Bezirksliga Nord
Keine Spitzenqoute im Spitzenspiel: Dennoch Paloma-Party nach nur einem Tauben-Tor
USC-Reserve bezwingt SC Poppenbüttel knapp mit 1:0
Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Paloma-Spieler beglückwünschen sich, während ein SCP-Akteur nach der Niederlage am Boden liegt. Foto: Both
Dabei aber hatten die Hausherren lange zittern müssen. Weil sie keine Spitzenqoute im Spitzenspiel zeigten – denn wenn es nach dem Match etwas zu kritisieren gab, dann war es der Umgang der Palomaten mit den eigenen Einschussmöglichkeiten. Wieder und wieder berannten die Nitsch-Kicker das Poppenbütteler Tor und sorgten dafür, dass es in der Box vor Keeper Jan Haerting brannte. Mehrheitlich ging es über die 90 Minuten in Richtung SCP-Gehäuse, nur vergleichsweise selten kam die Elf von Übungsleiter York Männich ihrerseits vor dem Paloma II-Gehäuse selbst gefährlich zum Abschluss.
Große Diskussionen um den entscheidenden Treffer
In dieser Szene kann Poppenbüttels Keeper Jan Haerting (re.) gegen Julian Hilbig einen Treffer verhindern, später musste er sich geschlagen geben. Foto: Both
Und dann kam auch noch das Poppenbütteler Pech hinzu – der einzige Treffer der Gastgeber nämlich war fragwürdig. Peter Iwosa, eine der Leihgaben aus der Oberliga-Equipe der Palomaten, schlug den Ball von rechts in den Strafraum, wo Robin Broksch an der Kugel vorbei rauschte, die wiederum dann aber bei Julian Hilbig landete. Der schoss am zweiten Pfosten aufs Tor – in Richtung erster Pfosten, wo das Spielgerät die Linie überquerte (49.). Die große Frage: war Broksch doch noch mal dran? Und wenn ja: stand er dann nicht im Abseits? Und wenn keine Berührung vorlag: hatte er im Abseits stehenden dann nicht Schlussmann Haerting aktiv extrem irritiert? Schiedsrichter Jann Philipp Dammaß (TuRa Harksheide) ließ jedenfalls die komplette Situation ohne Pfiff weiterlaufen und gab den Treffer zum 1:0 für die Hausherren.
„Ich weiß, das war schon glücklich, weil die Frage nach dem Abseits in der Luft lag“, konstatierte Max Groenhagen nach dem. Spiel und machte kein Hehl aus Palomas Problem: „Die Chancenauswertung…“, entfuhr es dem Abwehrmann. Und auch Marius Nitsch stimmte dem zu: „Schon in der ersten Hälfte lassen wir Möglichkeiten liegen, aber wir hatten ein gutes Spielgefühl, dass wir den Gegner dominieren und selbst wenig zulassen. Ich fand das war unsere reifste Leistung, die wir in dieser Saison gezeigt haben. Wir waren über 90 Minuten stabil, haben gut gegen den Ball gearbeitet und wieder hoch gepresst. Poppenbüttel hat keine Lösung gefunden und viele Bälle ins Aus gespielt. Die Art und Weise unseres Auftritts erfreut mich, aber die Sache mit der Chancenauswertung spielt schon rein. Man kann hinten raus immer noch ein Gegentor kriegen. Es ist nicht arrogant, zu sagen, dass wir auch 4:0 oder 5:0 hätten gewinnen können.“
Jan Knötzsch