Oberliga

Osdorf: Auf Wachter-Schock folgt Verlängerungs-Welle

20. März 2020, 13:16 Uhr

Jeremy Wachter könnte bis zu neun Monate ausfallen, wie Manager Cemil Yavas befürchtet. Der Torjäger selbst hofft hingegen, schnellstmöglich sein Comeback feiern zu können. Foto: KBS-Picture.de

26 Treffer in 22 Saison-Einsätzen, 100 Oberliga-Buden in gerade mal 118 Spielen – und 84 Tore in den letzten 85 Partien: Die nackten Zahlen und Fakten sprechen eindeutig für Jeremy Wachter. Doch in den kommenden Wochen, mit großer Wahrscheinlichkeit sogar Monaten, wird der „Blomkamp-Bomber“ seinem TuS Osdorf fehlen. „Er könnte bis zu neun Monate ausfallen“, befürchtet Manager Cemil Yavas das Schlimmste. Denn: Wachter laboriert an einer Schambeinentzündung. Eine Verletzung, bei der die Ausfallzeit nur schwer zu taxieren ist. Wachter selbst hofft, „so schnell wie möglich mein Comeback geben zu können“, wie er uns erklärt. Einen genauen Zeitplan habe aber auch er von seinen Ärzten nicht mit auf den Weg bekommen.

„Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, dass ich fünf bis neun Monate aussetzen muss“, gibt sich Jeremy Wachter optimistisch – und sieht sich in besten Händen. „Ich bin bei Dr. Carrero in der Argon-Praxis, die auch mit dem FC St. Pauli zusammenarbeitet. Ich setze momentan wirklich alles dran, schnellstmöglich zurück zu sein“, so Wachter kämpferisch. Er sei drei- bis viermal die Woche beim Physiotherapeuten und lasse sich mit Kälte-/Wärme-, Elektro- oder auch der Stoßwellen-Therapie behandeln. „Ich tue wirklich Vieles dafür, nur Laufen kann ich bisher gar nicht. Der Arzt hat mich auch vorerst krankgeschrieben“, erläutert der 27-Jährige. „Jetzt muss man schauen, wie lange das dauert.“

"Zum Glück nicht die Schmerzen, die ich vor anderthalb Jahren hatte"

Kapitän Bennet Krause bleibt am Blomkamp. Foto: KBS-Picture.de

Das MRT-Ergebnis habe gezeigt, „dass die Adduktoren extrem belastet sind und das Schambein da natürlich mit dran hängt“, erzählt Wachter, betont aber auch: „Es sind zum Glück nicht mehr die Schmerzen, die ich vor anderthalb Jahren hatte.“ Aktuell sei es so, dass es im Adduktorenbereich schmerzt und bis ins Steißbein reinzieht, verrät der Torjäger. „Dadurch kann ich auch nicht richtig laufen. Aber ich bin guter Dinge, dass es hoffentlich schnell voran geht.“ Und so werde er auch sämtliche ärztliche Tipps in Anspruch nehmen, „um wirklich schnellstmöglich zurück zu sein“.

Seine Teamkollegen haben zuletzt einen immens wichtigen 1:0-Sieg gegen Hamm United gefeiert, die sechs Spiele andauernde Durststrecke beendet und den Siegtreffer in der Nachspielzeit durch Mehmet Eren ihrem verletzten Goalgetter gewidmet.

Alle Leistungsträger bleiben am Blomkamp

Auch Mehmet Eren (Mi.) - bejubelt hier seinen Siegtreffer gegen Hamm mit dem Trikot des verletzten Jeremy Wachter - bleibt wohl bein TuS. Foto: Kormanjos

Apropos Mehmet Eren: Der Allrounder der "Blomkampler" war der letzte Akteur, bei dem ein Verbleib über die Saison hinaus noch auf der Kippe stand. Der selbstständige 30-Jährige spekulierte nämlich damit, seine Stiefel an den Nagel zu hängen, wird dem Verein nun aber wohl doch die Treue halten. Und damit gesellt er sich zu einem illustren Kreis - denn: "Wir haben mit allen Spielern gesprochen und verlängert, mit denen wir definitiv weitermachen wollen", so Manager Cemil Yavas, der sich damit auch über die Zusagen etlicher Leistungsträger, Säulen und Ur-Osdorfer freut. Dazu zählen neben dem Torhüter-Duo Tjark Grundmann und Claus Hencke, Defensiv-Ass Bryan Godts sowie Mittelfeld-Motor Daniel Tönges auch die alt-eingesessenen TuS-Recken wie Bennet und Torben Krause, Tim Jobmann oder Felix Spranger. "Wir setzen auf Kontinuität", betont Yavas. "Einen Umbruch wie im Sommer wird es nicht geben." Stattdessen wolle man sich "punktuell verstärken und drei bis vier Neuzugänge" dazu holen. Ebenfalls zu den Akteuren, die auch künftig am Blomkamp bewundert werden dürfen, gehört auch Jeremy Wachter. "Er ist ja leider noch immer verletzt und wir wissen überhaupt noch nicht, wann er wieder zurückkommt. Allerdings steht er hier noch zwei Jahre im Wort und er weiß selbst, was er an Osdorf und Osdorf an ihm hat. Ich freue mich natürlich, dass uns auch so ein wertvoller Mann erhalten bleibt", erklärt Yavas abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos