Oberliga
Fix! A(h)l(ter) Schwede, „Ahli“ - Dassendorf holt Drittliga-Spieler!
Ein prominenter Neuzugang am Wendelweg: Dassendorf-Sportchef Jan Schönteich (li.) freut sich über die Verpflichtung von Maximilian Ahlschwede. Foto: Knull
Bei der TuS Dassendorf wird Maximilian Ahlschwede das Trikot mit der Nummer 33 überstreifen. Foto: Bode
Doch am 29. Juli ließ Hansa Rostock die Katze aus dem Sack: „Abschied aus dem Profifußball: Maximilian Ahlschwede geht von Bord der Kogge“, verkündete der Drittligist, dass der ehemalige Akteur von Arminia Bielefeld, Kickers Offenbach, Wehen Wiesbaden und den Würzburger Kickers „seine Profikariere beenden und in seine Heimat Hamburg zurückkehren wird, um in den Familienbetrieb seiner Eltern einzusteigen“. Weiter hieß es auf der Homepage der Rostocker dazu: „Ursprünglich wollten der F.C. Hansa und der 30-jährige Routinier gemeinsam in die neue Saison gehen und hatten die Zusammenarbeit vorzeitig bis zum 30.06.2021 verlängert. Der Verein ist nun dem Wunsch des Verteidigers nachgekommen, den Vertrag aufzulösen.“
"Mir ist dieser Schritt sehr schwer gefallen"
Am Wendelweg soll Ahlschwede seine Erfahrung von über 230 Drittliga-Einsätzen einbringen. Foto: Bode
Dieser erklärte selbst zu seinem Abschied: „Zuerst möchte ich mich bei der Vereinsführung für die Reaktion auf meine Entscheidung bedanken. Mir ist dieser Schritt sehr schwer gefallen und ich hätte mir gerade nach unserer starken Rückrunde und den aktuellen Umständen einen anderen Abschied gewünscht. Ich bin unheimlich stolz, das Trikot der Kogge über so viele Jahre getragen zu haben. Ich bedanke mich bei allen rund um den Verein für die Unterstützung in der gemeinsamen Zeit. Hoffentlich sehen wir uns bald im Ostseestadion wieder!“
Fix: "Ahli" schlägt in Dassendorf auf!
Am Donnerstagabend kam Ahlschwede bereits zu seinem ersten Einsatz für die TuS im Testspiel gegen Regionalligist Holstein Kiel II. Foto: Bode
Maximilian Ahlschwede über…
Eine gute Stunde war gespielt, als TuS-Trainer Jean-Pierre Richter (li.) seinen Neuzugang Maximilian Ahlschwede ins Rennen schickte. Foto: Bode
… seine Zeit in der Jugend beim VfL Wolfsburg: „Das liegt wirklich schon eine ganze Weile zurück (lacht). Aber zu der Zeit war der VfL Wolfsburg im Norden schon eine absolute Top-Adresse in der Jugend, die Strukturen waren aber noch nicht so gewachsen. Im ersten Jahr waren wir noch in Wohnungen untergebracht, im zweiten Jahr haben wir das erste VfL-Internat bezogen. Das war eine coole Zeit – nicht nur sportlich. Es war natürlich auch für mich der nächste Schritt – mit viel intensiverem und professionellerem Training und hin zu großer individueller Qualität. Das hat damals gut gepasst und ist hängengeblieben. Wenn ich heute zurückschaue, sind das Drumherum, die Erinnerungen an die Jungs und die Zeit, die wir da hatten, fast präsenter als der Fußball.“
… den Wechsel und die Zeit bei Arminia Bielefeld: „Ich bin damals mit Fabian Klos zusammen aus Wolfsburg zu Bielefeld gegangen. Er hat’s ganz gut hingekriegt (lacht). Wir sind mit Bielefeld aus der Zweiten Liga abgestiegen, hatten eine komplett neue Truppe und sind katastrophal gestartet. Stefan Krämer hat damals als Co-Trainer übernommen, ich war der jüngste Spieler in der Startelf und zu der Zeit noch sehr ungeduldig. Im Winter hat sich eine gute Möglichkeit aufgetan, nach Offenbach zu gehen, wo ich auch schon im Sommer hätte hinwechseln können. Das habe ich dann ein halbes Jahr später getan. Offenbach war zu der Zeit eher im Aufstiegsrennen als im Kampf gegen den Abstieg. Aber Arminia hat sich natürlich super entwickelt! All das sind Erfahrungen, die man macht. Ich bin mir eigentlich sicher, dass während meines Zwei-Jahres-Vertrages, den ich damals hatte, meine Chance sicherlich wieder gekommen wäre. Aber ich habe nach einem halben Jahr gesagt: Ich gehe nach Offenbach. Es gibt immer Gründe, warum man sich so entscheidet – und es ist müßig, irgendwelchen Entscheidungen hinterher zu trauern. Deshalb habe ich im Fußball gar nicht damit angefangen, etwas zu bereuen.“
In Wolfsburg und Bielefeld spielte Ahlschwede unter anderem mit dem jetzigen Arminia-Torjäger Fabian Klos zusammen. Foto: Bode
… seine Highlights bei Kickers Offenbach: „Ein Höhepunkt war sicherlich, dass wir mit Offenbach im DFB-Pokal ziemlich weit gekommen sind. Wir haben drei Runden überstanden und sind erst im Viertelfinale gegen Wolfsburg (1:2, der heutige Dassendorfer Marcel Lenz erzielte den Offenbacher Anschlusstreffer; Anm. d. Red.) ausgeschieden. KO-Spiele sind für einen Underdog einfach immer etwas Besonderes.“
… seinen größten sportlichen Erfolg: „Ich habe so viele Jahre in der Dritten Liga gespielt, ohne auf-oder abgestiegen zu sein. Ich bin mit Vielem wirklich ganz zufrieden – aber der große Coup ist ausgeblieben.“
… die prominentesten Mitspieler: „Bei Fabian Klos gucke ich gerne zu. Das freut mich einfach für ihn, dass er solch einen Weg hingelegt hat. In Wolfsburg war der Kader zu Magath-Zeiten noch relativ aufgebläht. Da kamen einige richtig gute Jungs runter. Es gab auch ein paar Trainingseinheiten, die ich bei den Profis mitmachen durfte, wo ich unter anderem mit einem Edin Dzeko trainiert habe. In Bielefeld habe ich noch mit Diego Demme zusammengespielt. Im ersten halben Jahr haben wir beide nicht so viel gespielt. Heute ist er bei Napoli und war Kapitän bei RB Leipzig. Ich durfte mit einigen richtig guten Jungs auf dem Platz stehen – und da gehören zum Teil auch richtig gute Drittliga-Spieler zu. Viele hätten es von den Anlagen her schaffen können, aber es hat immer ein gewisses Quäntchen gefehlt.“
… Hansa Rostock: „Viel Leidenschaft und eine sehr ausgeprägte Vereinsliebe. Das habe ich als ganz besonders empfunden! Egal wo man in der Region hinfährt, man trifft überall Leute, die mit Hansa verbunden sind, weil sie entweder aus der Region kommen oder Hansa-Sympathisant sind. Wenn ich daran denke, kriege ich wirklich Gänsehaut. Ich habe wahnsinnig gerne für den Verein gespielt. Vor allem im Ostsee-Stadion hatten wir einige richtig coole Spiele dabei.“
Autor: Dennis Kormanjos
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