Oberliga

„Ich bin überzeugt davon, dass wir gegen Tornesch ein ganz anderes Gesicht zeigen werden“

15. Oktober 2020, 15:38 Uhr

Osdorf-Trainer Philipp Obloch kündigte nach der Klatsche beim HEBC eine interne Aufarbeitung an. Foto: noveski.com

Es war das vierte Spiel und das vierte Mal, dass der TuS Osdorf mit versteinerten Mienen, enttäuschten Gesichtern und leeren Blicken den Platz verließ. Doch diesmal war alles anders. Die Enttäuschung über die drei knappen Pleiten zu Beginn wich der Ernüchterung über den desolaten Auftritt am Reinmüller. Eine Darbietung, die einem Offenbarungseid glich. Eine Vorstellung, die Trainer Philipp Obloch auf seine Kappe nahm, „weil es meine Aufgabe ist, den Jungs einen Plan mit an die Hand zu geben, der der Situation entspricht.“ Das noch schmeichelhafte 1:5 beim HEBC hat Spuren hinterlassen…

Philipp Obloch ist überzeugt davon, dass seine Mannen am Freitagabend gegen Tornesch "ein ganz anderes Gesicht zeigen" werden. Foto: noveski.com

„Das müssen wir jetzt erst einmal sacken lassen“, pustete Philipp Obloch durch – und gestand: „Da fällt mir nicht unendlich viel zu ein. Wir werden da intern noch einmal über viele Punkte sprechen.“ Bleibt die Frage: Wo fängt man an und wo hört man auf? Dass er die Niederlage und das Auftreten auf sich nahm, wäre da allerdings zu einfach und würde auch dem, was die Spieler auf dem Kunstgrün darboten, nicht gerecht werden. Doch Obloch blieb dabei: „Ich glaube, es hat schon was mit einem Plan zu tun. Du musst das Gefühl kriegen, dass die ersten drei, vier Aktionen klappen, dass du ins Pressing kommst und nicht anläufst und überspielt wirst.“ Aber: „Komplett dahinter verstecken kann man sich auch nicht. Das war zu wenig – in allen Belangen.“

"Wir werden mit Sicherheit eine Lösung erarbeiten"

Wie man aus dem offensichtlichen Loch rauskommen will, konnte und wollte Obloch zu jenem Zeitpunkt nicht beantworten. „Da müssen wir uns zusammensetzen, ein paar Stimmen aus der Mannschaft hören und die Führungsspieler mit in den Kreis holen“, kündigte er eine intensive Aufarbeitung an – und versprach: „Wir werden mit Sicherheit im Laufe der Woche eine Lösung erarbeiten und am Freitag gegen Tornesch ein ganz anderes Gesicht zeigen. Davon bin ich überzeugt.“ Das wird auch von Nöten sein, will man die ersten Zähler in dieser Saison einfahren. Denn mit solch einer blutleeren Performance wird es in der Oberliga nichts zu ernten geben.

Wachter schon bald wieder eine Option?

War zuletzt zum Zuschauen verdammt, hofft aber auf eine baldige Rückkehr: Osdorf-Torjäger Jeremy Wachter (Mi.). Foto: Bode

Mit lediglich vier geschossenen Toren ist auch auszumachen, wo der Schuh unter anderem drückt. Offensiv fehlt es den „Blomkamplern“ an der Durchschlagskraft, was sicher auch mit dem Fehlen von Jeremy Wachter zu tun hat. Der Torjäger, der im Sommer schon mit fast beiden Beinen bei Altona 93 war, den Wechsel dann aber noch platzen ließ, weil der Verein eine ärztliche Untersuchung aufgrund Wachters Schambeinentzündung anordnete und dem Goalgetter eine lange Ausfallzeit bis ins nächste Jahr hinein prophezeite, könnte schon bald wieder ins Geschehen eingreifen. „Am Freitag auf jeden Fall noch nicht“, entgegnete Obloch. Aber: „Er hat jetzt kleine Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht – bisher problemlos. Wenn er Anfang November als Joker auf die Bank kommt, dann wären wir im optimalen Zeitplan. Es wäre mit Sicherheit fahrlässig, das nun aufgrund des Ergebnis-Drucks drei Wochen früher zu machen, als der Arzt sagt.“ Fakt ist, dass ein fitter Wachter dem TuS in der augenblicklichen Situation gut zu Gesicht stehen würde…

Autor: Dennis Kormanjos