Verletzungsbedingtes Aus: Koßatz muss aufhören - „Elstern“ überraschen ihn

ASV Bergedorf sichert sich in „besonderem Spiel“ die Herbstmeisterschaft

09. November 2017, 12:08 Uhr

Co-Trainer Jürgen Paap überreicht Patrik Koßatz das Stadionheft, welches ihm gewidmet ist. Foto: ASV Bergedorf 85

Am vergangenen Wochenende konnte sich der ASV Bergedorf 85 mit einem 6:0-Kantersieg über den FC Lauenburg den Herbstmeister-Titel in der Kreisliga 3 sichern. Die Partie an den Sander Tannen startete mit leichter Verzögerung, da die Nummer 14 der „Elstern", Patrik Koßatz, vor den 90 Minuten offiziell verabschiedet wurde. Der einstige Jugendspieler des FC St. Pauli und HSV, der später auch für die Zweitvertretung der „Rothosen“ und für die Reserve von Hannover 96 kickte, später auch beim BV Cloppenburg in der damaligen Oberliga nord aktiv war, hatte sich im Testspiel gegen den SV Billstedt-Horn zum wiederholten Male das Kreuzband gerissen und entschied sich daraufhin, die aktive Laufbahn zu beenden.

Die Mannschaft lief mit eigens angefertigen Shirts auf. Foto: ASV Bergedorf 85

Im ASV-„Fanblog“ wurde die Entscheidung des 31-Jährigen als „ebenso vernünftig wie nachvollziehbar“ bezeichnet. Nun müssen die Franke-Schützlinge ohne ihren Routinier auskommen, der noch einen Wunsch an seine Mannschaft hatte. „Bitte steigt zum Ende der Saison auf, damit auch ich noch meinen Anteil daran haben konnte. Damit würdet Ihr mir die größte Freude bereiten“, zitiert ihn der Verein auf seiner Homepage. Vor dem Heimspiel gegen den FC Lauenburg warteten einige Überraschungen auf Koßatz. So war ihm das Titelblatt der Stadionzeitung gewidmet. Alle Spieler liefen in einem Shirt auf, dass ihm und seinem Abschied gewidmet war. Es trug einen Gruß („Mach es gut, Paddy!!“) und „seine“ Nummer 14. „Die gesamte Mannschaft und das Trainerteam hatten die Idee dafür. Patrik ist als Mensch super und da wollten wir einfach etwas Besonderes zurück geben“, verrät Franke. „Dieser Zusammenhalt zeichnet uns als Verein auch aus.“ Ob Koßatz dem ASV künftig in anderer Funktion erhalten bleiben könnte, „wisse wir noch nicht“, so Franke. „Er will dabei bleiben und wir wollen das auch. Wir werden sehen, was wir machen.“

"Natürlich wollen wir aufsteigen"

"Mach es gut, Paddy!!" Die Idee der Shirts entstand im Kreise der Mannschaft. Foto: ASV Bergedorf 85

Als Spieler wird der einst in der Regionalliga aktive Koßatz jedenfalls ein großes Loch zurücklassen. „Natürlich wird er fehlen! Aber wir werden seinen Wegfall kompensieren müssen, auch wenn es schwer wird. Gerade im Training hat er mit seiner Erfahrung die jungen Spieler gefördert. Das wird jetzt leider fehlen“, erzählt Franke, der mit seinen „Elstern" rein sportlich auf der Erfolgswelle reitet. Die Herbstmeisterschaft ist bereits eingetütet, nun will man sich da oben auch festbeißen. Denn: der Aufstieg ist auch das erklärte Ziel, was Franke ausgibt: „Natürlich wollen wir aufsteigen - auch wenn die Konkurrenz stark ist. Der Oststeinbeker SV, der MSV Hamburg und auch der FSV Geesthacht sind harte Brocken, aber wir sind oben dran.“

14. Minute: Banner der Fans und Führungstor

Die Akteure liefen alle mit der Nummer "14" ein. Foto: ASV Bergedorf 85

Dass diese Saison als Aufsteiger bisher so souverän vonstattengeht, überrascht selbst den Übungsleiter. „Wir hatten uns vorgenommen, oben anzugreifen - und haben demnach auch den Kader zusammengestellt. Dass es so gut läuft, damit habe ich aber nicht gerechnet“, verrät der Coach und erläutert weiter: „Wir müssen oben dran bleiben. Sollten wir als Zweiter aufsteigen, dann ist das auch in Ordnung. Aber das Ziel ist natürlich Platz eins!“ Klare Vorstellungen was die Zukunft angeht.

Doch am vergangenen Sonntag rückte das Sportliche zunächst einmal in den Hintergrund. Auf seiner Internet-Präsenz ließ der ASV verlauten: „Wir wünschen Patrik für die Zukunft alles Gute!“ Und wie es der Zufall so wollte, war die Zahl „14“ an diesem Mittag omnipräsent. Denn: In der 14. Minute entrollten die Fans ein Banner mit Grüßen an Patrik Koßatz. Ebenfalls in der 14. Minute brachte Stephan Funk die 85er in Führung. Ein Abschied, der wahrlich wie die Faust aufs Auge passte...