Oberliga

„Titel-Hamster“ wieder „zu Hause“: Gruhne kehrt ins Dassendorfer Tor zurück – auch Buchholz wieder da!

31. Mai 2021, 08:10 Uhr

Nach sechs Meisterschaften und zwei Pokalsiegen kehrt Christian Gruhne nach einem kurzen Abstecher zum VfL Lohbrügge zur TuS Dassendorf zurück. Foto: Bode

Sieben Jahre lang stand er am Wendelweg zwischen den Pfosten. Seine Ausbeute: Sechs Hamburger Meisterschaften und zwei Pokalsiege! Im vergangenen Sommer trennten sich jedoch die Wege zwischen der TuS Dassendorf und Christian Gruhne. Der „Titel-Hamster“ des Serien-Meisters suchte sich eine neue Herausforderung und heuerte beim Oberliga-Aufsteiger VfL Lohbrügge an. Bei den „Binner-Boys“ absolvierte Gruhne alle fünf Partien bis zur Saison-Unterbrechung und dem folgenden Abbruch – und es werden auch seine letzten Spiele für den VfL gewesen sein. Denn: „Zu Hause ist es halt immer noch am schönsten!“

Aufgrund der Corona-Pause konnte Gruhne lediglich fünf Partien für den VfL bestreiten. Foto: Bode

Oder anders formuliert: Christian Gruhne kehrt dorthin zurück, wo er Titel um Titel feien durfte. Der 30-Jährige hütet künftig wieder das Gehäuse der TuS Dassendorf! „Es kam so zustande, dass ‚Dasse‘ noch einen Keeper brauchte, ich verfügbar war und wir uns schnell einig waren“, begründet Gruhne sein Comeback am Wendelweg ziemlich nüchtern. „Nicht ganz geräuschlos und für uns unverhofft verließ er unser Team im vergangenen Sommer gen Lohbrügge. Nun freuen wir uns sehr über und auf die Rückkehr des verlorenen Sohnes, der sich mit Julian Barkmann sicher einen tollen Zweikampf um die Nummer eins in unserem Tor liefern wird“, heißt es von Seiten der TuS.

"Es war ein notwendiger Schritt für beide Seiten"

Nun will Gruhne (Mi.) mit dem Abonnement-Meister an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Foto: Bode

Während Gruhne selbst seinen Abgang – mit ein wenig Abstand – keineswegs bereut. Vielmehr betont er uns gegenüber: „Ein Fehler war es auf keinen Fall, eher andersherum. Es war ein notwendiger Schritt für beide Seiten“, so der Schlussmann, der nach dem Abschied von Yannick Jonas (SC Condor) die Lücke im Tor schließen wird – und auch bei Trainer Jean-Pierre Richter Begeisterungsstürme hervorruft: „Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen mit Chris in Dassendorf! Chris hat alles, um das von uns gewünschte Torwartspiel abzurufen und konnte dies sehr erfolgreich bei uns im Verein in der Vergangenheit zeigen. Auf und neben dem Platz wird er wieder schnell integriert und mit seinen Fähigkeiten die gewünschte Verstärkung für unser Team werden.“

Auch Ronny Buchholz wieder in "Dasse"

Rückkehrer Nummer zwei: Auch Ronny Buchholz (li.) - hier im Duell mit "Dasse"-Torjäger Mattia Maggio - nennt den Wendelweg wieder sein zu Hause. Foto: Bode

Und wo man schon beim Thema „verlorene Söhne“ sei, so die Dassendorfer Offiziellen, habe man einen weiteren Ehemaligen zurück gelotst: „Nach wirklich beeindruckender Reise über die Stationen Altona 93, Concordia und BU kommt Ronny Buchholz nach einigen Jahren zurück zu unserer TuS.“ Aber: „Seine Rolle in Mannschaft und Verein werden wir in enger Absprache finden und freuen uns auf den Kerl, der uns nach dem Aufstieg 2013 zum ersten Oberliga-Dreier führte.“ Denn: Buchholz markierte im allerersten Spiel kurz vor Ultimo den 1:0-Siegtreffer gegen HR. Dies sei der „emotionale Kick-off zum glatten Durchmarsch“ gewesen.

