Oberliga 01
Kein schönes Spiel? „In England würde man sagen: Ein richtig geiles Spiel!“
Der VfL Lohbrügge bejubelt eine geschlossen leidenschaftliche Mannschaftsleistung und den 2:0-Sieg beim Meiendorfer SV. Foto: Kormanjos
Meiendorf-Neuzugang Edison Sa Borges Dju mischte erstmals beim Oberliga-Schlusslicht mit. Foto: Kormanjos
Auch auf dem Platz war von Verunsicherung nix zu spüren. Ganz im Gegenteil. Die Körpersprache des VfL Lohbrügge ließ von Anfang an erahnen, dass die Wut am Meiendorfer SV rausgelassen werden soll. Hochkonzentriert, mit Auge und dem Blick für den richtigen Moment: Genau jene Attribute legte Anto Zivkovic schon nach 300 Sekunden an den Tag, als er nach einem Foulspiel an Erdogan Pini den folgenden Freistoß aus dem Mittelkreis geistesgegenwärtig und blitzschnell ausführte. Auf dem rechten Flügel brach Pascal Bäker durch, der aus 15 Metern abschloss. Sulejman Hoxha konnte den eigentlich eher harmlos anmutenden Flachschuss nicht festhalten - und Stjepan Brkic staubte ab (5.)!
Meiendorf ungefährlich, Braun wird kalt
Zwar forderte Kapitän Zivkovic nach einer guten halben Stunde: "Bitte, Jungs - ohne Hektik!" Während Karow ebenfalls mahnte: "Ruhe, Männer!" Doch von Meiendorf ging absolut keine Gefahr aus! Und das, obwohl Lohbrügge mit zunehmender Spieldauer etwas fahriger wurde und zu überhastet agierte.
Auf einem katastrophalen Acker an der Meiendorfer Straße und bei immer stärker und böiger werdendem Wind wurden die Bedingungen nach Wiederanpfiff immer schwieriger für beide Teams. Ans Fußballspielen war eh nicht mehr zu denken - zu tief und löchrig war das Geläuf. Dennoch: Was die Hausherren auf den Platz brachten, war erschreckend harmlos. Eine Torchance in den gesamten 90 Minuten - und das war ein "Schüsschen" von Atef Zakerwal nach einem Chip-Pass von Necati Agdan in die Arme von Tobi Braun (49.). Kein Wunder, dass dem Schlussmann der "Wild Boyz" nach dem Ende der Partie klar war und er relativ fix aus dem Jubelkreis in die Kabine wollte.
Degener macht Deckel drauf - "Habe nicht eine Torchance von Meiendorf gesehen"
Auf dem "Kartoffelacker" an der Meiendorfer Straße war an ein vernünftiges Fußballspiel nicht zu denken. Foto: Kormanjos
Eine gute Viertelstunde vor Ultimo machten seine Vorderleute nämlich den Deckel drauf. Karow bediente Bäker, der überall zu finden war und eine unmenschliche Laufleistung an den Tag legte. Die flache Hereingabe des eigentlichen Torjägers donnerte Christian Degener ins Lohbrügger Glück (76.)! Und so skandierte der VfL-Anhang bereits weit vor Abpfiff lautstark von der Tribüne: "Auswärtssieg!"
"Pascal Bäker stand sinnbildlich für das Spiel"
Elvis Nikolic herzt sein "Arbeitstier" und Doppel-Vorbereiter Pascal Bäker nach dessen bärenstarker Leistung. Foto: Kormanjos
Trotz einer extrem geschlossenen Mannschaftsleistung verdiente sich ein Akteur ein Sonderlob. Es sei zwar "wirklich schwer, einen einzelnen Spieler herauszuheben", entgegnete Nikolic. "Aber Pascal Bäker stand heute so ein bisschen sinnbildlich für das Spiel. Bis zum Schluss ist er vorne jeden Gegenspieler angelaufen. Er hatte eigentlich schon Krämpfe und ist trotzdem über den Punkt gegangen. Das war schon eine tolle Leistung von ihm!"