Oberliga

„Fackel“ brennt beim BSV auf die „Traumposition“: „Ich will Robin Polzin noch ein paar auflegen!“

06. Mai 2020, 14:20 Uhr

Statt im Condor-Trikot wird Dennis Facklam ab der neuen Saison im Bramfeld-Dress jubeln. Foto: Both

Es ist noch nicht ganz eine Woche her: Am letzten Tag des Aprils vermeldeten wir den Wechsel von Dennis Facklam vom Hansa-Landesligisten SC Condor zum Oberligisten Bramfelder SV, der im gleichen Atemzug auch die Verpflichtung von Martin-Felix Schröder vom FC Voran Ohe bekanntgab. Ein „Neuer“ mit Torgefahr und einer mit großer Erfahrung also für die Schützlinge des Trainerduos Carsten Henning und Mirko Schulz. Wir haben mit dem Mann, der bei den beiden Zugängen für die Torgefahr steht, gesprochen. Dennis Facklam hat uns in dieser Unterhaltung verraten, warum er zum BSV geht, welche „Challenges“ er auf sich zukommen sieht und warum es nicht nur um seine eigenen Torerfolge geht...

Und damit sind wir irgendwie gleich auch schon mittendrin in der Materie. Denn nachdem er die Nachfrage, warum er sich denn nun genau für einen Wechsel an die Ellernreihe und einen Abschied vom Berner Heerweg entschlossen habe, als „gute Frage“ einstuft, kommt Dennis Facklam ohne Umschweife auf den Punkt: „Ehrlich gesagt war ich bei Condor zufrieden und glücklich. Der Wechsel jetzt hat allerdings eine kleine Vorgeschichte: Bramfeld und ich – wir stehen seit Jahren in Kontakt. Beim BSV spielen mit Christian Westphal, Robin Polzin und Steven Pagenkop Jungs, mit denen ich gut berfreundet bin. Westphal kenne ich, seit ich drei Jahre alt bin. Die Jungs haben immer mal wieder gebaggert, dass ich doch nach Bramfeld kommen soll...“

„Unabhängig davon, ob Ober- oder Landesliga: Ich nehme beide Challenges an“

An der Ellernreihe wird der 28-jährige Facklam (re.) mit langjährigen Freunden zusammen spielen. Foto: Both

Und dieses Mal mit Erfolg. „Eigentlich“, so erzählt uns „Fackel“ war für ihn fast schon klar, dass er eine weitere Saison bei Condor spielen würde, „doch durch Corona hat sich viel verändert. Man denkt nach – und irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich mir vorstellen konnte, jetzt gerne in meiner Karriere noch mit den Jungs zusammenzuspielen.“ Er sei, so schiebt Facklam mit einem Lachen hinterher, „ja auch nicht mehr der Jüngste.“ Gut, dass ist bei einem Alter von 28 Jahren wohl Ansichtssache – doch für den Condor-Kicker stand fest, dass er sich anhören würde, was ihn in Bramfeld erwarten würde. „Die Gespräche mit dem BSV waren gut“, erklärt Facklam und geht ins Detail, um seinen Wechsel auch aus sportlicher und nicht nur aus zwischenmenschlicher Sicht zu begründen.

„Ich kann mir sportlich mit Bramfeld nochmal einen neuen Reiz setzen. Carsten Henning hat mir in den Gesprächen erklärt, wie er mich innerhalb der Mannschaft und in seinem System sieht. Das Umfeld in Bramfeld ist top. Das soll aber nicht heißen, dass das bei Condor nicht auch so war. Das tut sich vom Niveau gegenseitig nicht viel. Ich möchte Spaß haben, guten Fußball spielen – und das kann ich beim BSV eben damit verbinden, mit Freunden zusammen zu spielen. Die Voraussetzungen sind gegeben. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir daraus etwas Gutes machen. Am liebsten natürlich in der Oberliga. Aber unabhängig davon, ob Bramfeld in der nächsten Saison in der Ober- oder der Landesliag spielen wird: Ich nehme beide Challenges an“, sagt der 28-Jährige mit Blick auf die derzeitige Tabellensituation seines künftigen Clubs und die Frage, was mit der aktuellen Saison passiert.

„Ich gehe mit Condor im Guten auseinander und werde den Weg dort weiter verfolgen“

Nicht nur seine eigenen Treffer sind ihm in der kommenden Saison wichtig, verrät Dennis Facklam (li.) im Gespräch... Foto: Both

Doch noch einmal zurück zu Carsten Henning, dem einen Teil des BSV-Trainerteams, und den Gesprächen: Welche Rolle genau wird Dennis Facklam in der kommenden Spielzeit denn einnehmen? „Carsten hat mir gesagt, dass er der Meinung ist, dass ein Spieler wie ich dem BSV in dieser Saison fehlt. Einer, der vorne die Bälle gut festmacht und verteilt. Die Mannschaft hat zu viele Ballverluste. Der Trainer sieht mich auf der Achter- oder der Zehnerposition. Dort soll ich der Mannschaft weiterhelfen. Das ist meine Traumposition“, berichtet „Fackel“, „bei Condor war es öfter so – und das ist vielleicht die einzige kleine Kritik –, dass ich vorne im Sturm spielen musste. Das kann ich zwar auch, aber ich sehe mich eher im Mittelfeld im Zentrum. Das ist eben meine Traumposition.“ Zudem, so Facklam, habe er mit Carsten Henning irgendwie direkt auf einer Wellenlänge gelegen – man kennt sich eben: „Ich habe ich als Spieler selbst noch gegen ihn gespielt“, konstatiert der 28-Jährige.

Die Entscheidung, nach der aktuellen Serie, in der er als Top-Torschütze der „Raubvögel“ 15 Treffer in zehn Spielen erzielte, zu wechseln, sei „eine Entscheidung pro Bramfeld und nicht contra Condor“, sagt Facklam und ergänzt: „Ich gehe mit Condor absolut im Guten auseinander. Ich werde den Weg der Mannschaft dort auch weiterhin verfolgen und wünsche den Jungs nur das Allerbeste.“ Sein neuer Verein aber habe sich, so der Offensivmann, eben „sehr viel Mühe gegeben“, ihn von einem Wechsel zu überzeugen und ihn zu bekommen. Und dann ist da ja auch noch ein ganz persönliches Ziel, dass „Fackel“ sich selbst – unabhängig, ob nun in der Ober- oder der Landesliga – auf die Fahnen geschrieben hat. Das hat natürlich etwas mit einem seiner Kumpels zu tun, mit denen er dann demnächst zusammenspielt. Erfolgreich, wie er hofft. Und dabei sind Facklam-Tore nicht unbedingt das Allerwichtigste, wie der 28-Jährige uns abschließend mit einem Augenzwinkern verrät. Auf seiner Traumposition wolle er „Robin Polzin noch mal ein paar auflegen, damit der Junge endlich mal wieder mehr Buden macht...“