Oberliga

Auch dank „Slapstick-Triple-Alu-Abstauber-Tor“: „Individuelle Klasse“ von „Dasse" bricht AFC „das Genick"

27. Oktober 2022, 11:00 Uhr

Oliver Doege hatte gut lachen. Der "Sechser" der TuS war Nutznießer der Slapstick-Aktion und beförderte das Runde letztlich ins Eckige. Foto: Bode

811 zahlende Zuschauer wollten sich das Nachholspiel zwischen dem Altonaer Fussball-Club und der TuS Dassendorf nicht entgehen lassen. Eine tolle Kulisse auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn für einen (Champions League-)Mittwochabend. Für die Amateurfußball-Interessierten, die sich das Oberliga-Duell nicht hautnah zu Gemüte führen konnten oder wollten, bot der AFC einen „YouTube“-Livestream an. Eine gelungene Übertragung - nur das Fazit des Kommentators fiel am Ende etwas ernüchternd aus: „Schön, dass wir noch ein Tor gemacht haben. Aber ansonsten war das ziemlich blass!“

Kapitän Martin Harnik brachte die "Wendelwegler" nach einer halben Stunde auf die Siegerstraße. Foto: Bode

Altona-Coach Andreas Bergmann sah das jedoch offensichtlich etwas anders: „Das Ergebnis ist einfach zu hoch und die Tore sind mal wieder unnötig und so ein bisschen aus dem Nichts heraus gefallen. So viel zugelassen haben wir nicht“, befand der 63-Jährige - und erklärte weiter: „Wir hatten eine gute Einstellung und waren auch ziemlich griffig.“ Ganz und gar nicht griffig war sein Team allerdings beim 0:3. Allein jener Treffer widersprach der Aussage von Bergmann energisch.

Henrik Dettmann leitete den Dassendorfer Angriff ein. Tarec Blohm ließ Minou Tsimba-Eggers ziemlich einfach stehen und bediente Oliver Doege, der den Ball an Steffen Neelsen vorbei legte und den Altonaer Innenverteidiger auf wenigen Metern überspurtete. Martin Harnik hatte daraufhin rechts im Strafraum ganz viel Zeit und Platz - und plötzlich nahm das Scheibenschießen seinen Lauf. Im wahrsten Sinne des Wortes! Len Aike Strömer beförderte den Querpass an die Latte, Doege köpfte den Abpraller an den Pfosten, ehe Harnik im dritten Anlauf wiederum am Quergebälk scheiterte. Drei Alu-Treffer binnen weniger Sekunden - und es ging weiter. Den folgenden Fallrückzieher von Strömer entschärfte Julian Barkmann, aber schließlich bugsierte Doege das Runde mit dem Außenrist überlegt ins Eckige (79.)!

"Die individuelle Qualität von Dassendorf hat uns das Genick gebrochen"

Es war die endgültige Entscheidung in diesem Spiel, in dem der eingewechselte Kevin Prinz von Anhalt in der Nachspielzeit - nach einem Foul von Amando Aust an ihn selbst - per Strafstoß nur noch für Ergebniskosmetik sorgen konnte (90. +1). „Wir hatten Phasen im Spiel, wo wir am Drücker waren und die Möglichkeiten hatten, vielleicht auch den Ausgleich zu erzielen oder sogar eine andere Situation entstehen zu lassen“, konstatierte Bergmann. „Aber man muss dann auch einfach sagen, dass uns die individuelle Qualität von Dassendorf in einigen Situationen einfach das Genick gebrochen hat.“

Harnik trifft zur Führung, Lam bestraft Passivität

Zhi-Gin Lam ist nach langer Verletzungspause zurück und erzielte das vorentscheidende 2:0. Foto: Bode

Im ersten Durchgang war es Harnik, der die Gäste auf die Siegerstraße brachte. Nach einer guten halben Stunde pflückte er einen herrlichen Ball von Mattia Maggio mit der Luft aus der Brust, marschierte auf und davon - und schob mit links zur Gäste-Führung ein (30.). Bis zur 70. Spielminute ließ der zweite Torerfolg der „Wendelwegler“ auf sich warten, ehe die AFC-Defensive wieder durch Passivität glänzte. TuS-Torsteher Sebastian Kalk war Initiator der Szene. Über Aust und Maggio kam die Kugel zu Harnik, der das Leder über die Kette hob. Zhin-Gin Lam zog an Yannick Petzschke und Theo Behrmann vorbei, auch Barkmann blieb auf der Linie kleben - 0:2!

Mit dem „Slapstick-Triple-Alu-Tor“ zum 3:0 war die Partie an der „AJK“ endgültig entschieden. „Dasse“ setzte seine Aufholjagd fort - während Altona die zweite Heimschlappe in Folge hinnehmen musste. 

Autor: Dennis Kormanjos