Landesliga Hansa

Nach bester Landesliga-Saison: SVNA leitet Umbruch ein

Andrade-Granados: „Talent allein reicht manchmal nicht“

06. Juni 2019, 11:31 Uhr

Haben nach den Bastelarbeiten am Kader jetzt ein Team von 25 Mann auf die Beine gestellt: Manager Jan Arp (Dritter v. re.) und Trainer Daniel Andrade-Granados (Vierter v. re.). Foto: Bode

Die Tabelle der Landesliga Hansa weist den SV Nettelnburg-Allermöhe am Ende der Saison 2017/2019 auf dem vierten Rang aus. Eine Platzierung, die für die Kicker vom Henriette-Herz-Ring tatsächlich die beste der Vereinsgeschichte in der Landesliga ist. Und trotzdem: „Wenn ich diese Saison mit einer Note bewerten müsste, dann wäre das eine Drei plus“, sagte Daniel Andrade-Granados schon vor geraumer Zeit im FussiFreunde-Gespräch. Der Grund dafür: Vielleicht hätte der SVNA am Ende sogar noch etwas besser dastehen können, wenn – ja wenn – es nicht so viele Höhen und Tiefen in der abgelaufenen Serie gegeben hätte.

„Die Rückrunde hatte einen leichten negativen Touch. Wir haben einige Spiele zu deutlich verloren. Wenn du nicht nur Talent haben willst, sondern es auch einsetzen willst, musst du solche Spiele wie zum Beispiel das gegen Düneberg gewinnen“, erklärt der SVNA-Coach, der klar sagt: „Der vierte Platz geht in Ordnung. Dass der Verein noch nie so gut da stand, freut mich natürlich, aber ich hätte lieber zwei Mal gegen Bramfeld verloren und dafür gegen die unteren Teams drei Mal gewonnen. Es gab Phasen, die mir die Freude genommen haben und in denen ich gar nicht zufrieden war.“ Eine Einstellungssache auf Seiten seiner Spieler? Ja, befindet „DAG“: „Bei allem Talent, welches die Mannschaft hat, darf man nie den zweiten vor dem ersten Schritt gehen. Talent allein reicht manchmal nicht.“

Grassé spricht vom Projekt „Die jungen Wilden“

Neu am Henriette-Herz-Ring: Fabian Reimers vom VfL Lohbrügge. Foto: Bode

Dazu passt, dass Gerald Grassé, seines Zeichens der Fußball-Abteilungsleiter des SVNA, in einer Pressemitteilung nun erklärt, dass es einen „Umbau des Ligakaders“ geben wird. „Nachdem sich der Weggang einiger etablierter Spieler andeutete, haben wir uns entschlossen, einen deutlichen Umbruch beim SVNA einzuleiten und das Team zukunftsorientiert zu erneuern“, konstatiert Grassé dort und kündigt an, dass „folgende altgediente Spieler“ den SVNA verlassen werden: Oliver Franz (SV Curslack Neuengamme), Dustin Siegmund (TSV Glinde), Mete Sahin (SV Wilhelmsburg), Joshua Richard (eigene Reserve), Flemming Milke (pausiert), Robin Meyer, Patrick Santos und Farhad Ali (alle Ziel unbekannt) sowie Masehullah Satari (ASV Hamburg). Sie alle hätten, so Grassé, „in ihrer Zeit beim SVNA die Entwicklung der Liga-Mannschaft entscheidend geprägt und den jetzigen Status Quo mit erarbeitet.“

Um diese nicht unerheblichen Verluste des Team aufzufangen, erläutert Grassé, „haben wir einen arbeitsintensive Zeit hinter uns.“ Und die mündete in folgenden Neuzugängen: Ruven Scharnberg (Düneberger SV), Kirill Beigel (Atlantik 97), Patrik Zöller (SpVgg Billstedt-Horn), Fabian Reimers (VfL Lohbrügge), Mert Ali Altun, Nathaniel Antwi-Schade (beide SC Victoria A-Jugend), Niklas Reimers (USC Paloma A-Jugend), Philip Stefaniuk, Dennis Öztürk und Noah Pawlikowski (alle eigene A-Jugend). „Wir werden somit unseren Alters-Schnitt deutlich senken“, sagt Grassé und nennt das ganze Projekt „Die jungen Wilden“, die von „unseren erfahrenen Leitwölfen um René Seibert, Dominik Schindler, Robert Spiewak und Kai Erschens angeführt werden.“

Jan Knötzsch