Doch der Reihe nach. Für United erwischte das Spiel einen Start, der vermuten ließ, dass der HUFC an der „Kreuze“ ganz schön „divided“ hätte werden können: Ganze zwei Minuten waren auf der Uhr vergangen, als Kevin Krottke am zweiten Pfosten nach einer Flanke von Marlo Steinecke zum 1:0 für „T05“ vollendete. Und wiederum nur eine Minute später musste Hamms Keeper Frederic Böse den Ball ein weiteres Mal aus den Maschen holen. Diesmal hatte Gerrit Pressel eine Ecke von rechts hereingebracht und mit dieser den Schädel von Dino Fazlic gefunden, der das runde Leder per Kopf zum 2:0 in den Maschen versenkte. Noch vor dem Seitenwechsel erhöhten die Titze-Schützlinge auf 3:0, als Nikolas Mallwitz erfolgreich war.

„Könnte mir vorstellen, dass wir nächste Woche Nägel mit Köpfen machen“

Möglicher HUFC-Neuzugang: Kevin Zschimmer. Foto: Both

Mit Beginn des zweiten Durchgangs wechselten beide Seiten munter durch – die Gäste schickten sogar eine nahezu neue Elf ins Rennen. Und das sollte sich zunächst auszahlen. Denn: United kam durch einen Treffer von Dimitri Patrin nach 63 Minuten zum 1:3-Anschlusstreffer. Mehr an Zählbarem war für die „Geächteten“ allerdings nicht drin – und kurz vor dem Ende stellten die Teutonen dann den alten Drei-Tore-Abstand wieder her. Zehn Minuten waren noch zu absolvieren, als das Titze-Team einen schönen Angriff über die rechte Seite vortrug, United in der Defensive nicht geordnet genug stand und Kevin Krottke mit seinem zweiten Treffer an diesem Nachmittag zum 4:1-Endstand für die Hausherren, bei denen Winter-Neuzugang Luis Hacker (hatte im Oktober seinen Vertrag bei Altona 93 aufgelöst) im zweiten Durchgang sein Debüt im schwarz-weißen Dress feierte, erfolgreich war.

Apropos neue Spieler: Die gab es – wie eingangs schon erwähnt – auch bei Hamm United zu bewundern. Zwei an der Zahl, wenn auch vorerst nur als Gastspieler. Da wäre zum einen der Ex-Concordia-Akteur Kevin Zschimmer, zuletzt beim WSV Tangstedt am Ball. Er kam zur zweiten Hälfte in die Partie, spielte als rechter Außenspieler in der Abwehrkette der „Geächteten“ – und machte seine Sache laut Sidnei Marschall gut. „Kevin hat zum Jahresende in Tangstedt gekündigt. Er hat mir sehr gut gefallen. Auf dieser Position sind wir sowieso etwas dünner besetzt. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass wir in der kommenden Woche Nägel mit Köpfen machen“, sagte der HUFC-Trainer nach dem Abpfiff an der Kreuzkirche und deutete an, dass Manager Jassi Huremovic in den kommenden Tagen in dieser Personalie gefordert sein wird und unter Umständen schnell Vollzug melden könnte.

Die große Frage: Kostet Williams Ablöse – oder ist er frei?

Aus Meiendorf nach Hamm? Dylan Williams lief beim HUFC als Gastspieler auf. Foto: Both

Ob dies auch beim zweiten potenziellen Neuen der Fall sein wird, dürfte abzuwarten sein. Dylan Williams, der in den ersten 45 Minuten als Gastspieler für den HUFC auflief, war in der laufenden Serie zuletzt für Hamms Obelrigakonkurrenten Meiendorfer SV am Ball. „Unserer Meinung nach ist Dylan frei, weil sein Vertrag zum 31. Dezember 2019 endete. Deshalb hat er auch in der zurückliegenden Woche bei uns mittrainiert“, erklärte Marschall nach dem Spiel. „Er hat im Training und auch im Spiel einen guten Eindruck hinterlassen“, deutete der HUFC-Übungsleiter an, dass er „ihn gerne verpflichten würde.“ Aber: „Da hängen auch noch andere Dinge dran“, so Marschall. Dem Vernehmen nach pocht Meiendorf auf einen gültigen Vertrag und möchte eine Ablösesumme bekommen. Die Rede ist von angeblich 1500 Euro. „Wir sind nicht bereit, so eine Summe zu zahlen. Für mich ist kein Spieler so viel wert. Wir wollen Spieler haben, die Spaß am Fußball haben. Wenn es darum geht, diese Ablöse zu zahlen, dann geht das nicht. Wenn der Spieler so viel gekostet hätte, finde ich das in Ordnung. Aber so eine Summe ist utopisch. Wir können etwas auf dem Transfermarkt tun, müssen es aber nicht“, konstatierte Marschall.

Jan Knötzsch