Ein flotter „Tore-Dreier“: „Knaller-Kastl“ führt SVA zum 7:2-Sieg

Altengamme bezwingt Lohbrügge – VfL gibt sich auf und sieht zwei Mal „Gelb-Rot“

04. Dezember 2017, 11:38 Uhr

Foto: timelash.de

Neun Tore, zwei davon durch Elfmeter. Zwei Platzverweise. Und obendrein ein Dreifach-Torschütze: Wer am Samstag den Weg an den Binnenfeldredder wählte, um dort der Partie des VfL Lohbrügge gegen den SV Altengamme beizuwohnen, bekam Einiges geboten. Am Ende stand ein 7:2-Erfolg für die Gäste um Coach Jörn Geffert zu Buche, dessen SVA sich an der alten Wirkungsstätte seines Trainers schon zur Pause auf Kurs in Richtung „Dreier“ befand, obwohl es der VfL bis kurz vorm Seitenwechsel nochmal spannend gemacht hatte. Doch vor allem gegen einen Akteur fanden die Hausherren, bei denen Co-Trainer Yusuf Ay den in Kroatien weilenden Mato Mitrovic vertrat, kein Mittel.

„Es kann sein, dass mir das in der Jugend mal gelungen ist. Oder vielleicht im Spiel Jung gegen Alt...“, erklärte Jonas Kastl mit Blick auf das, was ihm da in Lohbrügge geglückt war. Drei Mal hatte der 23-Jährige am „Binner“ den Ball im Netz versenkt. Ausgerechnet dort. Ausgerechnet gegen jenen VfL Lohbrügge, dessen Trikot Kastl selbst schon einmal trug. Und ausgerechnet er, der eher als „Mann fürs Grobe“ in der Defensive statt als geborener Torjäger bekannt ist. „Es ist schon eine schöne Sache, mal vom Verteidigen wegzukommen und vorne zu treffen. Vor allem, wenn es dann gleich drei Treffer sind. Etwas Besonderes war natürlich der Elfmeter. Ich weiß nicht, ob ich jemals zuvor einen geschossen habe“, verriet der Dreifach-Torschütze.

Die Lohbrügger Holz und Zivkovic müssen frühzeitig vom Feld

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Den Torreigen jedoch eröffnete ein Anderer: Dennis Herzberg, ebenso wie Kastl kein Torjäger. Nach 14 Minuten war er dennoch erfolgreich und besorgte das 1:0 für die Geffert-Schützlinge. Kastl ließ mit seinem ersten Treffer nach 21 Minuten das 2:0 folgen und erhöhte nur weitere vier Zeigerumdrehungen später auf 3:0. Damit schien die Messe bereits nach nicht einmal einer halben Stunde gelesen. Doch weit gefehlt: Es sollte noch einmal eng werden. Erst brachte Antonio Kobas nach 28 Minuten den Ball zum 1:3-Anschlusstreffer im Netz des SVA-Tores unter. Dann bezwang Duro Arlovic nach 36 Minuten Altengammes Schlussmann Alexander Golinske, Urplötzlich stand es nur noch 3:2 für die Gäste. Doch die sollten vor dem Seitenwechsel noch einmal treffen. Mit dem von Kastl erwähnten Elfmeter, den der Mann mit der blauen Nummer 23 auf dem Rücken des weißen SVA-Trikots zum 4:2 an VfL-„Goalie“Alen Brandic vorbei verwandelte.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es 22 Minuten, ehe das Spielgerät wieder im Netz zappelte – und wieder tat es dies hinter Brandic. Diesmal hatte Philip Alpen den Ball zum 5:2 für seine Mannschaft versenkt. Die letzte Viertelstunde des Spiels sollte es dann in sich haben: Erst holte sich Lohbrügges Jonas Holz die „Ampelkarte“ ab (75.), dann folgte ihm rund sieben Minuten später sein Teamkollege Anto Zivkovic, der ebenfalls „Gelb-Rot“ sah. Gegen nur noch neun Mann hatte Altengamme anschließend leichtes Spiel, noch zwei weitere Treffer folgen zu lassen: Erst verwandelte Jannis Reinhardt einen Freistoß fünf Minuten vor Schluss zum 6:2, dann traf Jonas Buck vom Elfmeterpunkt zum 7:2-Endstand (88.). Kurios: Bei diesem Strafstoß rührte sich VfL-Keeper Brandic kein Stück, sondern verharrte in der Hocke auf seiner Linie ohne sich bewegen zu wollen.

„Die 30 Punkte sind eine tolle Grundlage, auf der das Team aufbauen kann“

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Dem SVA war dies egal. Am Ende wurden die drei Punkte im Teamkreis lautstark gefeiert. Mittendrin auch die Ex-VfLer: SVA-Coach Coach Jörn Geffert, der in seinem dritten Spiel als Übungsleiter der Kicker vom Gammer Weg endlich seinen ersten Sieg einfuhr, und Jonas Kastl. Die Stimmung war angesichts der Tatsache, dass die Altengammer trotz des zwischenzeitlichen Hickhacks in der Trainerfrage, dem sofortigen Rücktritt von Daniel Andrade-Granados und dessen „Co“ Daniel Grosse und der Amtsübernahme durch Geffert eine starke erste Saisonhälfte gespielt haben, bestens. „Unsere Saison war bislang super. Mit den 30 Punkten, mit denen wir jetzt in die Winterpause gehen, haben wir eine tolle Grundlage, auf der das Team sehr gut aufbauen kann“, bilanzierte Kastl und erklärte aus seiner Sicht zum Trainerwechsel: „Ich komme mit Geffi super klar und habe ein gutes und offenes Verhältnis zu ihm. Es herrscht ein reger Austausch.“

Jan Knötzsch