Schauer möchte höher hinaus

In welcher Rolle und Funktion Buchholz (li.) zur TuS zurückkehrt, müsse aber noch abschließend geklärt werden. Foto: Bode

Beim Abonnement-Meister freut man sich also auf zwei Rückkehrer, die viel für den Verein geleistet und mit dem Club erreicht haben. Allerdings hat man auch einen „kurzfristigen“ Abgang zu verzeichnen: „Martin Schauer, der mit dem Wunsch an uns herangetreten ist, seine Buffer zukünftig oberhalb der Oberliga zu schnüren, verlässt uns. Natürlich möchten wir ihm diesbezüglich keine Steine in den Weg legen und haben seinem Wunsch entsprochen. Viel Glück, Martin!“ Ein überaus ambitioniertes Ziel des 21-Jährigen, der seit Winter 2020 bei der TuS ist und über die Rolle des Jokers nie hinaus kam. Lediglich zwei Kurzeinsätze jeweils in der Schlussminute stehen für Schauer in der Liga zu Buche. „Nach der im Frühjahr getätigten Verpflichtung von Zhi-Gin Lam, wie der uns verlassene Martin zentraler Mittelfeldspieler, glauben wir somit nun in allen Bereichen und auf allen Positionen wirklich klasse aufgestellt zu sein, um nach ungewohnt langer Pause unsere unverändert ambitionierten Ziele anpacken zu können“, blickt man bei der TuS total positiv gestimmt in die Zukunft.

Co-Trainer Klüver geht, neuer Torwart-Trainer da

In Dassendorf hat es nicht zum Stammspieler gereicht - nun verfolgt Martin Schauer woanders ehrgeizige Ziele. Foto: Bode

Denn in Bezug auf die Mannschaft sei die Kaderplanung abgeschlossen. Nun wolle man in der kommenden Saison „unseren eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiter gehen und versuchen, in fast unveränderter Formation unsere hohen Ziele anzugehen“. Was das Team ums Team angeht, hätten sich nahezu alle Funktionsträger ebenfalls weiter an die TuS gebunden – inklusive Cheftrainer Jean-Pierre Richter. „Verlassen werden uns lediglich Torwarttrainer Torben Kleindienst, der ‚sinnvollerweise‘ in das recht ferne Wedel zog, sowie Co-Trainer Enrico Klüver, der beruflich neue Wege geht und derzeit schlichtweg keine Zeit mehr für uns hat.“ Den Zweikampf der Keeper werde nun „der sehr ambitionierte Jan Dreßler, den wir vom USC Paloma gewinnen konnten, wo er in den letzten Jahren überragende Arbeit geleistet hat, moderieren“, so die Dassendorfer Verantwortlichen, die sich sicher sind: „Unsere Keeper können sich auf einen absoluten Fachmann freuen.“

"Möglicherweise interne Lösung" für Co-Trainer-Posten

TuS-Trainer Jean-Pierre Richter freut sich ebenfalls über die Rückkehr von Chris Gruhne und sieht sein Team für die kommende Saison bestens gewappnet. Foto: Bode

Die Stelle des Co-Trainers konnte man indes „bislang noch nicht besetzen“, aber man werde auch da „sicherlich zeitnah über die Neubesetzung berichten. Möglicherweise finden wir eine interne Lösung, sind aber auch offen nach außen.“ Den Abgängen wünsche man „alles Gute auf ihrem weiteren Weg und bei eventuellen neuen Aufgaben.“ Und: „Möglicherweise sieht man sich ja mal wieder, siehe Ronny und Christian.“ Abschießend befindet Sportchef Jan Schönteich: „Ligamanager Alex Knull und ich sind mehr als zufrieden mit dem Ergebnis der Arbeit zur Aufstellung unseres Oberliga-Bereichs zur Saison 2021/22. Nach einem vergleichsweise doch unruhigen Sommer 2020 mit erheblichem Umbruch gehen wir nun – und sehr gerne für einige Jahre – den Weg der Kontinuität. Man darf auf uns gespannt sein, wir gehen wie immer die höchsten Ziele an. Bis ganz bald auf dem Platz, bleibt gesund.“