Landesliga 02

„Sind noch nicht am Limit!“ – „Tornie“ lotst Behrens und neun weitere Akteure an den Silberberg!

10. Mai 2022, 12:53 Uhr

Corvin Behrens (Mi.) wechselt von Oberligist SV Curslack-Neuengamme zum Düneberger SV. Foto: Bode

„Vielleicht hat es ihn auch einfach gereizt und überzeugt, dass ich ihm gesagt habe, dass ich mir nochmal die Fußballschuhe überstreifen werde und wir im Winter gemeinsam ein paar Hallenturniere spielen werden“, mutmaßt Dennis Tornieporth mit einem großen Augenzwinkern, als er uns von seiner jüngsten Errungenschaft berichtet. Denn dem Trainer des Düneberger SV ist es gelungen, einen sportlich ganz dicken Fisch an Land zu ziehen. Mit der geballten Erfahrung von 193 Regionalliga-Einsätzen (38 Tore) zieht es Corvin Behrens vom SV Curslack-Neuengamme an den Silberberg!

Den SVCN führte der Regionalliga-erfahrene Behrens als Kapitän aufs Feld. Foto: Bode

„Damit hat keiner gerechnet“, entgegnet Tornieporth, der Behrens schon seit einigen Jahren kennt. „Früher haben wir noch gegeneinander gespielt“, erinnert sich der DSV-Coach. „Als er mir mitgeteilt hat, dass er Curslack verlassen wird, habe ich natürlich alles probiert, um ihn von Düneberg zu überzeugen. Wir hatten tolle Gespräche und ich glaube, er war durchaus angetan von unserer Herangehensweise, der Arbeitsweise, den vorhandenen Bedingungen und von dem, wie wir aufgestellt sind“, weiß „Tornie“ um die Vorzüge seines routinierten Neuzugangs, der den SVCN zuletzt sogar als Kapitän aufs Feld führte.

"Freuen uns sehr, dass wir einen solchen Spieler für uns gewinnen konnten"

Mit seinen 35 Jahren ist Behrens „zwar nicht mehr der Jüngste, aber definitiv einer der Fittesten. Wir freuen uns sehr, dass wir einen solchen Spieler für uns gewinnen konnten, der sicherlich mit den vorhandenen Führungsspielern das Zepter in die Hand nehmen und uns enorm guttun wird. Sowohl auf als auch abseits des Platzes wird er mit seiner enormen Erfahrung – vor allem den jungen Spielern – als Ansprechpartner dienen. Hinzu kommt, dass Corvin ein toller Mensch ist. Deshalb sind wir einfach glücklich, dass er uns sehr bereichern wird“, ist sich Tornieporth sicher. Denn der Coach des ambitionierten Landesligisten betont auch, dass Behrens „locker weiter in der Oberliga hätte spielen können, sich aber bewusst für uns entschieden hat, um in seinen letzten aktiven Jahren mit viel Spaß, aber gleichzeitig auch ambitioniert Fußball spielen zu können. Ich glaube, er war von Anfang an begeistert und das Gesamtkonstrukt hat ihn überzeugt – unabhängig von der Liga.“

Neun Spieler gesellen sich zu Behrens

Offensivakteur Mert Akkus (li.) wechselt von Oberligist VfL Lohbrügge an den Silberberg. Foto: Bode

Doch Behrens ist nicht der einzige Neuzugang am Silberberg für die kommende Saison. Insgesamt zehn (!) neue Akteure werden in der Spielzeit 2022/23 das Trikot der Düneberger überstreifen. Dabei handelt es sich um: Maurice Rosenow (Torwart vom USC Paloma II), Shawn Rudat und Mert Akkus (beide VfL Lohbrügge), Keanu Germer (SVNA), Dennis Boakye und Samuel Faqiri (beide Inter Eidelstedt), Kevin Jannusch (SCVM II), Jordan Bostelmann (ASV Bergedorf 85) und Luca Krolop (eigene Zweite). Dem gegenüber stehen die Abgänge von Marvin Blöh (SV Hamwarde) und Moyed Elghrari (Ziel unbekannt). Zudem wird Jan-Marc Fick ein Auslandsjahr in Kanada einlegen und wohl erst zur übernächsten Serie wieder zur Verfügung stehen. 


„Wir haben einfach gemerkt, dass wir in der entscheidenden Phase zu wenig Breite und zu wenig Konkurrenzkampf im Kader haben. Dadurch haben ein paar Prozente gefehlt. Deswegen wollten wir uns ein bisschen breiter aufstellen und durch den neuen Konkurrenzkampf ein paar Prozente mehr freisetzen“, begründet Tornieporth den Schritt.

