LL Hammonia

„Ein Schritt nach vorne“ auf der einen, ein „goldenes Händchen“ auf der anderen Seite

BU II egalisiert 0:2- und 1:3-Rückstand bei Niendorf II

25. November 2019, 17:58 Uhr

Sorgte nach seiner Einwechslung mit für die Wende: Jannik Landwehr, der aufgrund seiner Präsenz von Trainer Haimerl in den Sturm beordert wurde. Foto: Bode

Am Ende waren sich beide Trainer einig: „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, ist eine Punkteteilung in Ordnung“, konstatierten sowohl Niendorf II-Coach Jan Ramelow als auch BU II-Trainer Jan Haimerl nach torreichen 90 Minuten. Obwohl beide Seiten mit dem einen Zähler leben konnten, haderte Ramelow mit dem Aspekt: „Wenn man zweimal mit zwei Toren führt, ist es ein Stück weit ärgerlich, weil man das Gefühl hat, mehr mitnehmen zu können.“ Dem entgegnete Haimerl: „Natürlich haben wir uns über den 3:3-Ausgleichstreffer gefreut, hätten aber auch gerne noch das Vierte gesehen, weil wir das Spiel ab der 65. Minute total im Griff hatten.“

Mit Ilyas Afsin, Marlon Stannis, Blerim Qestai und Lerom Shalom hatten die Hausherren vierfache Oberliga-Unterstützung an Bord. Während der Gast auf die Dienste von Keeper Oliver Gaedtke und Verteidiger Dominik Ulrich zurückgreifen konnte. Keine 120 Sekunden nach Beginn bezwang die eine Liga-Leihgabe die andere, als Afsin per Direktabnahme Gaedtke das Nachsehen gab. Eben jener Afsin war es auch, der den zweiten Treffer einleitete, ehe Bennet Peter in der Mitte per Kopf vollstreckte (25.). „In der ersten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht, zwei schöne Tore erzielt und verdient geführt“, befand Ramelow. „Wir haben sicherlich keine richtig gute, aber auch keine richtig schlechte erste Halbzeit gespielt – sie war durchwachsen oder normal. Der einzige Unterschied war, dass Niendorf aus vier Torschüssen zwei Tore macht und wir es bei acht Torschüssen, wo wirklich zwei, drei gute Dinger dabei waren, nicht hinbekommen haben, auch nur einmal zu treffen“, meinte derweil Haimerl, der allerdings auch sah, wie Gaedtke seine Elf zweimal in Eins-gegen-Eins-Situationen im Spiel hielt.

"Wir haben BU die Tür wieder ein Sück weit aufgemacht"

Niendorfs Liga-Leihgabe Ilyas Afsin erzielte die frühe Führung. Foto: KBS-Picture.de

Der Übungsleiter der Barmbeker bewies jedoch ein „goldenes Händchen“, indem er den eigentlichen „Sechser“ Jannik Landwehr nach gut 35 Minuten für Victor Steen, der vor dem 0:2 auf seiner Abwehrseite fehlte, brachte und in die Spitze beorderte. „Er sollte vorne für ein bisschen mehr Größe und körperliche Präsenz sorgen“, verriet Haimerl. Gesagt, getan. Denn Landwehr verlängerte einen Einwurf auf Moritz Scholz, der per Tunnler zum 1:2 einschoss (48.). In der Folge habe sein Team aber „im Kollektiv geschlafen und im direkten Gegenzug das Dritte eingefangen“, ärgerte sich Haimerl über den Gegentreffer von Qestai (49.). „Dann hatten wir 15 Minuten, wo man das Gefühl hatte, dass die Mannschaft diese sofortige Antwort von Niendorf erstmal verdauen muss. Aber ab der 65. Minute hatten wir das Spiel total im Griff. Während die U23 der „Sachsenwegler“ mehr und mehr den Zugriff verlor. „In der zweiten Halbzeit waren wir ein Stück weit zu passiv, hatten nicht mehr so sehr die Verbindung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen und haben nicht mehr kompakt genug verteidigt mit alle Mann. Dadurch haben wir BU auch ein Stück weit die Tür wieder aufgemacht – sie haben das genutzt“, so Ramelow.

"Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen"

Erst setzte Oliver Desimeier per Kopf seinen persönlichen Lauf der letzten Wochen fort (73.). Dann schädelte „Joker“ Landwehr eine Hereingabe von Jonas Wesemann zum 3:3 ins Tornetz (77.). „Wir haben wieder gezeigt, dass die Mannschaft die Spielklasse immer mehr annimmt und immer besser zurechtkommt. Letztlich sind wir zufrieden, da wir den Abstand zu Niendorf und die aktuelle Position halten wollten. Das ist gelungen“, bilanzierte Haimerl. Auch Ramelow sah bei seinem Team – nach dem Wutanfall in der Vorwoche – „einen Schritt nach vorne“. Denn: „Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen – nämlich aus einer ganz schweren Phase. Wir haben schon gegen Rantzau ein paar Dinge richtig gemacht, uns viele Torchancen erspielt, aber eben auch selbst geschadet. Das haben wir diesmal besser gemacht.“

Autor: Dennis Kormanjos