Curslack bezahlt Test-Highlight gegen „Rothosen“-U23 teuer!

HSV II besiegt zehn „Deichkicker“ 4:0

20. Oktober 2015, 23:03 Uhr

"Rothose" Bibie Njie (l.) im Kampf um den Ball gegen Curslacks Mike Beldzik. Foto: noveski.com

Den ersten Schreckmoment musste Curslack-Coach Torsten Henke im Testkick gegen die U23 des Hamburger SV bereits nach acht Minuten schlucken: Bei einem unglücklichen Zusammenprall mit „Rothosen“-Keeper Johannes Kreidl verletzte sich SVCN-Angreifer Marcel von Hacht und musste mit einer dicken Beule am rechten Oberschenkel vorzeitig raus. Gestützt von zwei Mitspielern verließ von Hacht die Ersatzbank wenig später und wurde in die Kabine geleitet. Der 24-Jährige wird seinem Team im wichtigen Ligaspiel am Samstag gegen Meister Dassendorf mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlen. Doch damit ist er nicht der einzige Spieler...

Der rechte Oberschenkel von Marcel von Hacht schwillt nach einem Zusammenprall mit HSV II-Keeper Kreidl an. Foto: noveski.com

Der Regionalligist war in der Anfangsphase zwar das spielbestimmende Team – doch Curslack-Fänger Babuschkin musste nur einmal richtig eingreifen, als Kulikas den Schlenzer ins lange Eck versuchte und der ehemalige AFC-Torsteher glänzend parierte (25.). Die 29. Spielminute sorgte für die Entscheidung und nahm die Spannung aus der Partie: Witalij Wilhelm mit einem katastrophalen Rückpass genau in den Lauf von Kulikas, der frei auf das Hausherren-Tor zusteuerte und von Jan Bannasch zu Fall gebracht wurde. Referee Malte Jonas (Meiendorfer SV) stellte den Verteidiger aufgrund der Notbremse mit glatt Rot vom Platz und entschied auf Strafstoß! „Ich weiß nicht, ob man diese Rote Karte in einem Freundschaftsspiel geben muss. Selbst drei Spieler vom HSV sind zum Schiedsrichter hin und haben ihm gesagt, er solle die doch zurücknehmen“, so Curslack-Kapitän Patrik Papke nach der Partie, und weiter: „Daraufhin antwortete der Schiri, dass er nichts anderes machen könne, da es nun mal die Regel sei. Natürlich war das ein bisschen schade, sonst wäre es vielleicht etwas spannender geworden.“ Dominik Jordan verwandelte den fälligen Elfer eiskalt ins linke untere Toreck (30.)!

Bannasch (l.) kommte gegen Kulikas (M.) einen Schritt zu spät. Dieser stürzt daraufhin in Torwart Babuschkin hinein. Foto: noveski.com

Bitter für die „Deichkicker“: Neben von Hacht wird nun auch Bannasch am Samstag fehlen. „Das ist natürlich sehr ärgerlich“, befand auch Coach Henke anschließend, der zudem auf die angeschlagenen Christoph Hammel (Zerrung) und Marvin Schalitz (Rücken) verzichten musste. Den zweiten Durchgang eröffnete der gerade eingewechselte 18-jährige Bibie Njie mit einem herrlichen Kopfballtreffer zum 2:0 für den Regionalligisten. Der eigentlich noch für die A-Bundesliga des HSV kickende Angreifer nickte eine tolle Charrier-Flanke von rechts in den Giebel (49.)! Für den Endstand sorgten Rafael Brand, der aus halblinker Position ganz trocken ins lange Eck einschoss (73.) sowie Vesel Limaj, der einen Charrier-Pass vor 287 Zuschauern am Gramkowweg zum 4:0 einschob (86.).

Eike Kleine (l.) versucht, Rafael Brand die Kugel vom Fuß zu spitzeln. Foto: noveski.com

Mit zehn Mann hielt der Oberligist jedoch ordentlich dagegen und kam seinerseits in Minute 83 zur besten Chance, als Jan Landau den quirligen Christian Degener bediente – und dieser komplett blank stehend an Kreidl scheiterte. „Den musst du machen“, rief Henke seinem Schützling zu, der bereits direkt nach Wiederanpfiff mit einem schönen Kopfball nach einer Ecke nur knapp das linke Eck verfehlte (47.). Unmittelbar nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 0:2 rauschte ein Landau-Volley nach einem Papke-Freistoß von halblinks nur um Zentimeter am langen Pfosten vorbei (52.). Dementsprechend konnte Henke mit seiner Truppe auch zufrieden sein. „Ich habe sehr viel Positives gesehen. Mit elf Mann hätten wir sicherlich keine drei oder vier Tore bekommen. Über weite Strecken war das sehr gut – auch vor dem Hintergrund, dass wir eine Stunde in Unterzahl gespielt haben. Vor allem für die jungen Spieler war das eine schöne Erfahrung.“ Routinier Papke bilanzierte abschließend: „Wir haben das nicht schlecht gemacht und gut gestanden. Ehrlich gesagt habe ich vom Tempo her etwas mehr erwartet. Der HSV hat viel in die Breite gespielt, wenig in die Spitze. Aber natürlich hatten sie auch nicht alle Mann dabei.“

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