Lohbrügges Zugänge: Hamdan führt das halbe Dutzend an

Drei Spieler kommen von „85“ zum VfL – Hoppe aus Meiendorf an den „Binner“

01. Juli 2018, 23:38 Uhr

Soll die VfL-Abwehr verstärken. Adam Hamdan, der an den Binnenfeldredder zurückkehrt. Foto: KBS-Picture.de

Kaum war die alte Saison beendet, da hatte der VfL Lohbrügge bereits die ersten Hausaufgaben bei seinen Planungen für die kommende Spielzeit gemacht: Das neue Trainer-Duo Sven Schneppel und Elvis Nikolic, das schon am letzten Spieltag der abgelaufenen Saison beim Klub Kosova den verhinderten Mato Mitrovic vertrat, holte fünf neue Spieler zum Kader hinzu. Jetzt, nachdem die Lohbrügger die Vorbereitung auf die kommende Serie wieder aufgenommen haben, steht fest: Es sind sogar sechs Zugänge. Dafür hat ein Top-Spieler der abgelaufenen Spielzeit den VfL verlassen.

Wach sein lohnt sich – und so wurden Schneppel, Nikolic und Mitrovic schnell tätig, nachdem der Abstieg des FC Bergedorf 85 aus der Landes- in die Bezirksliga feststand. Das Ergebnis der Mühen: Gleich drei der Spieler, die im Sommer an den Binnenfeldredder gewechselt sind, trugen bis zum letzten Spieltag der Saison 2017/2018 noch das Trikot des Clubs von den Sander Tannen. „Es zahlt sich aus, wenn man die Augen aufhält und seine Kontakte nutzt“, erklärt Schneppel mit Blick auf die Noch-Bergedorfer und künftigen Lohbrügger Boris Lastro, Justin Lübcke und Domagoj Bozic. Auch der Zugang von Artur Hoppe vom Meiendorfer SV stand früh fest. „Er“, verrät Schneppel, „ist mir positiv aufgefallen, als ich mir den MSV angesehen habe.“ Also fühlte „Schnepp“ vor – und erhielt von Hoppe das Ja-Wort für eine Saison im VfL-Dress.

„Wir haben festgestellt, dass wir uns in der Defensive verstärken mussten“

Als einer von drei Ex-Bergedorfern heuert Justin Lübcke, hier noch im Sasel-Trikot, beim VfL an. Foto: Merk

Auf Seiten der Abgänge teilt der künftige VfL-Coach zunächst mit: Björn Garvs und Pascal Asante gehen zum ASV Bergedorf 85, der von der Kreis- in die Bezirksliga aufgestiegen ist. „Leider“, wie Schneppel anfügt, „dadurch verlieren wir hinten zwei erfahrene, lautstarke Spieler.“  Ahmad Abdul Hafiz wird auch in der neuen Serie weiterhin zum Kader gehören, nachdem „er hat uns gegenüber angedeutet hatte, dass er sich anderweitig orientieren wird“, sagt Schneppel.  Sicher ist dagegen, dass – siehe oben – einige Noch-Bergedorfer künftig die Bezeichnung „Ex“ tragen werden. Zu einem weiteren Abgang kommen wir später. 


Damit erst einmal zu den Neuen – und den Einschätzungen des Coaches über seine künftigen Kicker. „Mit Boris Lastro bekommen wir einen Keeper dazu, der auf der Linie über alle Zweifel erhaben ist. Und was mir gefällt: Er redet viel mit seinen Vorderleuten“, freut sich Schneppel, dass er künftig auf der Torhüter-Position einen arrivierten Schlussmann hat, der gemeinsam mit Alen Brandic und Said Sigarieazar um die Rolle als Nummer eins konkurrieren wird. Auch bei Justin Lübcke ist sich Schneppel sicher, dass er und seine Mitstreiter einen guten Griff getan haben. 

„Adam ist genau der Spielertyp, der uns in den vergangenen Jahren gefehlt hat“

Neuer Goalie: Auch Boris Lastro, der zuletzt für Bergedorf 85 spielte, heuert beim VfL an. Archivfoto: noveski.com

„So einer wie er fehlte uns“, sagt Schneppel über den 20-Jährigen, der vor seinem Engagement in Bergedorf beim TSV Sasel, Altona 93 und in Spanien aktiv war. Domagoj Bozic, den dritten Neu-Lohbrügger mit „85“-Vergangenheit, „fand ich schon bei V/W Billstedt richtig gut. Ich bin überzeugt, dass auch er uns weiterhilft“, so Schneppel. Als neuer Abwehrchef kehrt derweil Adam Hamdan, der am Binnenfeldredder seine Karriere im Herrenbereich begann und anschließend für die TuS Dassendorf, den SV Curslack-Neuengamme, den SC Condor und den SC V/W Billstedt seine Schuhe schnürte, zum VfL zurück. „Ich habe Adam schon in der A-Jugend beim VfL trainiert. Er ist genau der Spielertyp, der uns in den vergangenen Jahren gefehlt hat und wird gerade unseren jungen Wilden auf und neben dem Spielfeld anleiten“, sagt Schneppel. Mit Hamdan kommt Sandjar Ahmadi aus Billstedt.

Über die Stärken des VfL in der Offensive „brauchen wir nicht zu reden. Da ist Potenzial ohne Ende vorhanden. Beim Blick auf das Torverhältnis haben wir festgestellt, dass wir uns in der Defensive verstärken mussten – auch, weil wir dort mit Garvs und Asante-Sefa Abgänge zu verzeichnen haben. Wir wollten für diesen Bereich Spieler, die klare Ansagen machen und in der Lage sind, eine Mannschaft auch mal mitzureißen. Leute, die eine Mentalität haben, wie sie im aktuellen Kader Anto Zivkovic hat“, erklärt Schneppel, der allerdings in der vordersten Reihe damit klarkommen muss, dass Torjäger Antonio Kobas (25 Treffer) den Verein aus privaten Gründen in Richtung kroatische Heimat verlassen hat. Der Ersatz könnte aus den eigenen Reihen kommen: Der lange verletzte Gerrit Bezin überzeugte in der bisherigen Saisonvorbereitung. „Er ist für uns gefühlt wie ein weiterer Zugang“, konstatiert Schneppel abschließend.

Jan Knötzsch