LOTTO-Pokal
Ein „stolzer“ Puder, ein lobender Hirsch: Teutonia 05 beendet das Pokal-Märchen der HT 16!
Zwei Torschützen im direkten Duell: Teutonias Miguel Fernandes (li.) und Dieter Forkert. Foto: Nicky Bude
Kevin Weidlich (li.), der das 1:0 mit einem herrlichen Pass vorbereitet hat, im Kampf um den Ball mit Umut Kocin. Foto: Nicky Bude
Auch vom schier übermächtigen Gegner aus der Regionalliga gab es im Anschluss überaus lobende Worte für den Bezirksligisten: „Natürlich war es für die das Spiel des Jahres. Aber wenn man dann noch bedenkt, dass HT 16 erst vorgestern gespielt hat, und sich dann so präsentiert – mein absoluter Respekt!“, äußerte Teutonen-Trainer Dietmar Hirsch seine Hochachtung vor dem krassen Underdog. Dass das Pokal-Achtelfinale auf dem Grandplatz an der Legienstraße stattfand, da sich für die Hausherren die Optionen an der Kandinskyallee und am Von-Elm-Weg aufgrund des nicht gestatteten Verkaufs von Speisen und Getränken zerschlugen, machte Hirsch ebenso wenig aus: „Ich bin überhaupt nicht sauer, dass wir auf Grand gespielt haben. Um Gottes willen. Ich bin auf so einem Platz aufgewachsen“, war es auch für den Ex-Profi eine Rückkehr zu den Anfängen.
Fernandes stellt Weichen früh auf Favoriten-Sieg
Die Teutonen-Führung: Miguel Fernandes (li.) lässt Patrick Krysiak mit seinem Schuss unter die Latte keine Abwehrchance. Foto: Nicky Bude
Zum Sportlichen: Zwei Standards zu Beginn, volle Körperlichkeit und Einsatzbereitschaft – doch am Ende war gegen den Goliath aus der Regionalliga kein Kraut gewachsen! Für die HT 16 ist die Pokal-Saison nach den Erfolgen gegen den klassenhöheren SV Altengamme (3:1), beim Kreisligisten Walddörfer SV (6:3) sowie den Sensationen gegen die Oberligisten Concordia Hamburg (6:4 n. E.) und in Unterzahl gegen den Meiendorfer SV (2:1) beendet. Der FC Teutonia 05 war mindestens eine Nummer zu groß für den Bezirksligisten.
Ganze acht Minuten hielt auf der alt-ehrwürdigen roten Asche an der Legienstraße die Null beim krassen Underdog. Doch dann stellte Miguel Fernandes nach einem punktgenauen Pass von Kevin Weidlich aus dem Zentrum die Weichen früh auf Sieg für den ambitionierten Regionalligisten, der mit Siebenmeilenstiefeln die Dritte Liga anstrebt. Die Puder-Mannen wehrten sich weiter nach Leibeskräften und hätten die Möglichkeit zum Ausgleich gehabt, als die Gäste eine Abseitsstellung reklamierten und HT plötzlich eine Zwei-gegen-Eins-Situation hatte. Aber der Querpass von Marko Jurcic auf Caleb Awuah war zu ungenau und wurde abgefangen (26.).
"Wenn wir mit ein bisschen Glück das 2:1 machen..."
Stattdessen klingelte es wenig später auf der anderen Seite. Vorausgegangen war dem zweiten Teutonen-Tor ein Fehler von HT-Keeper Patrick Krysiak, der das Leder in die Füße von Mats Facklam spielte. Dieser marschierte schnurstracks durch, schüttelte zwei Widersacher ab und schoss eiskalt ein (29.). Und dennoch: Der älteste durchgängig existierende Sportverein der Welt hätte seine Leistung beinahe mit dem Anschlusstreffer gekrönt, als sich Jeffery Volkmer und Davidson Eden uneins waren, woraufhin Dieter Forkert den Ball für Marko Jurcic durchsteckte. Freistehend vergab der Routinier aber den Anschluss und scheiterte am stark reagierenden Bennett Schauer (57.)! „Wenn wir mit ein bisschen Glück das 2:1 machen, dann hätte es vielleicht nochmal gefährlich werden können. Aber es sollte heute nicht sein“, resümierte Puder.
Forkert gelingt HT-Ehrentreffer
HT-Top-Torjäger Caleb Awuah (re.) war bei Kevin Weidlich und der Teutonen-Defensive gut aufgehoben. Foto: Nicky Bude
Nachdem Krysiak einen Fallrückzieher von Fernandes noch glänzend an die Latte lenkte, setzte George Kelbel nach – und stellte auf 3:0 für die „Kreuzkirchler“ (67.). Damit war die Partie entschieden. Wenngleich den Gastgebern noch der verdiente Ehrentreffer gelang: Forkert verwandelte einen von Volkmer verursachten Handelfmeter zum Endstand (84.)! „Ich glaube, wir haben Teutonia und den Zuschauern gezeigt, dass wir gut dagegengehalten haben“, konnten sich Puder und seine Kicker zumindest wie kleine Sieger fühlen. Zu Beginn sei man „ein bisschen eingeschüchtert“ gewesen, gestand der HT-Übungsleiter. „Wir haben ein bisschen defensiver agiert, weil wir wussten, dass wir fitness-technisch mit Teutonia nicht mithalten können. Das Ziel war es, so lange wie möglich die Null halten, um in der zweiten Halbzeit nochmal Gas zu geben. Das hat aber leider nicht ganz geklappt.“
Teutonia besteht "Charaktertest"
Marko Jurcic hätte den krassen Außenseiter in der zweiten Halbzeit auf 1:2 heranbringen können, scheiterte aber an T05-Keeper Schauer. Foto: Nicky Bude
Sein Gegenüber machte sich bereits am vergangenen Sonntag im Bezirksliga-Spitzenspiel gegen die U23 des USC Paloma (2:1) ein Bild vom Kontrahenten – und wusste genau, was auf sein Team zukam: „Ich habe mir die Gegebenheiten angeschaut“, verriet Hirsch, der von einem „Charaktertest“ für seine Mannschaft sprach. „Es ging darum, die Bedingungen anzunehmen – und das haben wir gemacht.“ Schon beim Warmmachen habe er gesehen, dass es „laut und Stimmung da war. So muss man das angehen.“