Landesliga 03

Nach über 20 Jahren beim Rahlstedter SC: „Captain“ Baake setzt mit Wechsel neue Reize!

16. März 2022, 11:16 Uhr

Nach über 20 Jahren beim Rahlstedter SC schlägt Lukas Baake (Mi.) zur kommenden Saison beim SV Eichede ein neues Kapitel auf. Foto: noveski.com

Einen Spieler der Kategorie Lukas Baake gibt es nur selten. Äußerst selten sogar. Der Mittelfeldspieler des Rahlstedter SC ist mit seinem Verein derart verwurzelt und verbunden, dass er inzwischen 20 (!) seiner 25 Lebensjahre an der Scharbeutzer Straße verbringt. Baake ist nicht nur Kapitän beim Landesligisten, sondern ein echtes sportliches Aushängeschild. „In der G-Jugend hat seine Reise einst begonnen – und seither hat er gefühlt jede Position durchlaufen und bekleidet“, weiß Trainer Mohet Wadhwa um die Vorzüge seines „Sechsers“.

Seit der G-Jugend ist Baake an der Scharbeutzer Straße aktiv - als Spieler und Jugendtrainer. Foto: noveski.com

Vom Jugend- über den unverzichtbaren Liga-Spieler. Vom Jugend-Trainer bis hin zum Jugend-Koordinator. Baake ist Rahlstedt! Doch am Saisonende endet die einzigartige Reise des „Blondschopfes“ beim Tabellendritten der Landesliga-Staffel 3! Denn: „Der SV Eichede hat mit Lukas Baake einen hochveranlagten Spieler aus der Umgebung verpflichtet. Der 25-jährige Defensiv-Akteur wird zur kommenden Saison vom Rahlstedter SC nach Eichede wechseln. Beim SVE unterschrieb er einen Ein-Jahres-Vertrag“, gab der schleswig-holsteinische Oberligist am Dienstag bekannt.

Baake unterschreibt bis 2023

„Lukas Baake heißt der erste Neuzugang der Liga-Mannschaft des SV Eichede für die kommende Saison. Der defensive Mittelfeldspieler ist aktuell Kapitän des Hansa-Landesligisten Rahlstedter SC. Beim SV Eichede unterschrieb Baake einen Vertrag bis zum 30.06.2023. Baake verbrachte seine bisherige Laufbahn ausschließlich beim Rahlstedter SC. Mit der U19 gelang ihm 2015 die Hamburger Meisterschaft sowie die norddeutsche Meisterschaft im Futsal. Im Herrenbereich kommt Baake auf über 100 Einsätze in der Landesliga Hansa. Zudem engagiert sich der 25-Jährige als Jugendtrainer beim Rahlstedter SC und dem Eimsbütteler TV. Um sich voll auf seine fußballerische Laufbahn zu konzentrieren, wird er als Trainer vorerst kürzertreten. Den SV Eichede wird er im Nachwuchsbereich punktuell unterstützen“, hieß es in der Mitteilung der Stormarner.

"Menschlich und sportlich erhalten wir einen großen Mehrwert"

Im Sommer schlägt Baake erstmals ein neues Kapitel in seiner bisherigen sportlichen Laufbahn auf. Foto: SV Eichede/Homepage

Und weiter: „Trotz der Bindung zu seinem Heimatverein fiel der Entschluss, nach Eichede wechseln zu wollen, schon frühzeitig.“ Von seinem neuen Verein wird Baake wie folgt zitiert: „Der SV Eichede ist einer der ambitioniertesten Vereine in der Umgebung. Es freut mich, wie viel Wertschätzung und Interesse mir in den Gesprächen entgegengebracht wurde. Die Ziele des Vereins und meine persönlichen passen perfekt zueinander.“

Der zukünftige Liga-Trainer des ambitionierten Oberligisten, Paul Kujawski, lobt unterdessen vor allem den Charakter seines Neuzugangs: „Menschlich und sportlich erhalten wir mit Lukas einen großen Mehrwert fürs Team. Es wird für ihn ein weiterer Schritt in seiner Laufbahn sein. Dabei möchte ich ihn sehr gerne begleiten.“

"Genau das zeigt Lukas' Charakter"

Den aufstrebenden Landesligisten von der Scharbeutzer Straße hat Baake (re.) in den letzten Jahren als Kapitän aufs Feld geführt. Foto: noveski.com

In Eichede freut man sich über einen charakterstarken Neuankömmling, der in Rahlstedt eine Lücke reißen wird: „Natürlich ist es traurig, dass er uns in einer Phase verlässt, wo wir uns sportlich auf einem sehr guten Weg befinden“, bedauert Wadhwa den Abgang, meint aber auch: „Es ist ihm ganz hoch anzurechnen, dass er dem Verein so lange treu geblieben ist. Er hätte uns vor knapp drei Jahren, als ich zu Rahlstedt gekommen bin und das Schiff eigentlich am Sinken war, auch verlassen können. Aber das hat er nicht getan! Er hat dem Verein immer die Treue gehalten. Und genau das zeigt seinen Charakter, dass er sich eben nicht vom Acker macht, wenn es nicht läuft, sondern für sich jetzt die Entscheidung trifft, dass er diese Chance nochmal nutzen will“, hat Wadhwa vollstes Verständnis für die Entscheidung seines Captains. 


„Natürlich ist sein Abgang für uns sportlich ein großer Verlust. Aber ich drücke ihm ganz fest die Daumen, dass er das packt. Lukas ist sehr ehrgeizig, wird alles daran setzen, sich durchzusetzen – und seinen Weg gehen“, ist sein aktueller Coach überzeugt von Baakes Qualitäten.

"Ich möchte nochmal versuchen, auszureizen was in mir steckt"

In Eichede möchte Baake (re.) nochmal "ausreizen", was in ihm steckt. Foto: noveski.com

Und was sagt Baake selbst zu seinem Wechsel? Uns gegenüber erklärt er auf Nachfrage: „Im Endeffekt ist der einzige Grund, dass ich lange überlegt und das Gefühl habe, ich sollte nochmal versuchen, auszureizen was in mir steckt. Man wird ja auch nicht jünger“, scherzt er. „Was es mir so schwer gemacht hat, sind weniger die über 20 Jahre im Verein, sondern vielmehr, dass ich mich aktuell extrem wohl in der Mannschaft fühle.“ Dennoch schlägt er im Sommer ein neues Kapitel auf. Nicht in Hamburger, sondern in Schleswig-Holstein. 


Auf Nachfrage, ob ein Wechsel innerhalb der Hansestadt zu einem höherklassigen Verein keine Rolle gespielt habe, entgegnet Baake: „Wenn ein Verein Interesse gezeigt hätte, vielleicht. Allerdings wurde ich nie kontaktiert und in Hamburg möchte ja auch fast niemand hoch. Ob ich für Regio-Vereine interessant wäre, weiß ich nicht. Ich möchte einfach ausreizen was geht – und glaube, dass es eventuell auch höher als Oberliga gehen kann. Daher wären in Hamburg nur sehr wenige Vereine in Frage gekommen. Ich glaube aber, dass Eichede aus verschiedenen Gründen ein guter Schritt sein kann.“

Autor: Dennis Kormanjos