Sako-Wechsel fix – Norderstedt hat sich „etabliert“

Vize-Präsident Hochmuth im Gespräch

27. Januar 2015, 12:50 Uhr

Er war der Publikumsliebling am Millerntor. Jetzt vesucht Morike Sako sein Glück beim Regionalligisten Eintracht Norderstedt. Foto: Getty Images!

„Wir hoffen, dass er am Sonntag im Pokal in Buchholz schon spielberechtigt ist!“ Die Verpflichtung von Morike Sako, der zur Probe bei Eintracht Norderstedt mittrainiert hat, ist in trockenen Tüchern. Norderstedts Vize-Präsident Thomas Hochmuth bestätigt uns gegenüber: „Morike macht einen sehr guten Eindruck und wird uns weiterhelfen.“ Der 2,02 Meter große Sturmtank, der insgesamt drei Jahre lang für den FC St. Pauli kickte, soll im Angriff des Regionalligisten den zum SV Rödinghausen abgewanderten Sinisa Veselinovic ersetzen. „Da ‚Sini‘ uns verlassen hat und Björn Nadler sowie Marco Schultz noch verletzt sind, mussten wir noch jemanden verpflichten und auf die Situation reagieren“, erklärt Hochmuth.

Nach seinem letzten Engagement bei Hessen Kassel war der gebürtige Pariser vereinslos. Am Millerntor avancierte Sako aufgrund seiner Statur zu einer Art Kultfigur. Nun ist er zurück im Business! Mit Nick Scharkowski hat die Eintracht zudem einen alten Bekannten ins Edmund-Plambeck-Stadion zurück gelotst. Der 22-Jährige, der zuletzt in Schweden sowie Zypern aktiv war, soll Jan Lüneburg ein wenig entlasten. Verlassen hat die Garstedter neben Veselinovic auch Linus Büchler, der nach unseren Informationen vor einem Engagement beim Oberligisten Niendorfer TSV steht.

„Sind schon ein wenig überrascht, dass es so gut läuft“

Rein sportlich blickt man bei der Eintracht auf eine überaus erfolgreiche erste Saisonhälfte zurück. Von einem „kleinen Märchen“ möchte Hochmuth jedoch nicht sprechen. „Unser Trainerteam leistet hervorragende Arbeit, das Umfeld passt und auch die Spieler ziehen voll mit. Die Qualität im Kader ist mittlerweile auch eine andere. Zudem spielen unsere A-, B- und C-Jugend allesamt in der Regionalliga. Das ganze Drumherum ist in den letzten Jahren gewachsen. Trotzdem sind wir schon ein bisschen überrascht, wie gut es läuft.“ Nach dem Aufstieg vor anderthalb Jahren hat sich Norderstedt in der Regio Nord „stabilisiert und etabliert“, weiß auch Hochmuth. Vor allem der Wechsel von Deran Toksöz, der in der vergangenen Saison im Winter von Holstein Kiel kam, sei ein kleiner Meilenstein gewesen. „Durch ihn haben wir uns gefestigt und stabilisiert“, meint Hochmuth.

„Für die dritte Liga müssten wir uns besser aufstellen“

Beim Abschiedsspiel von Fabian Boll durfte Sako natürlich nicht fehlen. Gemeinsam mit Zeugwart Sigi Krahl richtet der Angreifer den Blick in die Kamera.

Und an diese Entwicklung knüpft man nun nahtlos an. „Wir haben viele Bigpoints gelandet und sind natürlich begeistert, wie es zurzeit läuft. Wer hätte denn schon damit gerechnet, dass wir gegen den HSV II gewinnen? Man darf nicht vergessen, dass die mit einem Etat, der viermal so hoch ist wie unserer, an den Start gehen. Zudem können wir noch nicht auf solche Bedingungen zurückgreifen, bei uns sind alles Feierabendfußballer.“ Von dem nächsten Sprung zu sprechen, wäre deshalb auch deutlich verfrüht: „Da muss man die Kirche mal im Dorf lassen. Um das anzugehen, müssen wir uns noch besser aufstellen – vor allem finanziell. Mit dem aktuellen Budget ist das nicht zu schaffen.“

Fokus auf Oddset-Pokal

In der Liga fehlen nur noch „zehn Punkte“ zum Erreichen des Saisonziels – die 40-Punkte-Marke ist schon jetzt in Reichweite. Deshalb legt man den Fokus nun voll auf den Oddset-Pokal: „Wir werden in der Rückrunde sicher nicht am HSV II oder Werder II vorbeiziehen – so weit sind wir noch nicht. Der Pokal ist für uns auch finanziell sehr interessant. Die 140.000 Euro würden uns einen gewissen Puffer geben.“ Am Sonntag um 13 Uhr kommt es in der Nordheide zum Aufeinandertreffen mit dem Hamburger Oberligisten Buchholz 08 – zumindest dann, wenn das Wetter mitspielt. „Am Donnerstag werden wir uns den Platz angucken. Fakt ist aber doch auch: wenn im Moment nicht gespielt werden kann, wann denn dann?“ Auf einen Heimrechttausch habe sich der TSV verständlicherweise nicht eingelassen. „Wir haben ihnen das Angebot gemacht, aber natürlich sind sie darauf nicht eingegangen.“ Die Eintracht blüht momentan regelrecht auf – einzig der Zuschauerandrang hält sich noch in Grenzen. „Wir wissen auch nicht so genau, woran es liegt. Irgendwie ist die Regionalliga nicht so sexy!“ Sollte man in Norderstedt die überaus positive Entwicklung weiter vorantreiben, sollte sich das aber schon bald ändern.

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