„Das Trainingslager im Ausland war sensationell“
Finkenwerder-Trainer Denis Zepcan im Gespräch
FussiFreunde: Hallo Herr Zepcan. In der letzten Saison verpasste Ihre Mannschaft den Aufstieg in die Landesliga nur denkbar knapp. Wie tief sitzt der Stachel noch?
Zepcan: Das Thema hat sich für mich erledigt. So ist nun mal der Fußball. Die Konstellation vor dem letzten Spieltag war sehr spannend, aber wir haben unsere Chancen auf den Aufstieg schon zuvor verspielt. Wir haben das analysiert und wissen warum, wieso und weshalb es so gekommen ist. Es kann passieren, sollte aber nicht zu häufig vorkommen, denn sonst bekommt man moralisch einen Knacks.
FussiFreunde: Kann nach der letzten Spielzeit nun das Ziel nur der Aufstieg sein?
Nein, der Aufstieg ist auch in dieser Saison nicht unser Ziel. Im vergangenen Jahr wollten wir unter die ersten Fünf, in dieser Spielzeit unter die ersten Sieben. Die Karten werden dieses Jahr komplett neu gemischt. Wir müssen abwarten, wie es bei uns und auch bei den anderen Mannschaften entwickelt. Wir müssen über die starke mannschaftliche Geschlossenheit wieder zum Erfolg kommen.
FussiFreunde: Sie waren zuletzt mit Ihrer Mannschaft vier Tage in Österreich im Trainingslager. Wie verlief die Vorbereitung bisher?
Leider etwas durchwachsen. In den ersten drei Wochen haben viele Spieler arbeits- und urlaubsbedingt gefehlt. Daher hatten wir nicht alle Mann an Bord. Das Trainingslager übers Wochenende in Wien war sensationell. Das wir die Möglichkeit hatten, ins Ausland zu gehen, war schon Wahnsinn. Die Mannschaft hat auch trotz der hohen Temperaturen voll mitgezogen. Ich bin mir sicher, dass wir dadurch noch einmal zulegen konnten.
FussiFreunde: Inwiefern hat sich der Kader im Vergleich zum Vorjahr verändert?
Uns haben im Sommer zwei Spieler verlassen. Justin Gutzeit wechselt zum SC Egenbüttel und Sebastian Kielhorn widmet sich dem Handball. Die Doppelbelastung war für ihn zu hoch und er will sich diesem Sport verstärkt widmen. Vielleicht entscheidet er sich aber irgendwann noch einmal um. Neu hingegen sind aus der eigenen A-Jugend Antonio Pavic, aus der zweiten Mannschaft Steven Schmelter und Alex Tennon, der zuletzt in Australien war und zuvor beim FC Süderelbe spielte. Alle drei sind junge Spieler, die wir entwickeln wollen.
FussiFreunde: Wer sind in dieser Saison Ihre Favoriten in der Bezirksliga Süd?
Nikola Tesla hat sich sehr verstärkt. Sie sind in der letzten Saison Dritter im Norden geworden und werden auch in dieser Staffel eine gute Rolle spielen. Der ASV Hamburg hat sich selbst zum Favoriten erklärt. St. Pauli III fand ich im letzten Jahr schon sehr gut, die habe ich auch auf der Rechnung. Zudem muss man abwarten, wie die zweiten Mannschaften spielen. Die Oberliga-Teams haben sich in der Breite sehr verstärkt und da soll der ein oder andere Spieler sicherlich in der Bezirksliga Spielpraxis sammeln.
FussiFreunde: Sie haben selbst alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Wie motivieren Sie sich noch für Ihre Aufgabe als Trainer?
Es liegt einfach an Finkenwerder. Ich komme von hier, genauso wie die Spieler. Wir stehen zusammen und zählen aufeinander. Das Kapitel bei TuS ist noch nicht abgeschlossen, es geht weiter vorwärts. Zudem habe ich nicht das Gefühl, etwas zu vermissen.
Interview: Robert Stoll