Bezirksliga Nord

Furiose Falken: Alle Neune gegen „Schanzes“ chancenlose „Zweite“

03. Oktober 2020, 18:42 Uhr

Treffsicher: Timo Riemer (li.) kam nach einer Stunde von der Bank ins Spiel und erzielte drei Tore. Foto: Both

Manchmal braucht man als Trainer in einem Spiel nochmal eine gute Idee – und die hatte Dirk Hellmann, der Coach des HFC Falke im Bezirksliga NordHeimspiel seiner Mannschaft gegen den SC Sternschanze II nach gut einer Stunde. Da nämlich wechselte „Helle“ mit Timo Riemer beim Stand von 3:0 noch einmal eine frische Offensivkraft ein. Und Riemer, zuletzt im Urlaub und zuvor in der Vorbereitung auf die gerade angelaufene Saison 2020/2021 Vater geworden, dankte es seinem Trainer auf ganz spezielle Weise: Gleich drei Mal netzte der 30-Jährige in der knappen halben Stunde, die er auf dem Platz stand, ein und trug damit einen erheblichen Anteil am Falke-Sieg bei, der letzltich mit 9:0 mehr als deutlich ausfiel

„Ich glaube, selbst in dieser Höhe ist der Sieg verdient“, befand Falke-Coach Hellmann nach dem Match zunächst und ergänzte: „Es verbietet sich, bei einem 9:0-Sieg irgendwelche negativen Dinge herauszupicken. Wir wissen, dass wir hier und da noch nicht das abgerufen haben, was wir sicherlich können. Wir haben aber auch viele Dinge super super gut gemacht. Eines davon ist, dass wir bis zum Ende durch gespielt haben.“ Was den Riemer-Auftritt, so sprach „Helle“ von „einer geilen Nummer“ für den Stürmer, mit dem die Sternschanze-Reserve so ihre liebe Mühe hatte. Auch Alexander Briegert und Elija Sinemus waren von den Gästen einfach nicht in den Griff zu bekommen.

„Es verbietet sich, bei einem 9:0-Sieg irgendwelche negativen Dinge herauszupicken“

Alexander Briegert (re.9 war gegen die Sternschanze-Zweitvertretung ebenfalls drei Mal erfolgreich. Foto: Bode

Und so entwickelte sich eben der Kantersieg der „Hellmänner“, die nach 16 Minuten durch einen Treffer von Marvin Harwardt, der einen Pass von Andreas Bartel verwertete, in Führung gingen. Nur sechs Minuten später legte der HFC nach: Briegert avancierte nach einem Fehler der Gäste, bei denen der letzte Mann mit dem Rücken zum Spiel beim Pass schläfrig den Ball verlor, zum Nutznießer und netzte zum 2:0 ein. Noch vor der Pause sollte Briegert ein weiteres Mal zuschlagen. Diesmal drückte er am ersten Pfosten nach einer Ecke von Henrik Petersen das Spielgerät über die Linie (37.). „Wir hatten insgesamt viele Räume, dazu noch den Lattenschuss von Benjamin Baarz und einen Pfostentreffer von Sinemus – es hätte auch zur Pause schon ein deutlicheres Ergebnis sein können“, so Hellmann

Dessen Elf kam „griffig aus der Pause“, wie der Falke-Übungsleiter befand, und hätte durch Sinemus und einen Briegert-Kopfball schon frühzeitiger auf 4:0 erhöhen müssen. Andererseits aber hatten die Gastgeber auch Glück, dass Keeper Marco Wendt einen vorangegangenen Fehler von Kevin Neumann wieder ausbügelte und den Anschlusstreffer des SCS II verhinderte (48.). „In der Phase waren wir hier und da ein bisschen wild. Nicht so, dass wir den Faden richtig verloren haben, aber wir haben nach vorne nicht mehr so gut gespielt“, konstatierte Hellmann. Das änderte sich mit der Hereinnahme von Riemer, der nach Briegerts Querpass zum 4:0 erfolgreich war (66.). Hendrik Ebbecke schob nach Sinemus' Zuspiel anschließend zum 5:0 ein (78.).

„Wir hatten extreme Geschwindigkeits-Vorteile auf unseren Flügeln und waren im Zentrum zweikampfstark“

Falke-Trainer Dirk Hellmann steht mit seinem Team vorerst an der Spitze der Bezirksliga Nord-Tabelle. Foto: Knötzsch

In den letzten zehn Minuten schlugen die Falken dann noch vier Mal zu: Langer Pass von Neumann auf Riemer, der vollendete – 6:0 (82.). Dann legte Maximilian Böhm für Riemer auf, der allein durch war – 7:0 (87.). In der 89. Minute war Ebbecke zum 8:0 zur Stelle und abschießend schädelte Briegert im Anschluss an einen Sinemus-Freistoß aus Nahdistanz zum neunten Treffer der „Hellmänner“ ein. „Am Ende des Tages waren wir in allen Belangen überlegen. Das freut mich für die Truppe, die heute den Einstand der Neuen feiert. So lässt sich der Abend sicher gut verbringen“, bilanzierte der HFC-Trainer, dessen Elf nach zwei Spielen an der Tabellenspitze steht. „Wir hatten extreme Geschwindigkeits-Vorteile auf unseren Flügeln und waren im Zentrum zweikampfstark“, so Hellman, der abschließend feststellte: „Trotz der neun Treffer darf man auch nicht vergessen, dass wir – wie schon am ersten Spieltag – wieder zu Null gespielt haben. Es freut mich, dass wir nur einen individuellen Fehler gemacht und ansonsten alles andere hervorragend wegverteidigt haben. Wir helfen uns immer gegenseitig – das zeigt den Teamspirit. Der ist richtig gut. Es macht derzeit auf und neben dem Platz viel Spaß. Das ist richtig cool.“