Oberliga

Bramfeld: Wichtige Weichen gestellt – „Urgestein“ hört auf und wird Manager

17. April 2020, 10:00 Uhr

Während Carsten Henning (li.) und Mirko Schulz (re.) dem Bramfelder SV als Trainer-Gespann die Treue halten, hängt Christopher "Stoffel" Skalnik seine "Buffer" an den Nagel und wird neuer Liga-Manager. Foto: Kruber

Die Meisterschaft wurde ausgiebig zelebriert, der Weg zurück ins Hamburger Oberhaus war geebnet – und doch lief es für den Bramfelder SV in der höchsten Spielklasse bis dato alles andere als nach Plan. Nach dem Wegfall einiger Leistungsträger – sowohl nach dem Aufstieg als auch im Verlaufe der Saison – rangiert der BSV mit lediglich zehn errungenen Zählern ganz am Ende des Tableaus. Der sportliche Klassenerhalt scheint längst außer Reichweite – und dennoch ist die (Ligen-)Zukunft aufgrund der „Corona-Pause“ noch unklar. Trotz dessen wurden nun schon die Weichen für die kommende Spielzeit 2020/21 gestellt: Das Trainerteam bleibt – während ein langjähriges Vereins-„Urgestein“ seine Stiefel an den Nagel hängen und künftig eine offizielle Funktion an der Ellernreihe bekleiden wird!

Gibt auch in der kommenden Saison die Richtung an der Ellernreihe vor: Carsten Henning. Foto: Kruber

Jahrelang waren sie als Spieler für den Bramfelder SV aktiv, ehe Carsten Henning seine aktive Laufbahn im Sommer 2017 beendete und im darauffolgenden September als Nachfolger von Florian Neumann an der Seite von Mirko Schulz, damaliger Co-Trainer, auf der Trainerbank des BSV Platz nahm. Seither bilden Henning/Schulz ein gleichberechtigtes Gespann in Bramfeld, führten den Verein zurück in die Oberliga – und bleiben ihm nun auch trotz des drohenden Wiederabstiegs erhalten. Denn: Henning/Schulz haben ihren Kontrakt in Bramfeld verlängert! „Natürlich haben wir uns die Saison generell anders vorgestellt – und auch die Punktzahl ist nicht das, was wir uns vorgenommen haben. Trotzdem hatten und haben wir immer einen guten Teamgeist in der Mannschaft – und die ist uns gefolgt, obwohl der sportliche Erfolg nicht da war“, so Henning, der präzisiert: „Das ist auch das, was mich dazu gebracht hat, den Weg weiter mitzugehen: Dass die Jungs ihren Mann stehen und den vermeintlichen ‚Betriebsunfall‘ wieder gutmachen wollen. Das freut mich ungemein und zeugt von Größe.“

„Natürlich stellt man sich die Frage, ob man der Richtige ist“

Auch Mirko Schulz (re.) - hier mit Angreifer Robin Polzin - bleibt bei "seinem" Bramfelder SV. Foto: Kruber

Denn Henning betont auch, dass der Verbleib kein unbedingter Selbstgänger war: „Viel richtet sich nun mal nach dem sportlichen Erfolg und ordnet sich dem unter. Wenn der ausbleibt, stellt man sich schon diverse Fragen – unter anderem, ob Aufwand und Ertrag zueinander passen oder ob man der Richtige für den Weg ist.“ Da er sich jene Fragen guten Gewissens mit einem „Ja“ beantworten konnte, hat der 37-Jährige schlussendlich seine Zusage für mindestens eine weitere Saison in Bramfeld gegeben. Gleiches gilt für Kompagnon Mirko Schulz: „Wir sind Bramfelder Jungs. Das ist unser Zuhause und wir fühlen uns hier wohl“, erklärt uns dieser, ehe er ausführt: „Natürlich sind die Ergebnisse in dieser Saison unbefriedigend, aber viele Spiele waren von unserer Seite aus nicht so verkehrt. Es war also nicht alles schlecht – und wir haben nun mal nicht die Mittel wie andere Vereine.“

„Stoffel“ macht Schluss

Für Christopher "Stoffel" Skalnik (re.) ist nach vielen Jahren als Aktiver Schluss - er widmet sich künftig der Aufgabe als Liga-Manager. Foto: Kruber

Auch zahlreiche Spieler werden den inzwischen sehr wahrscheinlichen Gang in die Landesliga mit antreten. Nicht mehr mit dazu gehören wird hingegen Christopher Skalnik. „Stoffel“, wie er nur genannt wird, beendet mit 38 Jahren seine Karriere! Und das bei dem Club, für den er seit dem Sommer 2014 – zuvor war er schon zwischen 2005 und 2011 beim BSV aktiv – gegen das runde Leder trat. Dennoch wird Skalnik, der vor zwei Jahren das Kapitänsamt von Henning übernahm, seinem „Herzensverein“ die Treue halten: Denn der langjährige „Capitano“ wird künftig in die Fußstapfen von Matthias „Grete“ Albrecht treten und den Posten des Liga-Managers bekleiden! Albrecht wird dem BSV aber als Fußball-Abteilungsleiter erhalten bleiben. „‘Stoffel‘ ist als Typ immer vorangegangen – sowohl auf als auch neben den Platz. Zudem war er der verlängerte Arm der Trainer. Natürlich wird er uns auf dem Platz fehlen. Aber wir haben genug Typen in der Mannschaft, die in diese Rolle hineinwachsen können und auch müssen“, befindet Henning – und meint: „Er hat die volle Unterstützung von uns allen. Wir sprechen viel miteinander und bilden ein gutes Team.“ Wichtig sei, so Schulz, „dass uns ‚Stoffel‘ – als ebenfalls langjähriger Bramfelder – erhalten bleibt. Nun zwar nicht mehr auf, aber abseits des Platzes.“

Zwölf Mann haben verlängert, zwei fixe Abgänge

Raoul Bouveron, mit sieben Toren bester BSV-Schütze, ist einer von zwölf Spielern, die weiter an der Ellernreihe auf Tore- und Punktejagd gehen werden. Foto: Kruber

Neben dem Trainerteam haben auch schon zwölf Mann aus dem aktuellen Kader ihren Verbleib angekündigt: Steven Pagenkop, Lennard Bahn, Nazif Dowou, Jonas Kastl, Lars Feuerlein, Patrick Lüth, Justin Sadownik, Cedric Stoppel, Nick Mohr, Kilian Oelrich, Robin Polzin und Top-Torschütze Raoul Bouveron bleiben dem BSV treu. „Mit weiteren Spielern aus dem Kader stehen die Gespräche ebenfalls kurz vor dem Abschluss“, beteuert Henning. Den Verein verlassen werden hingegen Matthias Müller (HT 16) und Selmin Dogic (Ziel unbekannt). Auch im Funktionsteam konnten wichtige Weichen gestellt werden: Rob Kruber (Betreuer und Social-Media-Beauftragter) wird den Mannen von der „Ellernroad“ ebenso erhalten bleiben wie auch die weiteren Betreuer Norbert Eichhorn und Holger Renk sowie Stadionsprecher Manfred Müller.

Autor: Dennis Kormanjos