Regio Nord
„Lüne“ im Pech - „Der Punkt ist sicherlich zu wenig für uns!“
Norderstedt verpasst den Sieg gegen biederes Drochtersen/Assel
Umkämpftes Spiel ohne Sieger im Edmund-Plambeck-Stadion: Nach 90 Minuten verpasste die gastgebende Eintracht den Dreier. Foto: Kormanjos
Wenn du unten drin stehst, klebt dir die Sch... am Schuh – oder aber es fehlt ganz einfach das nötige Quäntchen Glück. Ein Beispiel gefällig: Als der Unparteiische drei Finger gen Höhe streckte, um die Nachspielzeit anzuzeigen, schlug Norderstedts Nils Brüning aus dem linken Halbfeld eine punktgenaue Flanke auf den Kopf von Jan Lüneburg. Dieser überragte seinen Gegenspieler, beförderte den Ball in Richtung rechtes Toreck, die ersten Zuschauer erhoben sich bereits von ihren Sitzen, um den „Last-Second-Jubel“ anzustimmen – doch der liebe Fußballgott hatte offenbar etwas dagegen. Das Spielgerät landete - wie schon im ersten Abschnitt beim Schuss von Philipp Koch (44.) – am Innenpfosten und fand eben nicht den Weg ins Tor zum erlösenden Befreiungsschlag. „Wir haben die Zweikämpfe angenommen und Fußball gespielt – soweit es der Platz hergegeben hat“, hatte Heyne nichtsdestotrotz lobende Worte für seine abermals extrem ersatzgeschwächten Mannen parat. „Wir leben ja gerade davon, dass das, was aus dem Lazarett zurückkommt, sofort wieder spielen muss.“
„Sini war nicht dabei, weil ‚Lüne‘ und Mats besser drauf waren“
Jan Lüneburg hatte in der Nachspielzeit den Sieg auf dem Kopf, scheiterte aber am Innenpfosten. Foto: KBS-Picture.de
Vor dem Duell mit dem Tabellenfünften, der in der Offensive extrem bieder agierte und kaum Gefahr versprühte, fiel der Eintracht auch noch Dane Kummerfeld kurzfristig aus. Und trotzdem reichte es für Sinisa Veselinovic nicht mal für einen Platz im Kader. „Ich habe mit der Mannschaft vor 14 Tagen gesprochen, unsere Offensivspieler in die Pflicht genommen – und ihnen gesagt, dass mir das eigentlich zu wenig ist, was von ihnen kommt. Nicht nur in den Punktspielen, sondern auch im Training“, fand Heyne überraschend klare Worte auf der anschließenden Pressekonferenz. „Wir haben einen Spieler gehabt, der jetzt im Winter leider weggegangen ist, der hat im Trainingsspiel fünf, sechs Tore gemacht, und auch im Punktspiel im Schnitt einmal getroffen“, womit Heyne auf den vom SC Paderborn an die Sportfreunde Lotte verliehenen Felix Drinkuth ansprach. „Diesen Spieler haben wir leider nicht mehr. Da muss ich erwarten, dass da andere in die Bresche springen.“ Und weiter: „Wir brauchten keinen dritten zentralen Stürmer. ‚Sini‘ war nicht dabei, weil ‚Lüne‘ (Jan Lüneburg; Anm. d. Red.) und Mats (Facklam) besser drauf waren.“
„Das war kein schönes Regionalligaspiel!“
Auch wenn es am Ende nicht zum lang ersehnten Sieg und drei wichtigen Punkten im Kampf um den Klassenerhalt reiche, bilanzierte Heyne: „Wir können auf dem Punkt aufbauen. Es war eine starke und konzentrierte Abwehrleistung und ist gut für den Hinterkopf, zu wissen, dass wir auch zu Null spielen können.“ Währenddessen konstatierte Drochtersen-Coach Lars Uder, der sich im ersten Durchgang nach einem Einsteigen von Ronny Marcos gegen Jan-Ove Edeling ein hitziges Wortgefecht mit EN-Co-Trainer Stefan Siedschlag lieferte: „Das war kein schönes Regionalligaspiel!“ Aber eines, das die Hausherren hätten für sich entscheiden können, wenn nicht gar müssen…
Die komplette PK mit beiden Trainern - D/A-Coach Uder zu den Zielen, EN-Übungsleiter Heyne zur „Stürmer-Kritik“ - im Video