Oberliga

Doppelter Louca fürs FCS-Oberliga-Team: „Ein absoluter Gewinn“

Coach Timucin Gürsan freut sich über Zuwachs auf und neben dem Feld

10. September 2019, 08:30 Uhr

Zurück in der Oberliga: Samuel Louca (re., hier noch im Trikot der TuS Dassendorf). Foto: Bode

Erst im Juni 2019 war er dahin zurückgekehrt, wo eigentlich alle angefangen hatte: Von der TuS Dassendorf wechselte Samuel Louca zurück zum FC Süderelbe – in die „Zweite“ wohlgemerkt, die da gerade als Meister der Kreisliga 1 ihren Aufstieg in die Bezirksliga Süd gefeiert hatte. Seit dieser Woche steht nun fest: Louca wird am Kiesbarg wieder in der Oberliga dem Ball nachjagen, wie uns FCS-Trainer Timucin Gürsan mitteilt. Dabei muss es richtigerweise eigentlich heißen: Ein Louca kommt nicht allein. Denn: Neben Samuel, der als Spieler zum Kader stößt, wird auch dessen Bruder künftig in der Oberliga auftauchen.

Jonas Louca wird als weitere Verstärkung zu unserem Trainerteam stoßen“, verrät „Timu“ Gürsan, der bereits am vergangenen Freitag nach dem 1:1-Remis im Auswärtsspiel beim SV Curslack-Neuengamme angekündigt hatte, dass sein Kader noch einmal personellen Zuwachs erhalten werde. Samuel Louca war, so hatte uns der Offensivspieler selbst im Juni dieses Jahres erzählt, aus zwei Gründen an den Kiesbarg zurückgekehrt. Zum einen, weil er mit seinem Bruder, der bis dahin im Nachwuchs beim FC St. Pauli tätig war, zusammenarbeiten wollte. Dies passte, weil Jonas Louca zunächst das Süderelbe II-Trainerteam ergänzte. Zum anderen, weil er selbst aufgrund einer Ausbildung im Bereich Physiotherapie den „Aufwand Oberliga“ zeitlich nicht mehr stemmen konnte, seine Fähigkeiten in diesem Bereich aber „ins Training einfliessen lassen“ durfte, so Samuel Louca damals anlässlich seines Wechsels zum FCS II. 

„Ich weiß, das wir insgesamt einen Schritt nach vorne machen werden“

FCS-Coach Timucin Gürsan freut sich über den Zuwachs auf und neben dem Platz. Foto: Bode

Dass er daher zumindest – wie sich jetzt herauskristallisiert hat – vorübergehend nicht in der höchsten Amateurspielklasse Hamburgs auftauchte, war für Samuel Louca kein Problem: „Ich habe mich nie damit gebrüstet, dass ich Oberliga-Spieler war oder in Dassendorf gespielt habe. Es musste nicht zwangsläufig so sein, dass mein neuer Verein auch wieder ein Oberligist ist“, sagte der 25-Jährige seinerzeit, als er im Sommer 2019 zum FCS II wechselte. Nun erfolgt dann also der „Aufstieg“ innerhalb des Vereins und damit die Rückkehr auf die Oberliga-Bühne. „Ich weiß, dass es keine zwei Meinungen gibt: Die beiden Louca-Brüder sind ein absoluter Gewinn für den Verein, für das Team ums Team und das Team selbst“, sagt Übungsleiter Timucin Gürsan, „'Samu' ist jedem Oberliga-Trainer und Experten ein Begriff – sei es aus seiner Zeit in Süderelbe oder bei Dassendorf.“

„Er hat in den letzten Jahren unglaublich viel Erfahrung gesammelt und bringt ein Paket an Mentalität, Dynamik, Zug zum Tor und Geschwindigkeit mit, das kaum zu überbieten ist“, schwärmt der FCS-Coach von seinem Zugang und findet gleichermaßen positive Worte auch für Samuels Bruder Jonas: „Dass er zum Trainerteam stößt, ist das i-Tüpfelchen. Er ist ein überragender Typ, der weiß, wie er den Fußball sieht und wie er ihn spielen lassen will – allein schon durch seine jahrelange Arbeit im Nachwuchs-Leistungs-Zentrum bei St. Pauli. Wir haben uns beim FC Süderelbe kennengelernt, uns sofort verstanden und gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Wir haben uns in ein paar WhatsApp-Nachrichten ausgetauscht, und ein, zwei Mal getroffen und dabei gemerkt, dass das was sein könnte und eine Zusammenarbeit erstrebenswert ist. Jetzt haben wir es dann geschafft, das 'Paket Louca & Louca' für uns zu gewinnen“, konstatiert Gürsan und ergänzt: „Ich weiß, dass wir insgesamt einen Schritt nach vorne machen werden und die Euphorie nutzen, um zwei, drei Prozent zuzulegen. Ich freue mich einfach auf die bevorstehende Zeit mit meinem Team und dem Team ums Team.“

„Wir hatten einen Platten – aber wir haben die Fehler gefunden und repariert“

Was am Ende dieser Zusammenarbeit stehen soll, ist klar: der Klassenerhalt. Ihn hatte Gürsan schon vor dem Beginn der laufenden Saison als Ziel ausgegeben. Wohlwissend, dass der FCS nach diversen Abgängen – unter anderem Justin Heinbockel (SV Drochtersen-Assel), Edison Sa Borges Dju (HSV Barmbek-Uhlenhorst) und Vedat Düzgüner (Niendorfer TSV) – „qualitativ einen Rückschritt gemacht hat“, wie der Coach sagt, „quantitativ haben wir dafür im Vergleich zur letzten Spielzeit zugelegt.“ Sein Team habe, so der 27-Jährige am vergangenen Freitag nach dem 1:1 beim SVCN, „keinen richtig guten, aber einen guten Start“ in die neue Saison hingelegt: „Wir haben die ersten drei Spiele nicht verloren. Dann stürzt die junge Mannschaft in ein Loch. Du spielst im Pokal gegen Altona, in der Meisterschaft gegen Teutonia und BU und dann hast du plötzlich gegen Tornesch kein Glück mehr und bist in diesem Loch, aus dem du dich rausziehen musst. Ich finde, dass wir jetzt wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben, obwohl unsere Kette kaputt war oder wir einen Platten hatten. Wir haben die Fehler gefunden, repariert und können jetzt, nachdem sie behoben sind, daran anknüpfen.“ Und das künftig eben mit Samuel Louca auf und Jonas Louca neben dem Platz...

Jan Knötzsch