MSV-Chancenwucher – Dreimal Alu, trotzdem lebt der Funke!

Billstedt verteilt im Nachbarschaftsduell keine Geschenke

30. April 2015, 23:17 Uhr

MSV-Angreifer Juckel (l.) mit vollem Einsatz gegen Billstedts Florim Osmani. Foto: noveski.com!

Der MSV Hamburg hat zumindest die Minimalchance auf den Klassenerhalt am Leben erhalten, gleichzeitig aber auch die große Möglichkeit verpasst, punktemäßig zum Klub Kosova aufzuschließen. Sollte die Beyer-Elf am Sonntag gegen den Barsbütteler SV einen Sieg einfahren, ist das Abenteuer Landesliga für die Mümmelmannsberger beendet.

Auch Matthias Juckel hatte im Abschluss kein Glück. Foto: noveski.com!

In der vorgezogenen Partie des 29. Spieltages gegen Vorwärts-Wacker Billstedt wäre ein dreifacher Punktgewinn nicht nur im Bereich des Möglichen, sondern eigentlich zwingend erforderlich gewesen. Die Mümmelmannsberger ließen allerbeste Torchancen ungenutzt, untermauerten ihre Abschlussschwäche und scheiterten allein dreimal am Aluminium! Zunächst landete ein Distanzschuss von Oliver Lubinski am rechten Außenpfosten (16.), ehe Niklas Thomsen nach Joosts Klassetat gegen Matthias Juckel das verwaiste Gehäuse aus vier Metern nicht traf, sondern am linken Torgebälk hängen blieb (65.). Als dann auch noch Malte Nahnsen auf Sakarya-Zuspiel ähnlich kläglich abschloss – diesmal stand aus ebenfalls kürzester Distanz der rechte Innenpfosten im Weg –, musste man konstatieren, dass es für den MSV nahezu unmöglich erscheint, die Klasse zu erhalten, wenn solche Gelegenheiten nicht in etwas Zählbares umgemünzt werden. Zudem beklagte Coach Guido Stendel zwei kritische Szenen im gegnerischen Sechzehner: zumindest bei Biebers Einsteigen gegen Sakarya in der Schlussminute war der Ball nicht im Spiel. „Wie heißt es so schön: zwei halbe Elfmeter sind ein ganzer. Ich habe dem Schiedsrichter auch gesagt, dass ich mir ein bisschen mehr Mut gewünscht hätte. Aber wenn du unten drin stehst, dann ist es halt so“, trug es Stendel dennoch mit Fassung.

„Der Funke Hoffnung ist noch da“

Gegen den 30-Meter-Strahl von Florim Osmani wäre MSV-Keeper Florian Walther machtlos gewesen. Foto: noveski.com!

Von den Gästen ging in der Offensive hingegen äußerst selten Gefahr aus. Unmittelbar vor dem Pausentee prüfte Oskar Sulinski nach einem Eckball Florian Walther per Kopf (44.). Kurz nach Wiederanpfiff feuerte Florim Osmani ein Freistoß-Geschoss ab, das mit Walthers Unterstützung mitten auf die Latte donnerte (51.). 20 Zeigerumdrehungen vor Ultimo wäre es aber beinahe soweit gewesen: nach einer tollen Kombination über Juro Julardzija und Domagoj Bozic tauchte plötzlich Leonel Varela Monteiro frei vor dem Tor auf - doch sein Schuss strich haarscharf am rechten Giebel vorbei! Es war keinesfalls so, dass es sich um ein typisches 0:0-Spiel handelte. Insgesamt vier Alu-Treffer sprechen allein schon eine deutliche Sprache. Während Billstedt mit dem Punkt ohne Frage leben kann, könnte es für den MSV zu wenig gewesen sein. Doch Stendel gibt die Hoffnung längst noch nicht auf: „So lange der letzte Funke noch da ist, werden wir den Glauben sicher nicht begraben – auch wenn wir jetzt auf Schützenhilfe angewiesen sind. Alles andere lasse ich auch nicht zu! Man hat deutlich gesehen, dass auch die Mannschaft die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Von der Einstellung und der Leistungsbereitschaft her, bin ich sehr zufrieden. Ich hoffe, dass auch die Leute da draußen es so gesehen haben“, gab Stendel zu Protokoll und meinte abschließend zu all den vergebenen Großchancen treffend: „Wenn du oben stehst, gehen die Dinger alle rein. Wenn du unten stehst, dann triffst du halt dreimal Pfosten oder Latte. So ist das nun mal.“

Der gesamte Spielverlauf zum Nachlesen:

Die Bilder zum Spiel powered by noveski.com!

Fotogalerie