „einfach leben“, spricht der Cheftrainer von Altona 93 auf den abermaligen Verlust einiger Stammkräfte und Leistungsträger an. „Das weiß ich auch, das macht es spannend – und es ist auch eine gute Herausforderung.“ Allerdings macht er auch keinen Hehl daraus, dass er den einen oder anderen Spieler „gerne behalten“ hätte, „um ihn noch weiter entwickeln zu können. Ich kann aber auch die Jungs verstehen, für die das jetzt vielleicht schon das dritte Oberliga-Jahr war, dass die zu guten Teams, die in der Regionalliga auch eine Rolle spielen wollen, gehen.“ Nichtsdestotrotz: „Ich hätte sie gerne noch woanders hingebracht“, schmunzelt der ehemalige Bundesliga-Coach von Hannover 96 – und fügt an: „Aber das ist völlig okay. Jetzt kommen wieder neue Schlümpfe dazu.“

Bergmann (re.) hat abermals eine "spannende Rasselbande" und will die torgefährlichen Abgänge beim AFC durch hohe "Flexibilität kompensiert" bekommen. Foto: noveski.com

Neue Schlümpfe, die Andreas Bergmann und sein Co-Trainer Marcello Meyer zu integrieren haben. Schon jetzt könne er aber sagen, dass man „wieder eine spannende Rasselbande hat, die Lust hat, engagiert und aktiv ist“. Wichtige Komponenten für Bergmann – denn: Wenn die Jungs diese Lust haben, besser werden zu wollen, dann habe auch ich große Lust.“

Vor allem in der Kaderbreite scheint der AFC im Vergleich zur Vorsaison zugelegt zu haben. Doch der 64-Jährige beschwichtigt: „Das ist für mich noch ein bisschen zu früh. Es ist schon ganz richtig, dass wir viele Jungs haben. Aber wir haben auch 30 Tore verloren und müssen schauen, dass wir das vielleicht durch Flexibilität kompensiert bekommen“, deutet Bergmann auf den Verlust der beiden Torjäger Michael Gries und Kevin Prinz von Anhalt (beide Eintracht Norderstedt) hin. Auch Theo Behrmann (SC Weiche Flensburg) wagt in der vierthöchsten Spielklasse den nächsten Schritt.

"Ich will Spieler, die unabhängig vom Alter noch Ambitionen haben"

Reagiert darauf hat man zwar auch diesmal mit der Verpflichtung von dem einen oder anderen jungen, entwicklungsfähigen Spieler wie zuletzt, aber auch mit einigen bereits Oberliga-erfahrenen Akteuren. Eine kleine Abkehr vom bisherigen Weg? „Ich habe immer gesagt, dass ich Spieler will, die unabhängig vom Alter noch Ambitionen, aber gleichzeitig auch signalisiert haben, große Lust zu verspüren. Das ist unser Weg und unser Ziel – aber klar ist eben auch, dass wir uns das wirtschaftlich nicht erkaufen können. Deswegen müssen wir langsam entwickeln und wachsen. Unser Ziel ist, wieder eine spannende Mannschaft zu haben, die da oben eine Rolle mitspielen will. Und dann gucken wir mal, was sich daraus entwickelt.“

"Nachhaltig in Richtung Regionalliga entwickeln"

Er habe "Lust darauf, mit Spieler, die unabhängig vom Alter noch Ambitionen haben und besser werden wollen, zu arbeiten", sagt Bergmann. Foto: noveski.com

Was er aber, fernab von tabellarischen Zielen und Regionalliga-Ambitionen, „vor allem auch den Fans gegenüber“ für „genauso wichtig“ empfindet: „Dass man eine willige Truppe sieht, die aktiv ist und nach vorne spielen will.“ All jene Komponenten gepaart sollen dazu führen, „etwas aufzubauen und auch im Nachwuchsbereich noch etwas wuchtiger zu werden, damit man sich auch nachhaltig in Richtung Regionalliga entwickeln kann“.

Aber ist der AFC schon in dieser Saison so weit, einen neuerlichen Anlauf zu nehmen – und auch um die Meisterschaft zu kämpfen? „Das ist definitiv zu früh“, entgegnet Bergmann. „Aber ich glaube, dass wir eine gute Rolle spielen werden.“ In Bezug auf die Meisterschaft gebe es „mit Dassendorf, Sasel als Titelverteidiger, einem wirtschaftlich starken Aufsteiger“, womit Bergmann auf den ETSV Hamburg anspricht, „und anderen gestandene Mannschaften“ genug Konkurrenz. „Wir haben wieder einen etwas größeren Umbruch – auch mit sehr vielen jungen Spielern. Aber wir werden auf alle Fälle alles dafür tun, um eine wirklich gute Rolle zu spielen.“ Und nicht minder entscheidend: „Die Fans sollen nach den Spielen sagen: Das hat Spaß gemacht!“