Ebbers weckt seine Victorianer aus dem Tiefschlaf!

Curslack 45 Minuten lang famos, dann kraftlos

16. Mai 2015, 20:49 Uhr

Marius Ebbers (l.) hämmert den Ball zum 2:2 in die Maschen. Foto: noveski.com!

Wirklich durchdacht und mit klarem Konzept agierend, wirkte das Spiel des SC Victoria über 73 Minuten lang nicht gerade. Speziell in den ersten 45 Minuten kamen die Göttling-Kicker kaum bis gar nicht zur Entfaltung. Im Gegenteil: der zuletzt nicht erfolgsverwöhnte SV Curslack-Neuengamme spielte an der Hoheluft stark auf, war im Vergleich zum Heimspiel aus der Vorwoche gegen BU (0:1) überhaupt nicht wieder zu erkennen. Die 2:1-Pausenführung war nicht nur verdient, sondern hätte höher ausfallen können, wenn nicht gar müssen. Doch dann musste auch der SVCN unliebsame Bekanntschaft mit Marius Ebbers machen, der mit seinem Treffer in Minute 73 die Wende einleitete.

Curslacks Beldzik (r.) hatte nach Landaus-Querpass keine Mühe mehr und schob zum 1:0 ein. Foto: noveski.com

Zwischen der 18. und 22. Spielminute ging es vor 202 Zuschauern richtig rund. Zunächst verstolperte Alexandros Tanidis völlig unbedrängt und leichtfertig die Kugel. Jan Landau war durh und legte noch einmal uneigennützig quer für Mike Beldzik, der keinerlei Mühe mehr hatte – 0:1 (18.)! Die Führung hatte indes keine 60 Sekunden bestand, denn im direkten Gegenzug fand Vincent Boock mit seinem Anspiel aus halbrechter Position am zweiten Pfosten Rinik Carolus – 1:1! Nachdem Landau erneut ohne Ende Platz hatte und sogar noch die doppelte Option, einen Nebenmann zu bedienen, suchte er diesmal höchstselbst den Abschluss und verzog (20.). Doch das machte gar nichts, da der SC Victoria die Gäste vom Deich zum Toreschießen förmlich einlud.

Postwendend grätschte Carolus (l.) zum 1:1 ein. Foto: noveski.com

Keiner griff den bärenstark aufspielenden Mike Beldzik auf dessen rechter Offensivseite an. Seine Hereingabe fand den von der SCV-Defensive in Vergessenheit geratenen Landau. Dieser hatte im Zentrum alle Zeit der Welt und schob locker-leicht aus fünf Metern ins rechte untere Eck ein – 2:1 SVCN (22.)! Etwas mehr als eine halbe Stunde war vorüber, da komibinierten sich die Henke-Schützlinge herrlich durch die Hausherren-Abwehr. Witalij Wilhelm mit dem Querpass von links und Beldzik direkt weiter in die Spitze, wo Stjepan Radic auf und davon war, sich nur dem glänzend reagierenden Tobias Grubba geschlagen geben musste (36.). Das Spiel Victorias bis dato behäbig, ohne Fortune und scheinbar beeindruckt von dem Regionalliga-Melde-Rückzug unter der Woche. Auch Marius Ebbers blieb zunächst ohne Schussglück, als sein Schlenzer das Gehäuse von Freddy Böse deutlich verfehlte (41.).

Wuchtig per Kopf zum Sieg: Vickys Tanidis (M.). Foto: noveski.com

Nach der Pause kam Vicky zwar auf und dominierte das Geschehen – ohne dabei aber wirklich zwingend vor dem Kasten von Böse aufzutauchen. Bis zu jener 73. Spielminute, als Dennis Thiessen nach feiner Einzelaktion von halblinks mit seinem Geschoss nur am rechten Innenpfosten scheiterte, Ebbers im Nachsetzen zunächst noch hängen blieb, im zweiten Versuch aber wuchtig in die Maschen einschoss! Der Ausgleich schien regelrecht ein Weckruf gewesen zu sein. Denn plötzlich erspielte sich die Göttling-Eleven Chance um Chance. Während bei Curslack die Kräfte spürbar schwanden. Der eingewechselte Cem Cetinkaya fand in Böse seinen Meister, als dieser gegen den völlig blank vor ihm auftauchenden „Joker“ in herausragender Manier parierte (75.). Die nachfolgende Ecke führte jedoch zum Erfolg: kurz ausgeführt landete das Leder bei Innenverteidiger Marcus Rabenhorst, der ungeahnte Qualitäten unter Beweis stellte und das Spielgerät butterweich ins Zentrum flankte, wo Tanidis seinen Fauxpas vor dem 0:1 wieder wett machte und zum 3:2 einnickte (76.)!

Anschließend hätten Rabenhorst, der mit seinem Kopfball nach Cetinkaya-Freistoß nur das Quergebälk traf und auch Tanidis den Abpraller nicht ins Netz bugsieren konnte, da Schalitz auf der Linie rettete, sowie abermals Cetinkaya, der zunächst freistehend verzog und kurz darauf aus kürzester Distanz am Pfosten vorbei köpfte, das Ergebnis in die Höhe schnellen lassen können. Während Lutz Göttling die Meisterschaft weiter fest ins Visier nimmt („Das ist unser Ziel!“), konnten die „Deichkicker“ ihrem Trainer Torsten Henke zu dessen 49. Geburtstag nur bis zur 73. Spielminute ein Geschenk machen.

Die Partie in Bilder erzählt noveski.com!

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