Oberliga

Es ist „real“: Kohfahl steigt bei Teutonia 05 ein!

„Wir wollen gemeinsame Synergien entwickeln“

21. Januar 2019, 20:48 Uhr

Stefan Kohfahl ist per sofort als „Sportlicher Berater“ bei Teutonia 05 im Boot. Foto: Bode

Viereinhalb Jahre ist es inzwischen her, seit Stefan Kohfahl dem Hamburger Amateurfußball den Rücken kehrte. Nach seiner Zeit beim Oststeinbeker SV, den er in die Oberliga führte, fühlte sich der 50-Jährige zu Höherem berufen und startete mit der „Real Madrid Fußballschule“ durch. Bei den „Königlichen“ fungiert Kohfahl als Nachwuchskoordinator und verfügt dementsprechend über allerbeste Kontakte in den spanischen Profi-Fußball. Dieses Wissen wird Kohfahl künftig wieder in der Hamburger Beletage einbringen – denn: Der Europa-Direktor der „Real Madrid Foundation Clinics“ fungiert künftig als „Sportlicher Berater“ beim Oberliga-Dritten!

„Das Ganze ist ein Freundschaftsdienst und erstmal nur bis zum Saisonende befristet. Wir wollen zusammen Synergien entwickeln“, betont Kohfahl – und bestätigt uns damit auf Nachfrage sein Engagement bei den „Kreuzkirchlern“, wo er nun eine „beratende Funktion, aber schon mit Vollmachten ausgestattet, innehat“, wie er erklärt. Der Kontakt sei über Liborio Mazzagatti (Zweiter Vorsitzender), der für Kohfahls Real-Madrid-Fußballschule einige Camps leitet, zustande gekommen. „Der Amateur-Fußball hat für mich immer noch eine hohe Bedeutung und Akzeptanz. Ich helfe dem Verein in dieser Transferperiode mit meinen Beziehungen, die im Winter aber nicht immer hilfreich sind“, so Kohfahl, der damit auf seine Kontakte in den spanischen Fußball und die witterungsbedingten Unterschiede im Vergleich zur Hansestadt anspricht. „Dennoch verfüge ich über ein ganz anderes Portfolio an Spielern.“

„Neffe“ von Barca-Coach Valverde im Anmarsch

Einen „Diamanten“ scheint er bereits an Land gezogen zu haben – auch wenn die finale Unterschrift noch fehlt: Ander Alday steht vor einem Wechsel zu Teutonia 05. Der 24-Jährige „kommt aus der Schule von Athletic Bilbao, hat fast 50 Drittliga-Spiele gemacht, einen starken Antritt und ist schnell mit Ball“, so Kohfahl. Alday ist im offensiven Mittelfeld zu Hause und hat unter anderem in der Saison 2016/17 gegen die „Zweite“ von Real Madrid – um Trainer Santiago Solari – ein Tor erzielt. Hinzu kommt, dass er der Neffe von Ernesto Valverde, aktueller Cheftrainer des FC Barcelona, ist! Sollte der Wechsel zustandekommen, würde Alday „bei mir in der Fußballschule arbeiten können“, so Kohfahl.

„Es soll die Ambitionen kanalisieren, die Teutonia hat“

Torhüter Mirko Oest steht nach der Verpflichtung von Yannick Zummack vor dem Absprung. Foto: Bode

Der Kontakt zum Linksfuß wurde über einen „Supplier meiner Fußballschule hergestellt. Dieser war selbst Trainer bei Alicante und Bilbao“, verrät Kohfahl, der noch einen weiteren Offensivakteur für die Ottensener verpflichten will. „Sören Titze, mit dem ich mich sehr gut verstehe, sagt mir, wo er Bedarf hat – ich konzeptioniere was und versuche zu helfen. Wenn er sagt, dass er einen Verteidiger braucht, dann bekommt er von mir einige Namen – nicht immer nur aus Spanien. Wenn da dann ein Spieler dabei ist, wo er der Meinung ist, dass das eventuell eine Nummer zu große wäre, dann sage ich, inwieweit ich da mit der ‚Real Madrid Fußballschule‘ helfen kann.“ Helfen, um den nächsten Schritt zu schaffen. „Es soll die Ambitionen kanalisieren, die Teutonia hat. Man hat letztes Jahr schon um den Aufstieg gespielt und natürlich werden die Ansprüche nicht geringer. Es liegt auch nicht in der Mentalität der Verantwortlichen, zu sagen: Wir machen da jetzt mal halblang. Außerdem macht der Verein auch unheimlich viel für die Jugend. Das ist ebenfalls eine Sache, die ich nur unterstützen kann.“

„Wenn jemand besser ist als wir, können wir damit leben“

Eine seiner ersten Aufgaben in „offizieller“ Mission war die Verkleinerung des Kaders. Der Vertrag mit Michael Meyer wurde bereits aufgelöst, Tom Dornick steht vor einem Wechsel zum SC Condor, während Torhüter Mirko Oest vermutlich zu HR zurückkehrt. Weitere Personalentscheidungen sollen in den kommenden Tagen noch folgen. Der Verein will höher hinaus – ein Unterfangen, dass man nicht erst mit der Personalie Stefan Kohfahl, der seiner Tätigkeit eigentlich lieber im Hintergrund nachgegangen wäre, unterstreicht. „Wir schrauben die Ansprüche schon hoch. Aber wenn am Ende jemand besser ist als wir, dann können wir auch damit leben und sagen: ‚Ihr vertretet Hamburg würdig in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga. ‘ So sportlich-fair und demütig sind wir, um das dann auch anzuerkennen.“ Nichtsdestotrotz sei „die Euphorie zurzeit groß“, aber „es gibt noch einige Feinheiten zu erledigen“, so Kohfahl. Feinheiten, um schlussendlich dem Ziel immer näher zu kommen…

Autor: Dennis Kormanjos