Mitrovic jetzt allein: Nach Schneppel tritt auch Meyer zurück

Ligamanager aus „familiären Gründen“ nicht mehr beim VfL Lohbrügge

14. September 2017, 13:30 Uhr

Der letzte Mohikaner: Aus dem Trio mit Sven Schneppel und Stephan Meyer bleibt nur Mato Mitrovic übrig. Foto: Mathias Merk

Es klang alles gut durchdacht im Mai 2017. „Wir haben alles auf links gedreht. Uns ging es vor allem darum, die Strukturen zu überdenken und zu ordnen“, erklärte Sven Schneppel damals, als der VfL Lohbrügge vermeldete, dass sich ab sofort ein Trio um die Belange der Landesliga-Mannschaft kümmern werde: Mato Mitrovic als Trainer, Stephan Meyer als Teammanager und Schneppel, bis zum Ende der angelaufenen Saison selbst noch Coach, als Sportlicher Leiter. Jetzt, im September 2017 – also nur vier Monate nach der Verkündung der Personalien –, ist aus dem „Dreigestirn“ nur noch einer übrig: Mitrovic. Denn: Nach Schneppel, der Anfang August zurücktrat, übt nun auch Meyer sein Amt nicht weiter aus.

Das berichtet die „Bergedorfer Zeitung“ in ihrer Ausgabe vom heutigen Donnerstag. Demnach habe Meyer seinen Rücktritt aus „familiären Gründen“ erklärt, zitiert das Blatt VfL-Präsident Jens Wechsel. Zuletzt waren immer wieder Gerüchte über Streitigkeiten zwischen Mitrovic und Meyer aufgekommen. Darin ging es vor allem darum, dass Mitrovic nicht auf die von Meyer an den Binnenfeldredder gelotsten Youngster, sondern vielmehr auf die ihm von seinem Engagement bei Bergedorf 85 bekannten Kroaten und andere Akteure setzte. Auch um Neuzugang Tammim Yousofzai hatte es Streit zwischen dem Coach und dem Management gegeben.

Schneppel schließt eine Rückkehr zur „Ersten“ aus

Mitrovic hatte sich damals auf eigene Faust in die Verhandlungen um eine Freigabe für Yousozfazi, der von Hamm United an den „Binner“ eingemischt und den Spieler im Alleingang „frei geholt“, woraufhin Meyer ihm den Einsatz von Yousofzai untersagte. Noch vor dem ersten Saisonspiel gegen den FC Elazig Spor hatte es dann hinter verschlossenen Türen eine Sitzung gegeben, in der Mitrovic nach gesicherten Informationen der FussiFreunde-Redaktion intern seinen Rücktritt erklärte, anschließend dann aber von der Mannschaft umgestimmt wurde. „Wir haben kaum miteinander gesprochen“, wird Mitrovic in Bezug auf sein Verhältnis zu Meyer in der „Bergedorfer Zeitung“ zitiert, während Präsident Wechsel sagt: „Das Verhältnis zwischen Mitrovic und Meyer hatte sich zuletzt entspannt. Sie sind kommunikativ miteinander umgegangen.“

Meyer soll FussiFreunde-Informationen zufolge – nachdem Mitrovic in seinem Urlaub von Marc Gruber als Coach vertreten wurde – eine Trennung vom Trainer erwogen haben, doch die Mannschaft sprach sich für einen Verbleib von Mitrovic aus. Der bisherige Teammanager war trotz mehrfacher Versuche telefonisch für eine Stellungnahme zu seinem Rücktritt und der Thematik nicht zu erreichen. Anders dagegen Sven Schneppel, der im August auch wegen der Differenzen zwischen Mitrovic und Meyer sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Kehrt der langjährige Coach und ehemalige Sportliche Leiter nach der Entscheidung in diesem Machtkampf nun ins Management zurück? „Ich bin Trainer und dort finde ich mich wieder. Meine Tätigkeit in der U13 des VfL Lohbrügge macht mir Spaß. Warum sollte ich daran aktuell etwas ändern wollen“, so der 44-Jährige.

Jan Knötzsch