Was er sich von seinen Zugängen erhofft und verspricht? „Überraschungen“, erwidert er. „Ich glaube, dass die Jungs dem vorhandenen Team gut Druck machen können und das da auch die eine oder andere Überraschung dabei sind wird in Bezug auf die Startelf. Die Jungs sind alle bewusst ausgewählt worden und bringen tolle Qualitäten mit – ob Schnelligkeit, Torgefahr oder eine gute Ausbildung. Ich denke, dass wir uns da sehr gut verstärkt haben.“

"Würden uns nicht mehr gegen den Aufstieg wehren"

Auch der hochveranlagte und gut ausgebildete Verteidiger Shawn Rudat (re.) schlägt seine Zelte in Düneberg auf. Foto: Bode

Verstärkungen, die auch dabei helfen können, den nächsten „Step“ in Angriff zu nehmen? Als Tabellendritter der Landesliga-Staffel 2 spielt der DSV schon jetzt eine starke Saison. Lange Zeit mischte man sogar im Aufstiegsrennen mit. Ein Szenario, das laut Tornieporth aber zu früh gekommen wäre und kein Thema im Verein war. Und nun? „Wir haben ja gesehen, was mit dem aktuellen Kader möglich ist. In der nächsten Saison wird die Liga mit den Auf- und Absteigern noch viel ausgeglichener sein. Das wird ein sehr interessantes, aber auch ein viel schwierigeres Jahr werden. Aber mit dem vorhandenen Team, dem Potenzial, was wir haben, und den entsprechenden Neuzugängen glaube ich, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wir wollen oben mitspielen und würden uns nicht mehr gegen den Aufstieg wehren, so wie es noch in diesem Jahr der Fall war“, formuliert der Coach ehrgeizige Ziele – und betont: „Da müssen sich die Jungs auch dran messen lassen, dass wir noch konstanter werden. Aber wir sind gut aufgestellt und blicken sehr optimistisch in die kommende Saison.“

"Ein Verdienst von guter, harter Arbeit und kontinuierlicher Weiterentwicklung"

Düneberg-Trainer Dennis Tornieporth (re.) im Austausch mit seinem Top-Torjäger Sandro Schraub. Foto: Bode

Und zwei Aufstiege hat der Ex-Profi mit Düneberg ja auch schon hinter sich. Angefangen in der Kreisliga, hat Tornieporth die Geesthachter mittlerweile zu einem Spitzenteam in der Landesliga geformt. „Das war harte Arbeit“, macht der 39-Jährige keinen Hehl daraus. „Wir haben ganz unten angefangen, hatten weniger als 20 Kleinsponsoren. Mittlerweile sind wir bei weit über 50 Sponsoren. Da sieht man diese Leidenschaft, die dahintersteckt, aber auch, dass es wahrgenommen wird, dass wir gut arbeiten und uns kontinuierlich weiterentwickeln.“ Zudem sei es „aller Ehren wert ist, was die Mannschaft geleistet hat. Viele sind aus der Kreisliga mitaufgestiegen und spielen jetzt Landesliga. Das ist ein Verdienst von guter, harter Arbeit und kontinuierlicher Weiterentwicklung.“ Aber: „Der Weg ist noch nicht zu Ende! Es sind noch Kapazitäten frei. Und wir gucken mal, wohin die Reise noch führen kann“, richtet der ehemalige Dassendorfer den Blick nach vorne.

"Es gab schon einige höherklassige Anfragen"

Tornieporth weckt mit seiner erfolgreichen Arbeit Begehrlichkeiten, sieht den Weg mit seinem "Herzensverein" Düneberg aber noch lange nicht als abgeschlossen an. Foto: Bode

Was seine eigene Reise angeht, weißt Tornieporth, was er an seinem jetzigen Club hat: „Düneberg ist für mich eine Herzensangelegenheit. Das ist mein Jugendverein. Dass ich hier die Chance bekommen habe, meine ersten Erfahrungen als Trainer zu machen, dafür bin ich unendlich dankbar.“ Und doch weckt seine (erfolgreiche) Arbeit Begehrlichkeiten. 


„Sollte es irgendwann nicht mehr weitergehen und wir am Limit angekommen sein, dann würde ich sagen, dass der Weg beendet ist. Aber das ist noch nicht der Fall. Deshalb habe ich mit meinem kompletten Trainerteam auch gleich um zwei Jahre verlängert.“ Nichtsdestotrotz gesteht er auch: „Es gab schon einige höherklassige Anfragen. Die Möglichkeit wäre schon da gewesen. Aber wir sind mit Düneberg noch nicht am Limit, der Weg ist noch nicht beendet – und deswegen kann ich auch noch nicht aufhören!“ Bevor es so weit sein sollte, möchte er mit seinem „Herzensverein“ über kurz oder lang in Hamburgs Fußball-Beletage vordringen.

Autor: Dennis Kormanjos