SCALA-Manager zieht es nach Tangstedt – „Ich verspüre Wehmut“
Ralf Rath lässt Zeit Revue passieren
Ralf Rath wird den SC Alstertal-Langenhorn nach etlichen Jahren in verantwortungsvoller Position in Richtung Tangstedt verlassen. Foto: noveski.com
„Der erste Kontakt mit Tangstedt kam schon 2014 zustande. Zu der Zeit ging es aber nicht um irgendwelche vertragliche Situationen – das war auf einer reinen Kennenlern-Ebene“, verrät Rath und drückt seine tiefe Verbundenheit gegenüber seines Noch-Vereins aus: „Also erst mal verspüre ich absolut Wehmut, was meinen Weggang angeht. Ich habe hier in einigen Jahren viel erlebt. Und auch alle Gespräche, die der Verein mit mir geführt hat, waren absolut freundschaftlich – eigentlich schon mehr als das! Dass es bei uns keinen Streit gibt, kann man auch alleine daran schon erkennen, dass ich mich – zumindest bis Saisonende – weiter um die bestehenden Sponsoren kümmern werde. Falls bis dahin kein Nachfolger für diese Aufgabe bereitstehen sollte, würde ich sie auch noch bis zum Ende des Kalenderjahres begleiten. Aber erst mal ist es nur bis zum Sommer angedacht.“ Frohen Mutes ist Rath aber trotzdem, wenn er an seine neuen Aufgaben denkt. „Nach einiger Zeit des Kennenlernens merkten wir einfach, dass alles passt. Und so freue ich mich, in Tangstedt auch etwas mit aufzubauen.“ Mit dem Gedanken, den einen oder anderen Akteur zu seinem neuen Verein zu lotsen, spielt der 61-jährige Fußballliebhaber allerdings weniger: „Aus Respekt dem Verein gegenüber würde ich niemals einen Spieler ansprechen und abwerben! Solch eine Initiative würde nie von meiner Person kommen.“
„Den Jungen fehlt irgendwann einfach die Power“
Vielmehr erinnert sich Rath an die gemeinsame Zeit an der Siemershöh zurück – auch an die nach dem Oberliga-Abstieg, als „wir nach dem letzten Training der alten Saison Zettel an die Spieler verteilt haben, auf die sie selbst schreiben sollten, welche Ziele sie für die neue Saison haben“, und weiter: „Der Grundtenor war klar: Die Spieler wollten wieder aufsteigen oder zumindest um die oberen Plätze mitspielen. Das war der Wunsch des Teams. Aber dass man nach einem Abstieg nicht mal eben so wieder aufsteigen kann, dürfte auch jedem klar sein. Das ist nicht so einfach umzusetzen.“ Nach sehr durchwachsener Hinserie beendete man die Spielzeit auf dem achten Platz. Zwar rangiert man derzeit auf Position sieben in der Hammonia-Staffel, aber der Schein ist trügerisch. Denn der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt lediglich fünf Punkte. Hinzu kommt, dass diverse Teams, die sich aktuell hinter den Alstertalern einpendeln, noch das eine oder andere Nachholspiel in der Hinterhand haben. Coach Nico Peters schätzt die Ausgangslage wie folgt ein: „Wir sind eine wahnsinnig junge Mannschaft und waren zuletzt sieben Spiele lang nicht siegreich. Das liegt vor allem daran, dass wir viele A-Jugendliche haben, die nahtlos über die Saison hinweg durchspielen. Erst die Saison in der A-Jugend und dann sofort in die Vorbereitung der Liga-Mannschaft mit anschließenden Partien. Die Jungs sind irgendwann einfach offen. Sie hatten keine Power mehr, um die Spiele irgendwie noch positiv zu gestalten. Aber das ist normal und selbstverständlich.“ Auch deshalb schraubte man die Ansprüche im Vorfeld dieser Runde ein Stück weit runter: „Unser diesjähriges Saisonziel – Platz zehn bis zwölf – ist, wie man an der Tabelle auch erkennen kann, absolut realistisch. Wir sind natürlich davon überzeugt, dass unsere Mannschaft auch genügend Qualität hat, um den Klassenerhalt zu schaffen. Aber wir sind uns der Gefahr auf jeden Fall auch bewusst, wenn nochmal ein Negativstrudel kommt, dass es dann hintenraus richtig eng werden kann“, so Peters.