Oberliga

Sekac zu „08“: „Nach den Gesprächen mit Nabil Toumi hatte ich ein gutes Gefühl“

27. April 2020, 13:56 Uhr

Buchholz statt Süderelbe: Dejan Sekac (Zweiter v. re. in der Mauer) hat für die kommende Saison einen neuen Verein gefunden. Foto: Both

Der nächste Spieler aus dem Kader des FC Süderelbe, dessen kickendes Personal unlängst ankündigte, dass das gesamte Team den Verein verlassen wird, hat einen neuen Club gefunden: Dejan Sekac wird den Kiesbarg, die Heimspiel-Stätte des FCS, ab der neuen Saison gegen die Otto-Koch-Kampfbahn eintauschen. Der 24-Jährige wechselt zum TSV Buchholz 08, wie er uns selbst mitteilt. Wir haben uns mit ihm über die Gründe unterhalten, warum er in die Nordheide wechselt.

Mit der weiblichen Intuition ist das so eine Sache. Manchmal aber kann man ihr offenbar doch beruhigt vertrauen. „Nachdem ich die ersten Gespräche mit dem TSV Buchholz hatte, habe ich mich mit meiner Freundin darüber unterhalten – und sie hat irgendwann gesagt: ‚Du willst zu Buchholz‘.  Und das, obwohl ich das in unserer Unterhaltung gar nicht wortwörtlich so erwähnt hatte“, erzählt Dejan Sekac und lacht. Seine bessere Hälfte kennt den Außenverteidiger, der aktuell noch im Kader des FC Süderelbe steht, offenbar aber ganz genau. Denn: Sekac wird in der kommenden Saison tatsächlich für die Equipe aus der Nordheide auflaufen.

„Ich hatte von Jonas Louca vorher nur Gutes über Nabil gehört“

Statt mit Marius Wilms (re.) und Samuel Louca (Mi.) jubelt Dejan Sekac künftig in der Nordheide. Foto: Both

„Ich habe in der vergangenen Woche bei Nabil Toumi (Buchholz' künftiger Coach, Anm. d. Red.) zugesagt und mich dann am Wochenende mit Simon Beecken (Buchholz-Manager bis zum Saisonende, Anm. d. Red.) und Rüdiger Meyer (derzitiger 08-Trainer und künftig im Management, Anm. d. Red.) getroffen und meinen Vertrag dort unterschrieben“, erzählt der 24-Jährige und sagt: „Nabil ist ein Top-Trainer. Wir haben mit einander per Facetime telefoniert. Ihm war wichtig, dass wir uns nicht nur hören, sondern auch sehen. Nach den Gesprächen mit ihm hatte ich ein gutes Gefühl.“ Entsprechend sagte Sekac den anderen Clubs, mit denen er in Kontakt stand, ab und fällte seine Entscheidung „pro Buchholz“, die nun auch endgültig fixiert ist.

„Ich hatte mich vorner bei unserem Co-Trainer Jonas Louca, der Nabil aus dem Nachwuchs beim FC St. Pauli kennt, ein wenig informiert und habe dabei von Jonas nur Gutes über Nabil gehört“, berichtet der FCS-Kicker, für den „in dem Moment klar war, dass ich Süderelbe verlasse, als es sicher war, dass Timucin Gürsan als Trainer in der neuen Saison nicht mehr mit an Bord sein wird. Wir haben als Mannschaft noch versucht, ihn umzustimmen und er wäre quasi auch bereit gewesen, den Rücktritt vom Rücktritt zu vollziehen, doch der Vorstand ist nicht richtig wach geworden und hat sich entschieden, dass Stefan Arlt das Traineramt nach dieser Saison übernehmen wird. Ich hatte danach aus eigener Initiative ein paar Kontakte zu Vereinen, aber nachdem Isaak Hoeling dann via FussiFreunde offiziell gemacht hat, dass alle Spieler gehen wollen, haben sich auf einmal dann einige Clubs auch von sich aus bei mir gemeldet.“

„Wir wären als Mannschaft in Süderelbe echt gerne zusammengeblieben“

Mit dem Abschied von Trainer Timucin Gürsan war für ihn klar, dass er Süderelbe auch verlassen werde, sagt Dejan Sekac. Foto: Both

Daher musste er sich letztlich  nur noch entscheiden und es war klar: Sekac wird kein weiteres Jahr bei den Kiesbarg-Kickern verbringen – und das, obwohl „wir als Mannschaft echt sehr gerne zusammengeblieben wären. Ich hätte gerne mit den Jungs weiter zusammengespielt. Da ist etwas richtig Schönes und Gutes entstanden. Wir waren nicht nur auf dem Platz bislang ein Team, sondern wir haben auch außerhalb des Feldes viel als Truppe gemeinsam unternommen. Wir sind zu richtigen Freunden geworden. Das ist eine richtig verrückte Truppe. Vermutlich harmonieren wir so gut, weil viele von uns im gleichen Alter sind. Und Martin Sobczyk und Marcel Rodrigues sind quasi die ‚Opas‘ in dieser Konstellation, weil sie ja schon etwas älter sind. Mit dieser Mannschaft macht es echt enorm viel Spaß“, plaudert Sekac aus dem Nähkästchen und äußert sich auch noch einmal  zu seinem künftigen Verein, der – für den Fall, dass die Saison fortgesetzt wird – noch gegen den Abstieg kämpfen müsste.

„Mir ist es natürlich nicht egal, ob Buchholz absteigt oder nicht. Ich würde am liebsten mit der Mannschaft auch in der kommenden Saison noch in der Oberliga spielen“, sagt der 24-Jährige, verdeutlicht in Sachen Entscheidungsfindung und Zukunft allerdings ebenso deutlich: „Für mich ist es ganz wichtig, welche Ziele der Trainer hat, was der Verein für ein Ziel hat und wie man sich die Umsetzung vorstellt. Ich hoffe logischer Weise natürlich auf einen Nichtabstieg des TSV Buchholz 08. Wenn es doch so sein würde, dass es zum Abstieg kommt, dann würde ich auch in der Landesliga trotzdem für Buchholz spielen und den Weg mitgehen. Das wäre zweifellos der blödeste Fall, der eintreten könnte, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich auch in der Landesliga weiter entwickeln kann. Ich bin der Letzte, der in so einer Situation sagen würde, dass er deswegen nicht kommt.“