Glücklich über graues Mittelmaß

Hinrundenfazit FC Voran Ohe

29. Dezember 2014, 07:05 Uhr

Hatten bereits 35 Mal Grund zur Freude: Die Offensive des FC Voran Ohe. Foto: Willfried Zerbian

Der bisherige Saisonverlauf des FC Voran Ohe lässt sich am besten mit einem Wort beschreiben: Mittelmaß. Platz fünf war bisher das höchste der Gefühle, unter den aktuell neunten Rang fiel man jedoch auch nie zurück. Die Bezirksliga-Aufsteiger aus Reinbek dürften sich in ihrer ersten Saison aber durchaus darüber freuen, sich im Mittelfeld der Landesliga wiederzufinden, denn mit den Abstiegsrängen sollte man, wenn man die Hinrundenform einigermaßen halten kann, nicht mehr in Kontakt kommen.

In der vergangenen Saison wurde Voran Ohe Meister der Bezirksliga Ost. 72 Punkte und acht Zähler Vorsprung auf Vizemeister Geesthacht sprachen Bände über die Oher Dominanz. Vor allem der Toreschnitt von über drei erzielten Treffern pro Partie war beeindruckend. Diese Form konnte auch in die neue Spielzeit mitgenommen werden. Mit einem spektakulären 4:3-Auftaktsieg gegen Aufstiegsaspiranten Vorwärts-Wacker startete man in die Saison und stellte somit sofort klar, dass man nicht nur aufgestiegen war, um für ein Jahr Landesliga-Luft zu schnuppern. Zwar verlor man anschließend gegen Barsbüttel, doch in den folgenden Heimspielen ließ man die erneut Liga mächtig aufhorchen: Hamm United ließ man mit 4:0 keine Chance, Altenwerder fegte man sogar mit 8:0 vom Amselstieg. Vor allem Goalgetter Adrian Voigt machte von sich reden, neben seinen drei Treffern bereitete der 21-Jährige alle weiteren fünf Tore vor. Auch bei den klaren Erfolgen gegen Hamm und den MSV traf Voigt gleich zweifach und zeichnete so wesentlich für den starken Saisonauftakt verantwortlich.

Doch so sehr der starke Beginn mit Voigts Treffsicherheit zusammenhing, steht auch das Nachlassen der Oher mit seiner aktuellen Torflaute in Verbindung. In den letzten neun Partien gelangen Voigt lediglich zwei Treffer, ein Mangel, den das Team nicht kompensieren konnte. Erzielte man in den ersten neun Spielen 2,4 Tore pro Spiel, waren danach nur noch 1,4. Eine Serie von vier Niederlagen in Folge zeigte, dass der Klassenerhalt noch längst kein Selbstläufer sein würde. Das auch der FC aller Selbstzweifel nicht entwachsen war, zeigte sich nach dem Comeback-Sieg gegen Barsbüttel Ende November. Nach einem schnellen 0:2 Rückstand kämpfte man sich zurück und gewann am Ende mit 4:2. Ein Sieg, den Obmann Peter Bahr als finalen Erweis der eigenen Landesligatauglichkeit einschätzte: „Das war unser Befreiungsschlag! Unser Brustlöser! Wir haben uns jetzt im Mittelfeld der Landesliga etabliert, genau so ein Sieg hat uns gefehlt.“ Zwar müssen die Reinbeker sich zum Winter mit einem neunten Platz, ihrer schlechtesten Platzierung, zufriedengeben, mit dem Abstieg sollte man aber im neuen Jahr nichts zu tun haben. Vielmehr geht es für die Neulinge in der Rückrunde darum, ihre Leistungen zu stabilisieren und sich als Landesliga-Team der oberen Tabellenhälfte zu etablieren.

Statistikzentrale:

Höchster Triumph: 8:0 (Heimsieg vs FTSV Altenwerder)

Schwarze Stunde: 0:3 (vs FC Türkiye, Bramfelder SV und V/W Billstedt)

Bomber der Truppe: Adrian Voigt (10 Treffer)

Effektivster Torschütze: Adrian Voigt (trifft alle 118 Minuten)

Dauerbrenner: Yannik Lux (1549 Minuten)

Küken: Niklas Woldt (19 Jahre)

Dino: Ole Dreves (30 Jahre)

Zuschauerschnitt: 145