Regio Nord
Grandioser Gommert, glücklose Gäste: Eiskalte Lübecker ringen „Rothosen“ nieder
HSV-Nachwuchs mit Chancenwucher und Standard-Sorgen
In der Jugend war Yannick Deichmann für den HSV aktiv, nun erzielte er das wichtige 1:0 für den VfB Lübeck gegen den „Rothosen“-Nachwuchs. Foto: KBS-Picture.de
Sie versuchten ihr Glück aus allen Lagen, hatten zahlreiche gute Chancen – doch der Ball wollte einfach nicht ins Lübecker Tor. Vor allem Mats Köhlert nahm das Gehäuse des Regionalliga-Zweiten immer und immer wieder ins Visier, scheiterte aber entweder am überragenden Benjamin Gommert (15., 84.) oder zielte etwas zu ungenau (56.). Bezeichnend für den glücklosen Auftritt im Abschluss war die 26. Spielminute, als die Hamburger mit einer Dreifach-Chance durch Köhlert, Moritz-Broni Kwarteng und Fabian Gmeiner gleich zweimal an Gommert sowie dem Abwehrbein von Daniel Halke hängenblieben. Auch Aaron Opoku konnte das Runde nicht im Eckigen unterbringen, jagte zunächst einen 30-Meter-Freistoß ans Quergebälk (34.), um wenig später nach toller Stafette über Köhlert und Kwarteng freistehend den schier unbezwingbaren Gommert abermals nicht überwinden zu können (40.).
Ruhende Bälle bringen Gäste ins Wanken
Dabei sah es zu Beginn vor 2144 Zuschauern an der Lohmühle noch nach einer klaren Geschichte aus. In den ersten fünf Zeigerumdrehungen hatte der druckvoll startende VfB Lübeck bereits einen gefährlichen Freistoß direkt an der Sechzehnergrenze sowie zwei Ecken zu verzeichnen. Letztere führte auch zum vermeintlichen Führungstreffer, als Gmeiner die Kugel unter Bedrängnis von zwei Gegenspielern aufs eigene Tor beförderte. Die Rettungstat von Jonas Behounek auf der Linie kam zu spät – Referee Stefan Zielsdorf wähnte den Ball bereits hinter der Linie, entschied zunächst auf Tor, um die Entscheidung in den Lübecker Jubel hinein nach Rücksprache mit seinem Assistenten fälschlicherweise wieder zu revidieren. Somit hieß es weiter 0:0. Aber nicht lange! Lübeck schwamm im weiteren Verlauf mehrfach in der Defensive, die „Rothöschen“ hingegen immer wieder bei Standardsituationen. Eine weitere von Marvin Thiel brachte schließlich den ersten Ertrag, als der ehemalige HSVer Yannick Deichmann den Ball am zweiten Pfosten unter die Latte nageln konnte (17.). In der Folge rannte der Gast an, erspielte sich diverse gute Torgelegenheiten – ohne Erfolg.
Stattdessen führte ein Eigentor von Patric Pfeiffer, der nach einem Thiel-Freistoß vor dem herauseilenden Morten Behrens an den Ball kam und diesen über seinen eigenen Torsteher hinweg in die eigenen Maschen verlängerte (72.), zur Vorentscheidung zugunsten der lange Zeit blassen Lübecker, die dadurch den Druck auf Spitzenreiter Wolfsburg II hochhalten. Aus den letzten sieben Spielen holte die Landerl-Elf 19 von 21 möglichen Punkten. Während die Equipe von Steffen Weiß nach dem 2:1-Derbysieg gegen Norderstedt einen weiteren Rückschlag kassierte und in der Tabelle auf Rang zehn verweilt.