Landesliga Hammonia

Hansa-Wiedergutmachung bleibt aus: Bolz ballert, Bas bringt’s - ETV gewinnt!

30. November 2019, 01:20 Uhr

Leon Bolz (li.) erzielte beim Sieg seines ETV den zwölften Saisontreffer. Foto: Olaf Both

Es war gar nicht so sehr das Ergebnis, das für Erkan Sancak im Vordergrund stand. Vielmehr ging es dem Trainer des SC Hansa 11 um eine Art „Wiedergutmachung für die 0:7-Klatsche aus dem Hinspiel“, wie er gestand. Und darum, „nicht aufzugeben – auch wenn es nicht so laufen sollte, wie man sich das vorstellt oder wünscht“. Man wollte sich dem Eimsbütteler TV nicht noch einmal nahezu wehrlos geschlagen geben. Nach 90 Minuten stand schließlich die Erkenntnis: „Es war ein guter Fight, die Jungs haben toll dagegengehalten. Ich bin zufrieden mit der Leistung, der Art und Weise, und bin stolz auf das, was wir erreicht haben.“ Obwohl seine „Hanseaten“ schlussendlich mit leeren Händen dastanden…

Dabei sind seine Mannen „sehr gut ins Spiel gekommen“, wie Sancak befand, „wir haben die Zweikämpfe gut angenommen und den ETV früh unter Druck gesetzt“. Daraus resultierte auch der frühe Führungstreffer, als die Hausherren früh Druck ausübten und ETV-Keeper Anton Matthäi zu einem kapitalen Bock zwangen. Dessen anvisierter Diagonalball – er traf die Kugel nicht richtig – landete nämlich direkt vor den Füßen von Shawn Kuhnert, der das Geschenk dankend annahm (8.). „Bis dahin war das Spiel relativ ausgeglichen“, so Sancak, „aber danach waren wir leider ein bisschen zu passiv und nicht mehr so aggressiv und bissig in den Zweikämpfen. Wir haben sie spielen lassen – woraufhin sie ihre Spielfreude entwickelt haben. Dann sind sie einfach sehr stark, machen das clever und gut“, fand der Hansa 11-Coach überaus positive Worte für den Gegner, der sich über die rechte Abwehrseite der Sancak-Schützlinge durchkombinierte und nach feinen Doppelpässen sowie mustergültigem Querpass durch Alper Bas zum prompten Ausgleich kam (11.). „Da haben wir uns ein bisschen blöd angestellt“, ärgerte sich der Hansa-Coach, der konstatierte: „In der Folge waren wir ein bisschen unter Schock und nicht mehr so präsent.“

„Natürlich ist das eine sehr unglücklich Entscheidung“

Dies nutzte der ETV nach einem weiteren feinen Spielzug im One-Touch-Stil in Person von Leon Bolz zum 2:1-Führungstreffer (35.). In der Pause forderte Sancak von seinen Mannen, wieder „bissiger, konzentrierter und effektiver zu sein“ – sowie den Weg aufs Gaspedal zurückzufinden. Nachdem das Spiel aber so ein wenig „vor sich hinplätscherte“, führte ein Einwurf, „der eigentlich einer für uns war“, befand Sancak, zum dritten Eimsbütteler Treffer. Wieder war es der erst kürzlich zurückgekehrte Bas, der das Runde schließlich im Eckigen unterbrachte (60.). „Der Linienrichter hat auch in unsere Richtung angezeigt und gesagt: ‚Sorry, aber was soll ich machen?!‘ Ich habe ihm gesagt, dass das passieren kann und wir ja auch viele Fehlpässe spielen. Aber natürlich ist das sehr unglücklich.“

Hansa-Knipser Bautista Barbera verletzt sich bei Anschlusstor

Noch unglücklicher hätte es aus Gastgeber-Sicht werden können, wenn der ETV den wohl endgültigen Gnadenstoß gesetzt hätte und nicht am Pfosten gescheitert wäre. Stattdessen machte es Hansa 11 noch einmal spannend, als Torjäger Ezequiel Bautista Barbera nach einem langen Ball aus abseitsverdächtiger Position das 2:3 erzielte (79.). Allerdings verletzte sich der 16-fache Torschütze dabei. „Er war circa zehn Minuten draußen, so dass wir mit zehn Mann spielen mussten. Er kam zwar nochmal rein, aber es ging im Endeffekt nicht mehr“, droht dem Aufsteiger der Ausfall des Goalgetters. Dennoch habe man in den Schlussminuten noch einmal „alles versucht, aber wir sind zu keiner klaren Torchance mehr gekommen“, gab Sancak zu – und bilanzierte: „Letztlich hat der ETV verdient gewonnen.“ 

Autor: Dennis Kormanjos