Die Liste der feststehenden Abgänge ist lang: Yalcin Ceylani zieht es, weil er nicht unter Neu-Coach Taneli spielen will, zum FC Süderelbe. Ulas Dogan stand erst auf der Liste des FC Teutonia 05, geht nun aber zu Altona 93. Ozan Gencel und Atef Zakerwal wechseln mit dem Trainerteam Dennis Kreutzer und Gökhan Acar zum FC Türkiye. Kim Liebermanns Transfer zum FC Voran Ohe war der erste Abgang, den der SC V/W Billstedt verzeichnen musste.

Drei weitere Spieler weg: Topuzovic, Iwosa und Bachir gehen

Verlässt Billstedt in Richtung Dersimspor: Samed Topuzovic. Archivfoto: noveski.com

Seit dem Wochenende steht zudem fest, dass sich Peter Isowa ebenfalls vom Öjendorfer Weg verabschiedet und sich dem Hansa-Landesligisten USC Paloma anschießt. Samed Topuzovic zieht es in die Landesliga Hansa zu Dersimspor. Auch Mou-Inzou Bachir und Abdulah Beckmann werden V/W verlassen – Ziel: die Oberliga. „Bei Bachir gehe ich davon aus, dass er zum FC Türkiye geht. Das ist zumindest mein Stand der Dinge“, erklärt Ligamanager „Karotte“ Krause. Domagoj Bozic soll ebenfalls vorm Absprung stehen. Juro Julardzija geisterte in den letzten Wochen gleich bei mehreren Clubs als Zugang durch die Gerüchteküche. Die Zukunft von Semir Osmanbegovic, Boris Lastro und Tarek Pressel ist offen. Ihre Zusage aus dem aktuellen Kader haben bislang nur Fatih Okur, Julian Bieber und die beiden Nachwuchskräfte Sid Ziskin und Nikola Maric gegeben.

Selbst Onur Tüysüz, bei dem es zunächst hieß, er bleibe, ist sich noch nicht sicher. „Wo, zwei Aufstiege in zwei Jahren“, freute sich der Stürmer, der in der Vorsaison mit dem Klub Kosova den Sprung in die Oberliga schaffte, via „facebook“ und erklärte: „Ich wünsche den Jungs, die den Verein verlassen, und dem Trainerteam alles Gute. Ich bin stolz, ein Teil von so einem geilen Kader gewesen zu sein, auch wenn es leider nur für vier Spiele gereicht hat. Für mich persönlich ist noch nicht klar, ob ich bleibe oder was anderes machen werde.“ Neu-Coach Taneli konnte bislang mit Philipp Sander, Furkan Gökmen und Mert Delireisoglu, die er vom Barsbütteler SV mitbringt, nur drei Neuzugänge präsentieren. Klingt alles in allem nach einem Himmelfahrtskommando, das der künftige Übungsleiter da antritt. Ist es das auch?   

Krause: „Wir werden nicht das zweite Lurup“

Für Ligamanager Wolfgang Krause steht fest, dass V/W in der Oberliga nicht so wie der SV Lurup abgeschossen wird. Archivfoto: noveski.com

Tanelis Antwort darauf fällt kurz aus. „Nein“, sagt der Coach vehement, „das glaube ich nicht. Wenn wir eine Mannschaft zusammenkriegen – und davon bin ich überzeugt – und die Spieler mit Herzblut und Willen die Aufgabe Oberliga annehmen und angehen, werden wir sicher kein zweites Lurup. Ich brauche Spieler mit Willen und Herzblut – wer das nicht hat, soll gehen.“ Dementsprechend fordert der künftige Coach: „Die Jungs, die bleiben oder kommen, müssen überzeugt sein. Wir werden alles investieren, um in der Oberliga zu bestehen. Klar kann man über die Qualität streiten, wenn man will, aber viel wichtiger ist für mich, dass wir in einem ersten Schritt zu einer Einheit werden – so schnell wie möglich.“ Unterstützung bei als Coach könnte Taneli von Frederik Jess erhalten, der wie bereits beim Barsbütteler SV als Co-Trainer an der Seite von „Tanne“ fungieren soll. „Ich habe nochmal ein Gespräch mit ihm geführt. Wir werden das wohl diese Woche klar machen“, erklärt Taneli mit BLick auf Jess, der eigentlich beruflich bedingt kürzer treten wollte.

Auch „Karotte“ Krause ist sich sicher: „Wir werden nicht das zweite Lurup“. Woher der Ligamanager seinen Optimismus nimmt? „Wir führen derzeit Gespräche mit 13, 14 externen Spielern. Seit der Aufstieg ansteht, haben sich bei mir schon Oberliga-Spieler selbst angeboten“, berichtet er. „Ich weiß nicht, wo diese Meldungen, dass wir keine Mannschaft zusammenbekommen her kommen. Ich kann dieses Gesülze nicht mehr hören. Auch das mit den angeblichen Etat-Problemen. Wir konnten ihn bloß nicht aufstocken. Vielleicht wird er aber doch besser als bisher. Allerdings habe ich anderseits auch die Faxen dicke, was Spieler angeht, die sich einfach nicht entscheiden können“, ergänzt Krause, der auch gleich das Ziel für die kommende Spielzeit formuliert: „Die erste Aufgabe  für einen Aufsteiger muss es sein, die Klasse zu halten.“

Jan Knötzsch