Altenwerders letztes Hurra
Bettin „hat schon Pferde kotzen sehen“, plant aber für Bezirksliga
Nachdem Altenwerder am Wochenende die beste Offensive der Liga aus Billstedt mit 3:2 geschockt hatte, dürfte Tabellensechster Barsbüttel gewarnt gewesen sein. Geholfen hat es den „Weißen Schwänen“ um Trainer Taneli aber nicht. Nach einer ausgeglichenen und torlosen ersten Halbzeit, nahm der FTSV nach Wiederanpfiff das Heft des Handelns an sich und kam zum verdienten 3:1-Auswärtserfolg. Während Barsbüttel wenig einfiel, profitierte das Konterspiel der Gäste vor allem vom stark aufgelegten Mümin Mus. Dieser erkämpfte sich in Minute 55 den Ball und leitete den schnellen Gegenangriff über Cafer Eken ein, den Waldemar Grigoruk zur Führung abschloss. Zehn Minuten später kopierte Altenwerder das Erfolgsrezept: Erneut war es Mus, der die Situation einleitete, dieses Mal profitierte Eugen Götz von seinem Assist.
„Wir waren zwei Tore besser“
Nachdem Barsbüttel durch einen Foulelfmeter noch einmal verkürzte (80.), stellte Altenwerder durch Mümin Mus, ebenfalls per Foulelfmeter, den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her, der laut Bettin die Leistung widerspiegelt: „Wir waren zwei Tore besser.“ Die Leistungssteigerung seiner Mannschaft in den letzten Spielen sei für ihn dabei kein Zufall: „Das ist das Ergebnis eines Selbstreinigungsprozesses. Der ein oder andere ist weg, andere wichtige Spieler wie Grigoruk und Koschnick sind zurück. Dazu spielt auch die Psyche eine Rolle; man weiß jetzt, dass der Drops gelutscht ist.“ Ohne den Ballast eines drohenden Abstiegs, mit dem man sich inzwischen abgefunden habe, ließe sich endlich wieder befreit Fußball spielen: „Dass wir das können, haben wir ja hier und da schon gezeigt.“
Dennoch plant man in Altenwerder für die Bezirksliga. „Es hängt nicht von uns ab. Man müsste schon mehr als ein Realist sein, um noch an einen Nichtabstieg zu glauben. Die Glücksgöttin Fortuna müsste auf unserer Seite sein. Aber man hat ja auch schon Pferde kotzen sehen, und das vor der Apotheke. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir stecken die Kerze an und beten“, strapaziert Bettin flachsend das Phrasenschwein. Mit mehr Ernsthaftigkeit plant er hingegen die nächste Spielzeit: „Wir haben kaum Aderlass. Zwei Drittel der Mannschaft werden wir für die Bezirksliga halten, mit dem anderen Drittel finden Gespräche zur Sondierung statt. Über Abwerbungen mache ich mir keine Sorgen.“ Verlassen werden den FTSV hingegen die Lüben-Brüder Finn und Ole, die Torhüter van Toledo und Bakir sowie Justin Drechsler. Sollte man den Rest zusammenhalten, ist Bettin optimistisch, was den direkten Wiederaufstieg angeht, schränkt aber ein: „Die Erfahrung zeigt, dass so etwas immer schwer ist. Es wäre vermessen zu sagen, dass der Aufstieg Pflicht ist. Aber mit der Truppe haben wir gute Chancen, ganz oben mitzuspielen.